willig abgetreten und zu meiner juristischen Carriere zurückgekehrt, trotz alledem, was Sie das Gegen¬ theil zu glauben berechtigt."
"Ich setze voraus, sagte Walter und reichte ihm die Hand, daß Sie nach dem, was zwischen uns darüber verhandelt ist, in mir keine persönliche Ran¬ cune mehr vermuthen. Sie wäre jetzt ein Ver¬ brechen."
Der Rath drückte die gebotene Hand. "Ich bin keinen Augenblick in Zweifel über Ihre Intentionen, und eben darum thun Sie mir leid. Sie werden das Meer der Täuschungen von vorn an ausschlür¬ fen. -- Zugeben will ich Ihnen übrigens, daß jener Umstand vielleicht der äußere Anlaß war, aber der Ent¬ schluß datirt von länger. Der Gedanke, daß Seine Ex¬ cellenz von jetzt ab meine Arbeiten mit einer Reserve von Mißtrauen controlliren dürfte, änderte meine bisherige Stellung zu ihm; indessen, werthester Freund, was sind Stellungen, wo Alles Schattenbilder sind in einer Laterna magica, wir Alle Tropfen in einem Meer -- Sie einer, Bovillard, der Freiherr selbst, Alle, Alle, die das Bessere wollen."
"Wer sich verloren giebt, ist verloren, entgegnete Walter. Wir sind künstlich isolirt, ja, umgürtet von Gräben, Wasser, Sandwällen, und unser Feuer droh in sich selbst sich zu verzehren. Das ist Ihre, das ist Vieler Ansicht. Aber wer berechnet die Macht des Feuers, wo ringsum trockene Stoffe lagern! Mag einmal entzündet, es nicht zu einer
willig abgetreten und zu meiner juriſtiſchen Carriere zurückgekehrt, trotz alledem, was Sie das Gegen¬ theil zu glauben berechtigt.“
„Ich ſetze voraus, ſagte Walter und reichte ihm die Hand, daß Sie nach dem, was zwiſchen uns darüber verhandelt iſt, in mir keine perſönliche Ran¬ cune mehr vermuthen. Sie wäre jetzt ein Ver¬ brechen.“
Der Rath drückte die gebotene Hand. „Ich bin keinen Augenblick in Zweifel über Ihre Intentionen, und eben darum thun Sie mir leid. Sie werden das Meer der Täuſchungen von vorn an ausſchlür¬ fen. — Zugeben will ich Ihnen übrigens, daß jener Umſtand vielleicht der äußere Anlaß war, aber der Ent¬ ſchluß datirt von länger. Der Gedanke, daß Seine Ex¬ cellenz von jetzt ab meine Arbeiten mit einer Reſerve von Mißtrauen controlliren dürfte, änderte meine bisherige Stellung zu ihm; indeſſen, wertheſter Freund, was ſind Stellungen, wo Alles Schattenbilder ſind in einer Laterna magica, wir Alle Tropfen in einem Meer — Sie einer, Bovillard, der Freiherr ſelbſt, Alle, Alle, die das Beſſere wollen.“
„Wer ſich verloren giebt, iſt verloren, entgegnete Walter. Wir ſind künſtlich iſolirt, ja, umgürtet von Gräben, Waſſer, Sandwällen, und unſer Feuer droh in ſich ſelbſt ſich zu verzehren. Das iſt Ihre, das iſt Vieler Anſicht. Aber wer berechnet die Macht des Feuers, wo ringsum trockene Stoffe lagern! Mag einmal entzündet, es nicht zu einer
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willig abgetreten und zu meiner juriſtiſchen Carriere
zurückgekehrt, trotz alledem, was Sie das Gegen¬
theil zu glauben berechtigt.“
„Ich ſetze voraus, ſagte Walter und reichte ihm
die Hand, daß Sie nach dem, was zwiſchen uns
darüber verhandelt iſt, in mir keine perſönliche Ran¬
cune mehr vermuthen. Sie wäre jetzt ein Ver¬
brechen.“
Der Rath drückte die gebotene Hand. „Ich bin
keinen Augenblick in Zweifel über Ihre Intentionen,
und eben darum thun Sie mir leid. Sie werden
das Meer der Täuſchungen von vorn an ausſchlür¬
fen. — Zugeben will ich Ihnen übrigens, daß jener
Umſtand vielleicht der äußere Anlaß war, aber der Ent¬
ſchluß datirt von länger. Der Gedanke, daß Seine Ex¬
cellenz von jetzt ab meine Arbeiten mit einer Reſerve von
Mißtrauen controlliren dürfte, änderte meine bisherige
Stellung zu ihm; indeſſen, wertheſter Freund, was
ſind Stellungen, wo Alles Schattenbilder ſind in
einer Laterna magica, wir Alle Tropfen in einem
Meer — Sie einer, Bovillard, der Freiherr ſelbſt,
Alle, Alle, die das Beſſere wollen.“
„Wer ſich verloren giebt, iſt verloren, entgegnete
Walter. Wir ſind künſtlich iſolirt, ja, umgürtet
von Gräben, Waſſer, Sandwällen, und unſer
Feuer droh in ſich ſelbſt ſich zu verzehren. Das
iſt Ihre, das iſt Vieler Anſicht. Aber wer berechnet
die Macht des Feuers, wo ringsum trockene Stoffe
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 5. Berlin, 1852, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe05_1852/17>, abgerufen am 21.11.2024.
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