Aviso. Relation oder Zeitung. Wolfenbüttel, 1609.Aus Cöln den 16. Augusti/ Anno 1609. AVs dem Haag hat man/ das die Herrn Staaden daselbst
Alda weren aus Franckr. die Herrn von Castillan vnd Pedunio an- Beyde Fürsten haben etlich 100. Soldaten zu Müelheim mustern
Die Span. so in beyden Schantzen bey Ruerort gelegen/ seyn dieser
Sonst haben wir aus Hollandt/ das iüngst gedachte 4. Schiff aus
obert A ij
Aus Coͤln den 16. Augusti/ Anno 1609. AVs dem Haag hat man/ das die Herrn Staaden daselbst
Alda weren aus Franckr. die Herrn von Castillan vnd Pedunio an- Beyde Fuͤrsten haben etlich 100. Soldaten zu Muͤelheim mustern
Die Span. so in beyden Schantzen bey Ruerort gelegen/ seyn dieser
Sonst haben wir aus Hollandt/ das iuͤngst gedachte 4. Schiff aus
obert A ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0273"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#c">Aus Coͤln den 16. Augusti/ Anno 1609.</hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">A</hi>Vs dem Haag hat man/ das die Herrn Staaden daselbst</hi><lb/> sich noch berahtschlagen/ ob sie die Span. Ratification fur ange-<lb/> nem halten woͤllen oder nit/ vnd wie sie allem Vnheil/ so jhnen von<lb/> jhrem gegentheil vermutlich begegnen moͤchte fuͤrbauen sollen.</p><lb/> <p>Alda weren aus Franckr. die Herrn von Castillan vnd Pedunio an-<lb/> gelangt/ welche vom Koͤnig befelch haben beyden Fuͤrsten Brandenb. vnd<lb/> Newburg. wegen der Guͤlcher Landt mit etlich 1000. Mann/ wieder die je-<lb/> nige/ so sie in jhrer posseßion tribulirn wollen/ alle Huͤlff zu leisten/ dar-<lb/> auff auch die Frantzosisch Compag. so bißhero in der Staaden dienst gewest<lb/> jhre Patenten erlanget/ vnd alsbald auffwarts naher Guͤlcher Landt ge-<lb/> zogen/ Solle auch Graff Ernst von Nassaw vrlaub von den Herrn Staa-<lb/> den genommen haben/ vnd sich wo fern der Krieg dieser Orten fort gehet/<lb/> zum General vber gedachtem F<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/> Leger gebrauchen zu lassen/ wie dann die-<lb/> selben von vnterschiedlichen Orten stattliche huͤlff gewertig/ dagegen wer-<lb/> den von hier vnd ander Orten noch allerley Kriegsmunition nach Gulch.<lb/> gefuͤhrt/ vnd hat mam alda Anordnung gethan/ die Stadt vnd Schloͤsser<lb/> dermassen befestigen/ vnd mit Lauffgraben zuversehen/ daß sie fuͤr vnuber-<lb/> windlich solle gehalten werden/ lassen sich also diese Sachen gar gefehrlich<lb/> ansehen/ vnd lest der Chur F. dieses Stiffts/ allhie/ auch etliche schoͤne Tro-<lb/> meten machen.</p><lb/> <p>Beyde Fuͤrsten haben etlich 100. Soldaten zu Muͤelheim mustern<lb/> lassen/ vmb dieselbe Allenthalben in die Staͤdt zulegen/ vnd ist der von Neu-<lb/> burg mit dem Graffen von Solms aus dem Guͤlchlandt (alda jhnen fast<lb/> von allen Stedten vnd Schloͤssern handtgeluͤbdt gethan vnd grosse Ehr er-<lb/> zeiget worden) zu Disteldorff wieder angelangt/ vnd hat man gewisse nach-<lb/> richtung/ das der Churf. von Brandenburg selbsten (weil er in Preussen<lb/> alles nach seinem Willen erhalten) noch vor außgang diß Monats mit viel<lb/> Herrn vnd Adelspersonen biß in die 1000. zu Roß zu Disteldorff erscheinen<lb/> werde.</p><lb/> <p>Die Span. so in beyden Schantzen bey Ruerort gelegen/ seyn dieser<lb/> tagen wieder von dannen gezogen/ vnd dieselben zerschleifft.</p><lb/> <p>Sonst haben wir aus Hollandt/ das iuͤngst gedachte 4. Schiff aus<lb/> OstJndien bereit alda gluͤcklich gar Reich von allerley Wahren ankom̃en/<lb/> die bringen Zeitung/ das die Hollender mit huͤlff der Jndianer nunmehr<lb/> die Moluckische Jnseln vnd andere darzu gehoͤrige Provintzen eingenom̃en/<lb/> vnd die Portugeser vnd Span. alle von dannen getrieben/ jhre Galleen er-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">A ij</fw> <fw type="catch" place="bottom">obert</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0273]
Aus Coͤln den 16. Augusti/ Anno 1609.
AVs dem Haag hat man/ das die Herrn Staaden daselbst
sich noch berahtschlagen/ ob sie die Span. Ratification fur ange-
nem halten woͤllen oder nit/ vnd wie sie allem Vnheil/ so jhnen von
jhrem gegentheil vermutlich begegnen moͤchte fuͤrbauen sollen.
Alda weren aus Franckr. die Herrn von Castillan vnd Pedunio an-
gelangt/ welche vom Koͤnig befelch haben beyden Fuͤrsten Brandenb. vnd
Newburg. wegen der Guͤlcher Landt mit etlich 1000. Mann/ wieder die je-
nige/ so sie in jhrer posseßion tribulirn wollen/ alle Huͤlff zu leisten/ dar-
auff auch die Frantzosisch Compag. so bißhero in der Staaden dienst gewest
jhre Patenten erlanget/ vnd alsbald auffwarts naher Guͤlcher Landt ge-
zogen/ Solle auch Graff Ernst von Nassaw vrlaub von den Herrn Staa-
den genommen haben/ vnd sich wo fern der Krieg dieser Orten fort gehet/
zum General vber gedachtem F_ Leger gebrauchen zu lassen/ wie dann die-
selben von vnterschiedlichen Orten stattliche huͤlff gewertig/ dagegen wer-
den von hier vnd ander Orten noch allerley Kriegsmunition nach Gulch.
gefuͤhrt/ vnd hat mam alda Anordnung gethan/ die Stadt vnd Schloͤsser
dermassen befestigen/ vnd mit Lauffgraben zuversehen/ daß sie fuͤr vnuber-
windlich solle gehalten werden/ lassen sich also diese Sachen gar gefehrlich
ansehen/ vnd lest der Chur F. dieses Stiffts/ allhie/ auch etliche schoͤne Tro-
meten machen.
Beyde Fuͤrsten haben etlich 100. Soldaten zu Muͤelheim mustern
lassen/ vmb dieselbe Allenthalben in die Staͤdt zulegen/ vnd ist der von Neu-
burg mit dem Graffen von Solms aus dem Guͤlchlandt (alda jhnen fast
von allen Stedten vnd Schloͤssern handtgeluͤbdt gethan vnd grosse Ehr er-
zeiget worden) zu Disteldorff wieder angelangt/ vnd hat man gewisse nach-
richtung/ das der Churf. von Brandenburg selbsten (weil er in Preussen
alles nach seinem Willen erhalten) noch vor außgang diß Monats mit viel
Herrn vnd Adelspersonen biß in die 1000. zu Roß zu Disteldorff erscheinen
werde.
Die Span. so in beyden Schantzen bey Ruerort gelegen/ seyn dieser
tagen wieder von dannen gezogen/ vnd dieselben zerschleifft.
Sonst haben wir aus Hollandt/ das iuͤngst gedachte 4. Schiff aus
OstJndien bereit alda gluͤcklich gar Reich von allerley Wahren ankom̃en/
die bringen Zeitung/ das die Hollender mit huͤlff der Jndianer nunmehr
die Moluckische Jnseln vnd andere darzu gehoͤrige Provintzen eingenom̃en/
vnd die Portugeser vnd Span. alle von dannen getrieben/ jhre Galleen er-
obert
A ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
DFG-Projekt: Entstehung und Entwicklung der Zeitungssprache um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Tübingen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. GWLB Hannover, CIM 1/29)
(2013-06-05T14:17:31Z)
Stefanie Seim: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |