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Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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sehen, ob ihre steifen Kniee und geraden Degen sich nicht knicken lassen. -- Drinnen, drinnen auf der Mensur, meine Brüder, sprach das bemoos'te Haupt, den Arm um die Schulter des Prinzen legend, daß er nicht umsinke, oder um einem ungeziemenden Ausfall auf Gegner vorzubeugen, die er kaum mehr zu unterscheiden fähig schien. Schielen sie nach Moskau, oder nach den Brandenburger Sandpilzen -- ich will ihre Augen gerade richten. -- Auf Seiten der Gegner war die Aufregung kaum geringer, und auch ihre Senioren hatten Mühe, die Erhitzten zurückzuhalten. Man trank aufs Neue, um sich zu der blutigen Entscheidung vorzubereiten, vielleicht auch, weil die noch Ruhigeren im Uebermaß des Weines ein letztes Mittel gewahrten, um die andere Gährung für den Augenblick niederzuschlagen. Wirklich sah man nach so heftigen Auftritten wieder geschüttelte Hände, Brüderküsse, und in Unordnung und Hast, mit eben so umgedrehten Gedanken, als der Auszug in eine Rückkehr umschlug, warfen sich Alle auf ihre Pferde und sprengten bunt durch einander mit wildem Halloh dem Thore wieder zu.

Der Herr von Sacken, welcher auf unschuldige Weise zu dem Austritt den Anlaß gegeben, kam neben dem Senior seiner Landsmannschaft, der in demselben eine so entschiedene Rolle gespielt, zu reiten. Sie blieben, wie es schien, absichtlich hinter dem sich überstürzenden Schwarme zurück. Ich begreife dich nicht, Keyserlingk, was du damit wolltest? sagte er.

sehen, ob ihre steifen Kniee und geraden Degen sich nicht knicken lassen. — Drinnen, drinnen auf der Mensur, meine Brüder, sprach das bemoos'te Haupt, den Arm um die Schulter des Prinzen legend, daß er nicht umsinke, oder um einem ungeziemenden Ausfall auf Gegner vorzubeugen, die er kaum mehr zu unterscheiden fähig schien. Schielen sie nach Moskau, oder nach den Brandenburger Sandpilzen — ich will ihre Augen gerade richten. — Auf Seiten der Gegner war die Aufregung kaum geringer, und auch ihre Senioren hatten Mühe, die Erhitzten zurückzuhalten. Man trank aufs Neue, um sich zu der blutigen Entscheidung vorzubereiten, vielleicht auch, weil die noch Ruhigeren im Uebermaß des Weines ein letztes Mittel gewahrten, um die andere Gährung für den Augenblick niederzuschlagen. Wirklich sah man nach so heftigen Auftritten wieder geschüttelte Hände, Brüderküsse, und in Unordnung und Hast, mit eben so umgedrehten Gedanken, als der Auszug in eine Rückkehr umschlug, warfen sich Alle auf ihre Pferde und sprengten bunt durch einander mit wildem Halloh dem Thore wieder zu.

Der Herr von Sacken, welcher auf unschuldige Weise zu dem Austritt den Anlaß gegeben, kam neben dem Senior seiner Landsmannschaft, der in demselben eine so entschiedene Rolle gespielt, zu reiten. Sie blieben, wie es schien, absichtlich hinter dem sich überstürzenden Schwarme zurück. Ich begreife dich nicht, Keyserlingk, was du damit wolltest? sagte er.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T12:11:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T12:11:53Z)

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_sacken_1910/22>, abgerufen am 03.12.2024.