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Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890.

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VI
Die Secretionserscheinungen in den Zellen.

Die Thätigkeiten der Drüsen sind seit Alters her gern ein
Gegenstand der Beobachtungen und des Experimentes gewesen.
Es sind eben lebhafte Vorgänge, um die es sich hier handelt;
das Secret in seiner Menge und seiner Beschaffenheit ist ein
greifbares Factum, an welches sich vielerlei Variationen an¬
schliessen lassen; auf der anderen Seite bieten der Einfluss des
Blutstroms und der der Nervenerregung willkommene Anhalts¬
punkte für die forschende Untersuchung; dazwischen liegt dann
die Drüse selbst mit ihren specifisch thätigen Theilen.

Mit Recht weist Heidenhain auf die Wichtigkeit der De¬
finitionen hin, welche schon Johannes Müller1 für die Drüsen
und ihre Thätigkeit noch vor dem Erstehen der Zellenlehre ge¬
geben hat, indem derselbe sagte, die Drüsen stellen in ihrem
Innern eine im kleinsten Raume construirte grosse Oberfläche
dar; die diese bekleidende lebende Substanz ist es,
welche die Secretion einleitet, nicht vor oder hinter ihr
liegende Nebenumstände; die Secretion selbst ist unabhängig
von der Construction der Oberfläche, denn auch ebene und
nach aussen gestülpte Flächen können secerniren.

Mit der Eintheilung der lebenden Substanz in Zellen, wie
sie von Schleiden und Schwann bald darauf aufgebracht wurde,
waren dann neue Angriffspunkte für die weitere Erforschung
der Secretionsprocesse gegeben, denn die Fortschritte des bio¬
logischen Wissens sind nothwendigerweise mit den Fortschritten
der morphologischen Grundlagen verknüpft. Es entstanden in

1 De glandularum secernentium structura peritiori earumque prima
formatione in homine et animalibus. Lipsiae 1830.
Altmann, Elementarorganismen. 7
VI
Die Secretionserscheinungen in den Zellen.

Die Thätigkeiten der Drüsen sind seit Alters her gern ein
Gegenstand der Beobachtungen und des Experimentes gewesen.
Es sind eben lebhafte Vorgänge, um die es sich hier handelt;
das Secret in seiner Menge und seiner Beschaffenheit ist ein
greifbares Factum, an welches sich vielerlei Variationen an¬
schliessen lassen; auf der anderen Seite bieten der Einfluss des
Blutstroms und der der Nervenerregung willkommene Anhalts¬
punkte für die forschende Untersuchung; dazwischen liegt dann
die Drüse selbst mit ihren specifisch thätigen Theilen.

Mit Recht weist Heidenhain auf die Wichtigkeit der De¬
finitionen hin, welche schon Johannes Müller1 für die Drüsen
und ihre Thätigkeit noch vor dem Erstehen der Zellenlehre ge¬
geben hat, indem derselbe sagte, die Drüsen stellen in ihrem
Innern eine im kleinsten Raume construirte grosse Oberfläche
dar; die diese bekleidende lebende Substanz ist es,
welche die Secretion einleitet, nicht vor oder hinter ihr
liegende Nebenumstände; die Secretion selbst ist unabhängig
von der Construction der Oberfläche, denn auch ebene und
nach aussen gestülpte Flächen können secerniren.

Mit der Eintheilung der lebenden Substanz in Zellen, wie
sie von Schleiden und Schwann bald darauf aufgebracht wurde,
waren dann neue Angriffspunkte für die weitere Erforschung
der Secretionsprocesse gegeben, denn die Fortschritte des bio¬
logischen Wissens sind nothwendigerweise mit den Fortschritten
der morphologischen Grundlagen verknüpft. Es entstanden in

1 De glandularum secernentium structura peritiori earumque prima
formatione in homine et animalibus. Lipsiae 1830.
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[[97]/0113] VI Die Secretionserscheinungen in den Zellen. Die Thätigkeiten der Drüsen sind seit Alters her gern ein Gegenstand der Beobachtungen und des Experimentes gewesen. Es sind eben lebhafte Vorgänge, um die es sich hier handelt; das Secret in seiner Menge und seiner Beschaffenheit ist ein greifbares Factum, an welches sich vielerlei Variationen an¬ schliessen lassen; auf der anderen Seite bieten der Einfluss des Blutstroms und der der Nervenerregung willkommene Anhalts¬ punkte für die forschende Untersuchung; dazwischen liegt dann die Drüse selbst mit ihren specifisch thätigen Theilen. Mit Recht weist Heidenhain auf die Wichtigkeit der De¬ finitionen hin, welche schon Johannes Müller 1 für die Drüsen und ihre Thätigkeit noch vor dem Erstehen der Zellenlehre ge¬ geben hat, indem derselbe sagte, die Drüsen stellen in ihrem Innern eine im kleinsten Raume construirte grosse Oberfläche dar; die diese bekleidende lebende Substanz ist es, welche die Secretion einleitet, nicht vor oder hinter ihr liegende Nebenumstände; die Secretion selbst ist unabhängig von der Construction der Oberfläche, denn auch ebene und nach aussen gestülpte Flächen können secerniren. Mit der Eintheilung der lebenden Substanz in Zellen, wie sie von Schleiden und Schwann bald darauf aufgebracht wurde, waren dann neue Angriffspunkte für die weitere Erforschung der Secretionsprocesse gegeben, denn die Fortschritte des bio¬ logischen Wissens sind nothwendigerweise mit den Fortschritten der morphologischen Grundlagen verknüpft. Es entstanden in 1 De glandularum secernentium structura peritiori earumque prima formatione in homine et animalibus. Lipsiae 1830. Altmann, Elementarorganismen. 7

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Zitationshilfe: Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890, S. [97]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/altmann_elementarorganismen_1890/113>, abgerufen am 23.11.2024.