Aviso. Relation oder Zeitung. Wolfenbüttel, 1609.erhaltung der Grentzhäuser gebeten/ ist aber noch nichts bewilligt/ sondern
Aus Wien den 8 Junij. Dieser tagen haben J. Kön. M. die NiederOster. Regierung refor- Jn OberVngern sollen sich bey 10. tausent Freyhaducken zusammen
Aus Prag den 13. Dito. Die Böhm. Ständ seyn nach den Feyertagen biß dato/ teglich in der
Den Ertzhertzog Leopoltum so allhie ist/ sehen sie sawr an/ dann sie ver- Bey dem Schlesischen Landt: oder Fürstentag hat selbiger Bischoff
zerschla- A iij
erhaltung der Grentzhaͤuser gebeten/ ist aber noch nichts bewilligt/ sondern
Aus Wien den 8 Junij. Dieser tagen haben J. Koͤn. M. die NiederOster. Regierung refor- Jn OberVngern sollen sich bey 10. tausent Freyhaducken zusammen
Aus Prag den 13. Dito. Die Boͤhm. Staͤnd seyn nach den Feyertagen biß dato/ teglich in der
Den Ertzhertzog Leopoltum so allhie ist/ sehen sie sawr an/ dann sie ver- Bey dem Schlesischen Landt: oder Fuͤrstentag hat selbiger Bischoff
zerschla- A iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0187"/> erhaltung der Grentzhaͤuser gebeten/ ist aber noch nichts bewilligt/ sondern<lb/> biß nach stillung des Bohm Wesens mit vertroͤstung gewiesen worden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#c">Aus Wien den 8 Junij.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Dieser tagen haben J. Koͤn. M. die NiederOster. Regierung refor-<lb/> mirt/ theils Catholische abgeganckt/ vnd an dero stat Evangle als 3. vom<lb/> Herrn/ vnd 3. vom Ritterstand/ vnnd 3. Doctores angenom̃en/ wie dann<lb/> gleichsfals die andere Raͤht vnd Embter theils verendert/ vnd mit Evangel.<lb/> ersetzt werden. Kuͤnfftigen Mitwoch werden J. M. von hinnen nach Maͤ-<lb/> ren/ allda den außgeschriebenen Landtag zuhalten/ verreisen/ vnnd zu jhrer<lb/> Wiederkunfft zu dem Osterr. Landtag greiffen.</p><lb/> <p>Jn OberVngern sollen sich bey 10. tausent Freyhaducken zusammen<lb/> gethan haben/ welche aller Orten auff die Tuͤrcken hefftig streiffen/ also daß<lb/> sie sich zuschuͤtzen ein Laͤger geschlagen haben/ daher besorgt man/ wo jhnen<lb/> solches nicht gewehrt/ daß sie die Waffen ablegen/ es moͤchte sich der Frie-<lb/> den mit dem Tuͤrcken zerstossen/ wie dann deßwegen die Botschafft noch nit<lb/> hinein/ oder vnser Orator von Ofen heraus gelassen wird.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#c">Aus Prag den 13. Dito.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Die Boͤhm. Staͤnd seyn nach den Feyertagen biß dato/ teglich in der<lb/> Landstuben/ auch die Außschuß/ so 125. seyn zusam̃en kommen/ vnd alles in<lb/> grosser geheim geschlossen/ daß also zuuermuten/ weil J. M. die Religion/ wie<lb/> man sagt/ gantz nit bewilligen wil/ es ein starcken strauß begeben werde/ dañ<lb/> wie sie sagen/ so ist es nur vmb ein wincken/ alsdann werde der Handel recht<lb/> angehen/ wie die Staͤnd dann alles in guter Bereitschafft aller Orten in<lb/> geheim haben sollen.</p><lb/> <p>Den Ertzhertzog Leopoltum so allhie ist/ sehen sie sawr an/ dann sie ver-<lb/> muhten/ er ein Vrsacher sey/ daß die Religion jhnen nicht bewillig werde/ so<lb/> seyn auch die Staͤnd gar vbel zu frieden/ weil jhre des Koͤnigr. Sachen nicht<lb/> durch die Boͤhm. Landofficirer berahtschlagt werden/ sondern durch Auß-<lb/> laͤnd. wie dann die Officier sich gegen den Staͤnden zum hoͤchsten entschuͤl-<lb/> digt/ daß sie vmb die geringste Berahtschlagungen nit wissen/ darzu auch nit<lb/> genom̃en/ vnangesehn alle Bescheidt durch sie den Staͤnden angezeigt wor-<lb/> den/ die Staͤnd haben auch dem Landgr. von Leuchtenberg sagen lassen/ daß<lb/> er das Koͤnigr. Boͤhmen mit frieden lassen solle/ dann es moͤcht sonst ein<lb/> andern Außschlag gewinnen.</p><lb/> <p>Bey dem Schlesischen Landt: oder Fuͤrstentag hat selbiger Bischoff<lb/> ein Schrifft wegen der Religion vbergeben/ darauff sich derselbe Landtag<lb/> <fw type="sig" place="bottom">A iij</fw><fw type="catch" place="bottom">zerschla-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0187]
erhaltung der Grentzhaͤuser gebeten/ ist aber noch nichts bewilligt/ sondern
biß nach stillung des Bohm Wesens mit vertroͤstung gewiesen worden.
Aus Wien den 8 Junij.
Dieser tagen haben J. Koͤn. M. die NiederOster. Regierung refor-
mirt/ theils Catholische abgeganckt/ vnd an dero stat Evangle als 3. vom
Herrn/ vnd 3. vom Ritterstand/ vnnd 3. Doctores angenom̃en/ wie dann
gleichsfals die andere Raͤht vnd Embter theils verendert/ vnd mit Evangel.
ersetzt werden. Kuͤnfftigen Mitwoch werden J. M. von hinnen nach Maͤ-
ren/ allda den außgeschriebenen Landtag zuhalten/ verreisen/ vnnd zu jhrer
Wiederkunfft zu dem Osterr. Landtag greiffen.
Jn OberVngern sollen sich bey 10. tausent Freyhaducken zusammen
gethan haben/ welche aller Orten auff die Tuͤrcken hefftig streiffen/ also daß
sie sich zuschuͤtzen ein Laͤger geschlagen haben/ daher besorgt man/ wo jhnen
solches nicht gewehrt/ daß sie die Waffen ablegen/ es moͤchte sich der Frie-
den mit dem Tuͤrcken zerstossen/ wie dann deßwegen die Botschafft noch nit
hinein/ oder vnser Orator von Ofen heraus gelassen wird.
Aus Prag den 13. Dito.
Die Boͤhm. Staͤnd seyn nach den Feyertagen biß dato/ teglich in der
Landstuben/ auch die Außschuß/ so 125. seyn zusam̃en kommen/ vnd alles in
grosser geheim geschlossen/ daß also zuuermuten/ weil J. M. die Religion/ wie
man sagt/ gantz nit bewilligen wil/ es ein starcken strauß begeben werde/ dañ
wie sie sagen/ so ist es nur vmb ein wincken/ alsdann werde der Handel recht
angehen/ wie die Staͤnd dann alles in guter Bereitschafft aller Orten in
geheim haben sollen.
Den Ertzhertzog Leopoltum so allhie ist/ sehen sie sawr an/ dann sie ver-
muhten/ er ein Vrsacher sey/ daß die Religion jhnen nicht bewillig werde/ so
seyn auch die Staͤnd gar vbel zu frieden/ weil jhre des Koͤnigr. Sachen nicht
durch die Boͤhm. Landofficirer berahtschlagt werden/ sondern durch Auß-
laͤnd. wie dann die Officier sich gegen den Staͤnden zum hoͤchsten entschuͤl-
digt/ daß sie vmb die geringste Berahtschlagungen nit wissen/ darzu auch nit
genom̃en/ vnangesehn alle Bescheidt durch sie den Staͤnden angezeigt wor-
den/ die Staͤnd haben auch dem Landgr. von Leuchtenberg sagen lassen/ daß
er das Koͤnigr. Boͤhmen mit frieden lassen solle/ dann es moͤcht sonst ein
andern Außschlag gewinnen.
Bey dem Schlesischen Landt: oder Fuͤrstentag hat selbiger Bischoff
ein Schrifft wegen der Religion vbergeben/ darauff sich derselbe Landtag
zerschla-
A iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
DFG-Projekt: Entstehung und Entwicklung der Zeitungssprache um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Tübingen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. GWLB Hannover, CIM 1/29)
(2013-06-05T14:17:31Z)
Stefanie Seim: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |