Aviso. Relation oder Zeitung. Wolfenbüttel, 1609.traque contentirn lassen/ also diese Sachen so weit durch die verordnete
Der Böhm. Hoff Secretarius Johan Manteli hat vmb. erlassung
Sonst solle wegen der Kirchen Ceremonien ein Außschuß von acht
Die angelegte Contribution solle solcher gestalt J. M. zu gut kommen/
Heut haben J. Keys. M. durch den Landgr. von Leuchtenberg der Per- Ein Anders aus Prag/ den 11. Dito. Allhie hat man gewisse Nachrichtung/ daß der König Matthias alles
hieher
traque contentirn lassen/ also diese Sachen so weit durch die verordnete
Der Boͤhm. Hoff Secretarius Johan Manteli hat vmb. erlassung
Sonst solle wegen der Kirchen Ceremonien ein Außschuß von acht
Die angelegte Contribution solle solcher gestalt J. M. zu gut kom̃en/
Heut haben J. Keys. M. durch den Landgr. von Leuchtenberg der Per- Ein Anders aus Prag/ den 11. Dito. Allhie hat man gewisse Nachrichtung/ daß der Koͤnig Matthias alles
hieher
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0220"/> traque contentirn lassen/ also diese Sachen so weit durch die verordnete<lb/> Boͤhm. Directores getrieben worden/ daß an heut J. May. den Mayestet<lb/> Brieff von dero wol: aber vom obr. Cantzler nicht vnterschrieben/ gemelten<lb/> Directoribus in der Landtstuben durch den obr. Burggrafen (der wie ich<lb/> berichtet/ in vberreichung dessen die Augen zeeren vergossen/ vnd vor wei-<lb/> nen kaum reden koͤnnen) vberantworten lassen/ haben also die Staͤndt mit<lb/> jhrem trotzen vnnd schwermen jhren gantzen Jntent vom Roͤm. Keyser er-<lb/> zwungen vnd erhalten/ Ob nun die Staͤnd jetzt J. M. gethanen Befehlch<lb/> auch gehorsamlich exequirn/ die Soldaten vnd ander geworbenes Kriegs-<lb/> volck wieder ab vnd aus dem Land schaffen/ vnd mit J. M. Landtags Pro-<lb/> position willfaͤhrig erweisen werden/ ist in kuͤrz zuerfahren/ Es siehet jhme<lb/> aber nicht gleich/ dann die Staͤnd wollen auch/ daß der obr. Cantzler ged.<lb/> Brieff gleichfals vnterschreiben solle/ welches er aber durchaus nicht thun/<lb/> sondern ehe das Land raumen wil/ mit vermelden/ Er wuͤst es nicht zuuer-<lb/> antworten/ welches jhme bey den Staͤnden wenig frommen briugen wird/<lb/> moͤcht sich also hierin wieder stossen/ wie dann der Graff von Thurn schon<lb/> hinweg/ alle gute Anordnung zuthun/ vnd haben die Boͤhmen bereit 3000.<lb/> Man/ vnd 1500. Pferd geworben/ vnd solle diese Wochen das Fußvolck<lb/> allhie auff der Newstadt gemustert/ vnd allda einquartirt werden.</p><lb/> <p>Der Boͤhm. Hoff Secretarius Johan Manteli hat vmb. erlassung<lb/> seines Diensts angehalten/ vnd sich aus dem Staub gemacht.</p><lb/> <p>Sonst solle wegen der Kirchen Ceremonien ein Außschuß von acht<lb/> Herrn/ darunter vier Catholisch/ gemacht werden/ wie sie sich in solchem<lb/> vergleichen/ darbey solle es bleiben.</p><lb/> <p>Die angelegte Contribution solle solcher gestalt J. M. zu gut kom̃en/<lb/> daß nemlich die Staͤndt selbst Directores vnd ein Zahlmeister daruͤber ver-<lb/> ordnen wollen/ mit theils J. May. Schulden dauon zuzahlen/ auch etlich<lb/> versetzte Herrschafft wieder ledig zumachen.</p><lb/> <p>Heut haben J. Keys. M. durch den Landgr. von Leuchtenberg der Per-<lb/> sianischen Botschafft (welche in kuͤrtz wieder hinweg wird) stattliche Pre-<lb/> senten an jhren Persianischen Koͤnig zustellen lassen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#c">Ein Anders aus Prag/ den 11. Dito.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Allhie hat man gewisse Nachrichtung/ daß der Koͤnig Matthias alles<lb/> was er nur in seiner Proposition an die Maͤhrische Staͤndt begehrt/ erhal-<lb/> ten/ vnd auff 3. Jahrlang in 900. tausent Thaler gutwillige Contribu-<lb/> tion von jhnen erlangt haben/ vnd wird aus Maͤhren J. Koͤn. M. das Lob<lb/> <fw type="catch" place="bottom">hieher</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0220]
traque contentirn lassen/ also diese Sachen so weit durch die verordnete
Boͤhm. Directores getrieben worden/ daß an heut J. May. den Mayestet
Brieff von dero wol: aber vom obr. Cantzler nicht vnterschrieben/ gemelten
Directoribus in der Landtstuben durch den obr. Burggrafen (der wie ich
berichtet/ in vberreichung dessen die Augen zeeren vergossen/ vnd vor wei-
nen kaum reden koͤnnen) vberantworten lassen/ haben also die Staͤndt mit
jhrem trotzen vnnd schwermen jhren gantzen Jntent vom Roͤm. Keyser er-
zwungen vnd erhalten/ Ob nun die Staͤnd jetzt J. M. gethanen Befehlch
auch gehorsamlich exequirn/ die Soldaten vnd ander geworbenes Kriegs-
volck wieder ab vnd aus dem Land schaffen/ vnd mit J. M. Landtags Pro-
position willfaͤhrig erweisen werden/ ist in kuͤrz zuerfahren/ Es siehet jhme
aber nicht gleich/ dann die Staͤnd wollen auch/ daß der obr. Cantzler ged.
Brieff gleichfals vnterschreiben solle/ welches er aber durchaus nicht thun/
sondern ehe das Land raumen wil/ mit vermelden/ Er wuͤst es nicht zuuer-
antworten/ welches jhme bey den Staͤnden wenig frommen briugen wird/
moͤcht sich also hierin wieder stossen/ wie dann der Graff von Thurn schon
hinweg/ alle gute Anordnung zuthun/ vnd haben die Boͤhmen bereit 3000.
Man/ vnd 1500. Pferd geworben/ vnd solle diese Wochen das Fußvolck
allhie auff der Newstadt gemustert/ vnd allda einquartirt werden.
Der Boͤhm. Hoff Secretarius Johan Manteli hat vmb. erlassung
seines Diensts angehalten/ vnd sich aus dem Staub gemacht.
Sonst solle wegen der Kirchen Ceremonien ein Außschuß von acht
Herrn/ darunter vier Catholisch/ gemacht werden/ wie sie sich in solchem
vergleichen/ darbey solle es bleiben.
Die angelegte Contribution solle solcher gestalt J. M. zu gut kom̃en/
daß nemlich die Staͤndt selbst Directores vnd ein Zahlmeister daruͤber ver-
ordnen wollen/ mit theils J. May. Schulden dauon zuzahlen/ auch etlich
versetzte Herrschafft wieder ledig zumachen.
Heut haben J. Keys. M. durch den Landgr. von Leuchtenberg der Per-
sianischen Botschafft (welche in kuͤrtz wieder hinweg wird) stattliche Pre-
senten an jhren Persianischen Koͤnig zustellen lassen.
Ein Anders aus Prag/ den 11. Dito.
Allhie hat man gewisse Nachrichtung/ daß der Koͤnig Matthias alles
was er nur in seiner Proposition an die Maͤhrische Staͤndt begehrt/ erhal-
ten/ vnd auff 3. Jahrlang in 900. tausent Thaler gutwillige Contribu-
tion von jhnen erlangt haben/ vnd wird aus Maͤhren J. Koͤn. M. das Lob
hieher
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
DFG-Projekt: Entstehung und Entwicklung der Zeitungssprache um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Tübingen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. GWLB Hannover, CIM 1/29)
(2013-06-05T14:17:31Z)
Stefanie Seim: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |