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Andolt, Ernst [d. i. Bernhard Abeken]: Eine Nacht. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 22. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–287. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Kampf entgegen -- aber einem Kampfe, der hoffentlich das wenn auch blutige Morgenroth friedlicher Zeiten ist.

Ich glaube nicht daran. Wäre Rußland erobert, ja! dann hätten wir Frieden. Aber so -- -- Tiefer Seufzer.

Sie könnten wirklich wünschen, daß das letzte Bollwerk, welches auf dem Continent sich der französischen Sündflut entgegenstemmte, gefallen wäre? fragt' ich erstaunt.

Ja, ich gäbe viel darum. Wenn ganz Europa nur Einem gehorchte, hätten wir keine Kriege mehr.

Aber auch keine Nationalitäten, keine Bewegung, kein Leben mehr! Es wurde die Ruhe eines Kirchhofes sein.

Sagen Sie: die Ruhe einer wohlgeordneten Haushaltung, wo Jeder ohne Streit und Widerrede seine Schuldigkeit thut. Die fleißigen und friedliebenden Menschen würden sich sehr wohl dabei befinden, während bei dem Schwindel, der jetzt auf einmal in den Köpfen grassirt, nichts als Blutvergiesen und Contributionen, Hunger und Elend abzusehen ist.

Nach so vielen traurigen Erfahrungen kann allerdings auch die jetzige Erhebung als gewagt erscheinen.

Sagen Sie: als ein Unsinn, purer Unsinn! Glauben Sie, weil dem Kaiser in Rußland eine Armee erfroren, werde er vor den Kosaken oder gar vor den Turnern und der preußischen Landwehr Kehrt machen?

Aber vielleicht vor dem neuen Geist , welcher unsre Nation bewegt; es sind nicht bloß Heere, die er zu bekämpfen hat, es sind Ideen -- die größten, welche je die Menschheit beseelten und welche zu allen Zeiten Wunder wirkten.

Ideen -- hm! Mit all Ihren Ideen werfen Sie kein französisches Bataillon über den Haufen.

Gewiß nicht; aber die Ideen werben uns deutsche Bataillone und machen sie unbesiegbar.

Kampf entgegen — aber einem Kampfe, der hoffentlich das wenn auch blutige Morgenroth friedlicher Zeiten ist.

Ich glaube nicht daran. Wäre Rußland erobert, ja! dann hätten wir Frieden. Aber so — — Tiefer Seufzer.

Sie könnten wirklich wünschen, daß das letzte Bollwerk, welches auf dem Continent sich der französischen Sündflut entgegenstemmte, gefallen wäre? fragt' ich erstaunt.

Ja, ich gäbe viel darum. Wenn ganz Europa nur Einem gehorchte, hätten wir keine Kriege mehr.

Aber auch keine Nationalitäten, keine Bewegung, kein Leben mehr! Es wurde die Ruhe eines Kirchhofes sein.

Sagen Sie: die Ruhe einer wohlgeordneten Haushaltung, wo Jeder ohne Streit und Widerrede seine Schuldigkeit thut. Die fleißigen und friedliebenden Menschen würden sich sehr wohl dabei befinden, während bei dem Schwindel, der jetzt auf einmal in den Köpfen grassirt, nichts als Blutvergiesen und Contributionen, Hunger und Elend abzusehen ist.

Nach so vielen traurigen Erfahrungen kann allerdings auch die jetzige Erhebung als gewagt erscheinen.

Sagen Sie: als ein Unsinn, purer Unsinn! Glauben Sie, weil dem Kaiser in Rußland eine Armee erfroren, werde er vor den Kosaken oder gar vor den Turnern und der preußischen Landwehr Kehrt machen?

Aber vielleicht vor dem neuen Geist , welcher unsre Nation bewegt; es sind nicht bloß Heere, die er zu bekämpfen hat, es sind Ideen — die größten, welche je die Menschheit beseelten und welche zu allen Zeiten Wunder wirkten.

Ideen — hm! Mit all Ihren Ideen werfen Sie kein französisches Bataillon über den Haufen.

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Zitationshilfe: Andolt, Ernst [d. i. Bernhard Abeken]: Eine Nacht. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 22. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–287. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/andolt_nacht_1910/41>, abgerufen am 24.11.2024.