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Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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waren gewichtige darunter. Dem Mädchen von Marienburg war auf Rußlands Throne Peter der Zweite gefolgt, und nach dem frühen Tode des Jünglings hatten moskowitische Große, näher Berechtigte übergehend, unerwartet Anna von Kurland zur Kaiserin des unermeßlichen Reiches berufen. Sie war gekommen und herrschte, und an ihrer Seite Biron. Keine Intrigue, keine Gewalt vermochte ihn zu stürzen, seinen Einfluß wankend zu machen. Vor dem Zorn des allgewaltigen Günstlings, dem die Ritterschaft noch vor Kurzem die Aufnahme in ihre Adelsmatrikel stolz verweigert, zitterte das große Rußland und das kleine Kurland. Ein Wink von ihm sandte nach Sibirien, eine Zeile mit seinem Namen auf das Schaffot.

Und wer ist er? wo stammt er her? fragte Sacken in einer Gesellschaft Kurländer, die sich in Paris versammelt. Bedenkliche Blicke, ein vorsichtiges Achselzucken antwortete ihm. -- Wie, Mengden, Sternberg, Recke! fuhr Theosophus auf, ist es unter Gliedern der Ritterschaft nicht mehr erlaubt, nach der Herkunft Eines zu forschen, der sich unter uns drängt, wir, die wir seit Jahrhunderten der Reinheit des Blutes sogar die Interessen des Vaterlandes selbst opferten? --

Mengden entgegnete: Er schreibt sich und führt das Wappen der französischen Biron, ob doch Einige seinen Großvater als Stallknecht gekannt haben wollen. -- Sternberg sagte: Der witzige Chef der Familie, der Duc Charles Armand de Gontault hat ihn in einem

waren gewichtige darunter. Dem Mädchen von Marienburg war auf Rußlands Throne Peter der Zweite gefolgt, und nach dem frühen Tode des Jünglings hatten moskowitische Große, näher Berechtigte übergehend, unerwartet Anna von Kurland zur Kaiserin des unermeßlichen Reiches berufen. Sie war gekommen und herrschte, und an ihrer Seite Biron. Keine Intrigue, keine Gewalt vermochte ihn zu stürzen, seinen Einfluß wankend zu machen. Vor dem Zorn des allgewaltigen Günstlings, dem die Ritterschaft noch vor Kurzem die Aufnahme in ihre Adelsmatrikel stolz verweigert, zitterte das große Rußland und das kleine Kurland. Ein Wink von ihm sandte nach Sibirien, eine Zeile mit seinem Namen auf das Schaffot.

Und wer ist er? wo stammt er her? fragte Sacken in einer Gesellschaft Kurländer, die sich in Paris versammelt. Bedenkliche Blicke, ein vorsichtiges Achselzucken antwortete ihm. — Wie, Mengden, Sternberg, Recke! fuhr Theosophus auf, ist es unter Gliedern der Ritterschaft nicht mehr erlaubt, nach der Herkunft Eines zu forschen, der sich unter uns drängt, wir, die wir seit Jahrhunderten der Reinheit des Blutes sogar die Interessen des Vaterlandes selbst opferten? —

Mengden entgegnete: Er schreibt sich und führt das Wappen der französischen Biron, ob doch Einige seinen Großvater als Stallknecht gekannt haben wollen. — Sternberg sagte: Der witzige Chef der Familie, der Duc Charles Armand de Gontault hat ihn in einem

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T12:11:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T12:11:53Z)

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_sacken_1910/71>, abgerufen am 26.11.2024.