mehr. Sie, Theuerster, fingen ja schon an. Bravo! Ihre Associeschaft en commandite mit der Excellenz war eine großartige Idee, nur muß man sich von den vornehmen Herren nicht über's Ohr hauen lassen. Wenn Sie geschickt agiren, haben Sie den Herrn ja noch jetzt in Händen, er muß jeden Eclat vermeiden, während Sie vis-a-vis de rien Alles ein¬ setzen müssen. Also, Courage, für Frieden und Ruhe Alles dran gesetzt, Frieden und Ruhe, welche die Nation und Ihr König wünschen. Also warum nicht frisch und kühn, ein Auge zugedrückt und in die Tasche gegriffen!"
Herr van Asten griff auch in die Tasche, aber nur um seine Brieftasche vorzuholen. Er war wäh¬ rend der langen Rede wieder seiner Herr geworden: "Weil mir ein Sperling in der Hand lieber ist, als eine Taube auf dem Dache. Weil mein Fuß zu dick ist, um ihn in Diplomatenschuhe zu stecken. Weil ich auf glattem Boden nicht gehen kann, und weil ich in der Schule gelernt habe, daß, wer besticht, eben so ein Schurke ist, als wer Bestechung nimmt. -- Hier ist Ihr erster Wechsel."
Das Bleistift, welches die Brieftasche verschlossen, zwischen den Zähnen haltend, zog der Kaufmann den Papierstreifen heraus.
"In acht Tagen stehe ich zu Dienst, entgegnete Wandel mit einem Versuch zu lächeln. Pressirt es so, Herr van Asten?"
"Mich nicht. Glaubte vielleicht, daß es Sie pressi¬ ren würde, den Wechsel einzulösen."
mehr. Sie, Theuerſter, fingen ja ſchon an. Bravo! Ihre Aſſociéſchaft en commandite mit der Excellenz war eine großartige Idee, nur muß man ſich von den vornehmen Herren nicht über's Ohr hauen laſſen. Wenn Sie geſchickt agiren, haben Sie den Herrn ja noch jetzt in Händen, er muß jeden Eclat vermeiden, während Sie vis-à-vis de rien Alles ein¬ ſetzen müſſen. Alſo, Courage, für Frieden und Ruhe Alles dran geſetzt, Frieden und Ruhe, welche die Nation und Ihr König wünſchen. Alſo warum nicht friſch und kühn, ein Auge zugedrückt und in die Taſche gegriffen!“
Herr van Aſten griff auch in die Taſche, aber nur um ſeine Brieftaſche vorzuholen. Er war wäh¬ rend der langen Rede wieder ſeiner Herr geworden: „Weil mir ein Sperling in der Hand lieber iſt, als eine Taube auf dem Dache. Weil mein Fuß zu dick iſt, um ihn in Diplomatenſchuhe zu ſtecken. Weil ich auf glattem Boden nicht gehen kann, und weil ich in der Schule gelernt habe, daß, wer beſticht, eben ſo ein Schurke iſt, als wer Beſtechung nimmt. — Hier iſt Ihr erſter Wechſel.“
Das Bleiſtift, welches die Brieftaſche verſchloſſen, zwiſchen den Zähnen haltend, zog der Kaufmann den Papierſtreifen heraus.
„In acht Tagen ſtehe ich zu Dienſt, entgegnete Wandel mit einem Verſuch zu lächeln. Preſſirt es ſo, Herr van Aſten?“
„Mich nicht. Glaubte vielleicht, daß es Sie preſſi¬ ren würde, den Wechſel einzulöſen.“
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mehr. Sie, Theuerſter, fingen ja ſchon an. Bravo!
Ihre Aſſociéſchaft en commandite mit der Excellenz
war eine großartige Idee, nur muß man ſich von
den vornehmen Herren nicht über's Ohr hauen
laſſen. Wenn Sie geſchickt agiren, haben Sie den
Herrn ja noch jetzt in Händen, er muß jeden Eclat
vermeiden, während Sie vis-à-vis de rien Alles ein¬
ſetzen müſſen. Alſo, Courage, für Frieden und Ruhe
Alles dran geſetzt, Frieden und Ruhe, welche die Nation
und Ihr König wünſchen. Alſo warum nicht friſch und
kühn, ein Auge zugedrückt und in die Taſche gegriffen!“
Herr van Aſten griff auch in die Taſche, aber
nur um ſeine Brieftaſche vorzuholen. Er war wäh¬
rend der langen Rede wieder ſeiner Herr geworden:
„Weil mir ein Sperling in der Hand lieber iſt, als
eine Taube auf dem Dache. Weil mein Fuß zu dick
iſt, um ihn in Diplomatenſchuhe zu ſtecken. Weil
ich auf glattem Boden nicht gehen kann, und weil
ich in der Schule gelernt habe, daß, wer beſticht,
eben ſo ein Schurke iſt, als wer Beſtechung nimmt.
— Hier iſt Ihr erſter Wechſel.“
Das Bleiſtift, welches die Brieftaſche verſchloſſen,
zwiſchen den Zähnen haltend, zog der Kaufmann den
Papierſtreifen heraus.
„In acht Tagen ſtehe ich zu Dienſt, entgegnete
Wandel mit einem Verſuch zu lächeln. Preſſirt es
ſo, Herr van Aſten?“
„Mich nicht. Glaubte vielleicht, daß es Sie preſſi¬
ren würde, den Wechſel einzulöſen.“
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe04_1852/330>, abgerufen am 24.11.2024.
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