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Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890.

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Die Methoden der Granulauntersuchung.
den. Es scheint auch für den Mikroskopiker nicht ganz unnütz,
dass er ein wenig weiss, worauf es bei mechanischer Präcision
ankommt, und dass er im Nothfall sein Instrument selbst beur¬
theilen und in Ordnung halten kann. Die Schraubenführung hat
jedenfalls den Vorzug, dass man während des Schneidens die
Bewegung in jedem Punkt unterbrechen und weiterführen kann.
Hätte man es immer mit reinem Paraffin oder mit so zarten
Objecten zu thun, wie etwa Embryonen, so würde die Herstel¬
lung der Schnitte wenig Schwierigkeiten machen; sobald aber
an einem Object die Theile sehr verschiedene Resistenz zeigen,
ist eine sichere Beherrschung des Mikrotoms sehr erwünscht,
und diese Beherrschung habe ich bis jetzt nur mit dem Support
erlangt.

Eine kleine Verbesserung habe ich seitdem an dem Instru¬
ment noch angebracht, indem neben der grossen Mikrometer¬
scheibe eine zweite kleinere hinzugefügt wurde, welche durch
Zahntheilung eingreift und eine direkte Ablesung von 1 m und
Theilen desselben gestattet, ohne die frühere Beweglichkeit der
grossen Mikrometerscheibe zu beeinträchtigen. Es ist bei dünnen
Schnitten sehr angenehm, der früheren unsicheren Schätzung
so kleiner Werthe an der grossen Mikrometerscheibe überhoben
zu sein und ausserdem bietet jene kleine Mikrometerscheibe
den Vortheil, dass dabei eine direkte Berührung der Mikro¬
meterschraube vermieden wird.

Was die Vorbereitung der Präparate zur Darstellung der
Granula betrifft, so ist hier vor Allem ein Punkt im Auge zu
behalten, dass die Fixirung der Objecte und die nachfolgende
Färbung derselben in direkter Abhängigkeit zu einander stehen
und nur Theile eines und desselben Processes sind. Diese Ab¬
hängigkeit ist bei den bisher besonders üblichen Kernfärbungen
meist keine sehr weitgehende, denn für dieselben konnte man
sehr zahlreiche und verschiedene Fixirungsmittel, wie Alkohol,
Sublimat, Salpetersäure, Picrinsäure, Chromsäure und andere
mehr anwenden. Dieses ist bei der Darstellung der Zellen¬
granula nicht der Fall, sondern ich habe bis jetzt nur wenige
specifische Fixirungsmittel finden können, welche die nach¬
folgende specifische Färbung derselben in allgemeinerer und
umfassenderer Weise gestatteten. Das Verhältniss ist hier so,

Die Methoden der Granulauntersuchung.
den. Es scheint auch für den Mikroskopiker nicht ganz unnütz,
dass er ein wenig weiss, worauf es bei mechanischer Präcision
ankommt, und dass er im Nothfall sein Instrument selbst beur¬
theilen und in Ordnung halten kann. Die Schraubenführung hat
jedenfalls den Vorzug, dass man während des Schneidens die
Bewegung in jedem Punkt unterbrechen und weiterführen kann.
Hätte man es immer mit reinem Paraffin oder mit so zarten
Objecten zu thun, wie etwa Embryonen, so würde die Herstel¬
lung der Schnitte wenig Schwierigkeiten machen; sobald aber
an einem Object die Theile sehr verschiedene Resistenz zeigen,
ist eine sichere Beherrschung des Mikrotoms sehr erwünscht,
und diese Beherrschung habe ich bis jetzt nur mit dem Support
erlangt.

Eine kleine Verbesserung habe ich seitdem an dem Instru¬
ment noch angebracht, indem neben der grossen Mikrometer¬
scheibe eine zweite kleinere hinzugefügt wurde, welche durch
Zahntheilung eingreift und eine direkte Ablesung von 1 μ und
Theilen desselben gestattet, ohne die frühere Beweglichkeit der
grossen Mikrometerscheibe zu beeinträchtigen. Es ist bei dünnen
Schnitten sehr angenehm, der früheren unsicheren Schätzung
so kleiner Werthe an der grossen Mikrometerscheibe überhoben
zu sein und ausserdem bietet jene kleine Mikrometerscheibe
den Vortheil, dass dabei eine direkte Berührung der Mikro¬
meterschraube vermieden wird.

Was die Vorbereitung der Präparate zur Darstellung der
Granula betrifft, so ist hier vor Allem ein Punkt im Auge zu
behalten, dass die Fixirung der Objecte und die nachfolgende
Färbung derselben in direkter Abhängigkeit zu einander stehen
und nur Theile eines und desselben Processes sind. Diese Ab¬
hängigkeit ist bei den bisher besonders üblichen Kernfärbungen
meist keine sehr weitgehende, denn für dieselben konnte man
sehr zahlreiche und verschiedene Fixirungsmittel, wie Alkohol,
Sublimat, Salpetersäure, Picrinsäure, Chromsäure und andere
mehr anwenden. Dieses ist bei der Darstellung der Zellen¬
granula nicht der Fall, sondern ich habe bis jetzt nur wenige
specifische Fixirungsmittel finden können, welche die nach¬
folgende specifische Färbung derselben in allgemeinerer und
umfassenderer Weise gestatteten. Das Verhältniss ist hier so,

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[21/0037] Die Methoden der Granulauntersuchung. den. Es scheint auch für den Mikroskopiker nicht ganz unnütz, dass er ein wenig weiss, worauf es bei mechanischer Präcision ankommt, und dass er im Nothfall sein Instrument selbst beur¬ theilen und in Ordnung halten kann. Die Schraubenführung hat jedenfalls den Vorzug, dass man während des Schneidens die Bewegung in jedem Punkt unterbrechen und weiterführen kann. Hätte man es immer mit reinem Paraffin oder mit so zarten Objecten zu thun, wie etwa Embryonen, so würde die Herstel¬ lung der Schnitte wenig Schwierigkeiten machen; sobald aber an einem Object die Theile sehr verschiedene Resistenz zeigen, ist eine sichere Beherrschung des Mikrotoms sehr erwünscht, und diese Beherrschung habe ich bis jetzt nur mit dem Support erlangt. Eine kleine Verbesserung habe ich seitdem an dem Instru¬ ment noch angebracht, indem neben der grossen Mikrometer¬ scheibe eine zweite kleinere hinzugefügt wurde, welche durch Zahntheilung eingreift und eine direkte Ablesung von 1 μ und Theilen desselben gestattet, ohne die frühere Beweglichkeit der grossen Mikrometerscheibe zu beeinträchtigen. Es ist bei dünnen Schnitten sehr angenehm, der früheren unsicheren Schätzung so kleiner Werthe an der grossen Mikrometerscheibe überhoben zu sein und ausserdem bietet jene kleine Mikrometerscheibe den Vortheil, dass dabei eine direkte Berührung der Mikro¬ meterschraube vermieden wird. Was die Vorbereitung der Präparate zur Darstellung der Granula betrifft, so ist hier vor Allem ein Punkt im Auge zu behalten, dass die Fixirung der Objecte und die nachfolgende Färbung derselben in direkter Abhängigkeit zu einander stehen und nur Theile eines und desselben Processes sind. Diese Ab¬ hängigkeit ist bei den bisher besonders üblichen Kernfärbungen meist keine sehr weitgehende, denn für dieselben konnte man sehr zahlreiche und verschiedene Fixirungsmittel, wie Alkohol, Sublimat, Salpetersäure, Picrinsäure, Chromsäure und andere mehr anwenden. Dieses ist bei der Darstellung der Zellen¬ granula nicht der Fall, sondern ich habe bis jetzt nur wenige specifische Fixirungsmittel finden können, welche die nach¬ folgende specifische Färbung derselben in allgemeinerer und umfassenderer Weise gestatteten. Das Verhältniss ist hier so,

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Zitationshilfe: Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/altmann_elementarorganismen_1890/37>, abgerufen am 23.11.2024.