Aviso. Relation oder Zeitung. Wolfenbüttel, 1609.Beyde Fürsten zu Disteldorff haben alle Lehnleut vnnd Beampte
Weil die Geistlichen im Fürstenthumb Gülch starck vmb Lieferung
Aus Franckreich hat man/ daß beym König ein Gesandter vom
Sonst lassen selbige Mayst. noch etliche tausent Schweitzer werben/
Allhie kommen viel abgedanckte Soldaten aus den Spanischen
Aus Rom den 19 Sept. Jn dem Credentz Schreiben vom König in Persia/ so dem Babst
liche
Beyde Fuͤrsten zu Disteldorff haben alle Lehnleut vnnd Beampte
Weil die Geistlichen im Fuͤrstenthumb Guͤlch starck vmb Lieferung
Aus Franckreich hat man/ daß beym Koͤnig ein Gesandter vom
Sonst lassen selbige Mayst. noch etliche tausent Schweitzer werben/
Allhie kommen viel abgedanckte Soldaten aus den Spanischen
Aus Rom den 19 Sept. Jn dem Credentz Schreiben vom Koͤnig in Persia/ so dem Babst
liche
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Beyde Fuͤrsten zu Disteldorff haben alle Lehnleut vnnd Beampte
der Guͤlch. Landen/ von den fuͤnff Provintzien zu sich beschrieben/ von jh-
nen zuuernehmen/ ob sie auch auff J. F. G. erfordern/ im fall der noth bey
jhnen halten vnd trew bleiben wollen/ die lassen neben dem werbenden Krie-
gesvolck noch 400. Reuter annehmen/ die Staͤdt vnd Vestungen zubese-
tzen/ ruͤsten sich also zur Defension/ wie sie dann allhie noch etlich Fahnen
machen/ mehr Ruͤstung vnd andere Kriegs Notturfften nach Disteldorff
fuͤhren lassen/ dahin auch dem Marggraffen von Brandenb. von Neven
ein ansehenliche Summa Gelds remittirt ist/ dargegen wird taͤglich von
hinnen auch vnterschiedtliche Kriegssachen gen Guͤlch gefuͤhret/ vnnd hat
Ertzhertzog Leopolt abermal durch ein Trommeter bey dem Fuͤrsten zu Di-
steldorff vmb Restitution dern zu Barcheim anghaltenen Karrn sollicitirn
lassen/ aber nichts erlangt.
Weil die Geistlichen im Fuͤrstenthumb Guͤlch starck vmb Lieferung
jhrer Renten vor der zeit dringen/ so erst auff Martini verfallen/ Also ha-
ben sich die Vnterthanen dessen bey Hoff beklagt/ daß es dieser zeit wegen
der Zusaat vnd anderer Vrsachen noch nicht seyn koͤnne/ darumb beyde
Fuͤrsten jhren Vnterthanen bey hoher Straff verboten/ keine Renten/ sie
gehoͤren wem sie wollen/ vor Martini/ vnnd biß auff fernern Bescheidt zu
lieffern/ welches die Geistlichen an Ertzhertzog Leopolt gelangen lassen/ hie-
ruͤber sie Bescheidt erwarten.
Aus Franckreich hat man/ daß beym Koͤnig ein Gesandter vom
Churfuͤrsten von Brandenburg erschienen/ vnnd von J. Mayst. stattlich
empfangen worden/ hat seiner Werbung halben alle gute Satisfaction
erlangt/ darauff er Jhrer Mayst. vnnd der Koͤnigin herrliche Geschencke
verehrt.
Sonst lassen selbige Mayst. noch etliche tausent Schweitzer werben/
vnd hoͤrt man nicht/ daß der Graff von Hohenzollern Audientz gehabt.
Allhie kommen viel abgedanckte Soldaten aus den Spanischen
Besatzungen an/ so theils Paßporten/ vnd theils keine haben/ gehen in ar-
mer Gestalt/ vnd schreyen vber den Koͤnig von Span. das Crucifige/ vnd
wuͤndschen deme sonst alles Vbels/ Jetzt seyn deren hundert den Rein hin-
ab/ weil vor 2. Stunden Schreiben kommen/ daß beyde Fuͤrsten noch tau-
sent Soldaten von noͤhten.
Aus Rom den 19 Sept.
Jn dem Credentz Schreiben vom Koͤnig in Persia/ so dem Babst
presentirt/ vernimpt man/ daß derselbe Koͤnig alle Christen/ so wol Geist-
liche
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