Aviso. Relation oder Zeitung. Wolfenbüttel, 1609.Aus Andtorff von 20. Novemb. DEr General Tresurier Robian/ ist heut von Prüssel alhie
Der Kauffman Heinrich Heintz solle zu Villvart sein lebelang ge- Auff den Quartiern wo die Span: liegen/ kommen grosse klagen
Von Marsillia hat man/ das sie alda zeitung/ das die Türck: Ar- Auß Cölln vom 22. Dito. Auß dem Haag haben wir/ das die Tractation vber die vnerörter- Der Printz von Vranien ist im Haag sambt seinem Gemahl vnnd
Beyderseyts Deputirte alhie haben wegen erörterung der Gülchl:
Des Ertzh. Leopolds Commissarien haben/ weil das Schloß Bre- Ent- A ij
Aus Andtorff von 20. Novemb. DEr General Tresurier Robian/ ist heut von Pruͤssel alhie
Der Kauffman Heinrich Heintz solle zu Villvart sein lebelang ge- Auff den Quartiern wo die Span: liegen/ kommen grosse klagen
Von Marsillia hat man/ das sie alda zeitung/ das die Tuͤrck: Ar- Auß Coͤlln vom 22. Dito. Auß dem Haag haben wir/ das die Tractation vber die vneroͤrter- Der Printz von Vranien ist im Haag sambt seinem Gemahl vnnd
Beyderseyts Deputirte alhie haben wegen eroͤrterung der Guͤlchl:
Des Ertzh. Leopolds Commissarien haben/ weil das Schloß Bre- Ent- A ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0385"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#c">Aus Andtorff von 20. Novemb.</hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>Er General Tresurier Robian/ ist heut von Pruͤssel alhie</hi><lb/> durch nach dem Haag verreyset/ was nun daselbsten in den streiti-<lb/> gen Puncten erfolgen wird/ gibt zeit/ ist wol zubesorgen/ man wer-<lb/> de auff vnserer seyten thun muͤssen/ wie die General Staaden begehrn.</p><lb/> <p>Der Kauffman Heinrich Heintz solle zu Villvart sein lebelang ge-<lb/> fangen liegen.</p><lb/> <p>Auff den Quartiern wo die Span: liegen/ kommen grosse klagen<lb/> alhero/ die sollen die Buͤrger dermassen tractirn/ daß sie es die leng nicht ge-<lb/> dulden wollen/ vnd wann nich Vorsehung geschicht/ kan man den Landen<lb/> zu Vnruhe bald wider Vrsach geben/ vnd da der Krieg in Guͤlch fortgehen<lb/> solte/ so wuͤrden wir gnug zuthun/ vnd den Abzug auff vns haben.</p><lb/> <p>Von Marsillia hat man/ das sie alda zeitung/ das die Tuͤrck: Ar-<lb/> mada 4. Gallionen angetroffen/ auff der einen viel Maltheser/ Savoier<lb/> vnd Toßcaner/ mit 60. stuͤck Geschuͤtz/ die sich ritterlich gewehret/ also das<lb/> im Scharmuͤtzel 6. Gallern vnter gangen/ auch der Amurat Reiß sambt<lb/> seinem Leutenampt erschossen/ doch endlich die Gallionen gefangen worden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#c">Auß Coͤlln vom 22. Dito.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Auß dem Haag haben wir/ das die Tractation vber die vneroͤrter-<lb/> ten Puncten jtzo still stehet/ weil die Deputirten des Ertzhertzogs vff die wi-<lb/> derkunfft des Herrn Tresurier warten.</p><lb/> <p>Der Printz von Vranien ist im Haag sambt seinem Gemahl vnnd<lb/> Graffen von Hochstrassen/ neben viel ander Herrn vnnd Frawen so dem<lb/> Hauß Nassaw vorwand/ angelangt/ alle statlich empfangen vnnd tractirt<lb/> worden.</p><lb/> <p>Beyderseyts Deputirte alhie haben wegen eroͤrterung der Guͤlchl:<lb/> differentz noch nicht vorabscheidet/ vnd fahren beyde theil mit jhrem Kriegs-<lb/> preparation noch starck forth/ vnnd also vergangen Montag die Guͤlchl:<lb/> Reuter die Brandenb. so zu Althofen in besatzung liegen/ herauß gelocket/<lb/> sein sie dermassen auff die Guͤlchl. gestossen/ das deren etlich todt blieben/<lb/> vnd die vbrichen sich mit der flucht salvirt/ vnnd also die Brandenb. etlich<lb/> Roß vnd Waffen bekommen.</p><lb/> <p>Des Ertzh. Leopolds Commissarien haben/ weil das Schloß Bre-<lb/> denbach mit Proviant vnd Munition vbel versehen/ in 40. Waͤgen vnnd<lb/> Karren mit Provision alhie beladen/ welche gestern mit starcker Confoia<lb/> dahin gezogen sein.</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom">A ij</fw> <fw type="catch" place="bottom">Ent-</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0385]
Aus Andtorff von 20. Novemb.
DEr General Tresurier Robian/ ist heut von Pruͤssel alhie
durch nach dem Haag verreyset/ was nun daselbsten in den streiti-
gen Puncten erfolgen wird/ gibt zeit/ ist wol zubesorgen/ man wer-
de auff vnserer seyten thun muͤssen/ wie die General Staaden begehrn.
Der Kauffman Heinrich Heintz solle zu Villvart sein lebelang ge-
fangen liegen.
Auff den Quartiern wo die Span: liegen/ kommen grosse klagen
alhero/ die sollen die Buͤrger dermassen tractirn/ daß sie es die leng nicht ge-
dulden wollen/ vnd wann nich Vorsehung geschicht/ kan man den Landen
zu Vnruhe bald wider Vrsach geben/ vnd da der Krieg in Guͤlch fortgehen
solte/ so wuͤrden wir gnug zuthun/ vnd den Abzug auff vns haben.
Von Marsillia hat man/ das sie alda zeitung/ das die Tuͤrck: Ar-
mada 4. Gallionen angetroffen/ auff der einen viel Maltheser/ Savoier
vnd Toßcaner/ mit 60. stuͤck Geschuͤtz/ die sich ritterlich gewehret/ also das
im Scharmuͤtzel 6. Gallern vnter gangen/ auch der Amurat Reiß sambt
seinem Leutenampt erschossen/ doch endlich die Gallionen gefangen worden.
Auß Coͤlln vom 22. Dito.
Auß dem Haag haben wir/ das die Tractation vber die vneroͤrter-
ten Puncten jtzo still stehet/ weil die Deputirten des Ertzhertzogs vff die wi-
derkunfft des Herrn Tresurier warten.
Der Printz von Vranien ist im Haag sambt seinem Gemahl vnnd
Graffen von Hochstrassen/ neben viel ander Herrn vnnd Frawen so dem
Hauß Nassaw vorwand/ angelangt/ alle statlich empfangen vnnd tractirt
worden.
Beyderseyts Deputirte alhie haben wegen eroͤrterung der Guͤlchl:
differentz noch nicht vorabscheidet/ vnd fahren beyde theil mit jhrem Kriegs-
preparation noch starck forth/ vnnd also vergangen Montag die Guͤlchl:
Reuter die Brandenb. so zu Althofen in besatzung liegen/ herauß gelocket/
sein sie dermassen auff die Guͤlchl. gestossen/ das deren etlich todt blieben/
vnd die vbrichen sich mit der flucht salvirt/ vnnd also die Brandenb. etlich
Roß vnd Waffen bekommen.
Des Ertzh. Leopolds Commissarien haben/ weil das Schloß Bre-
denbach mit Proviant vnd Munition vbel versehen/ in 40. Waͤgen vnnd
Karren mit Provision alhie beladen/ welche gestern mit starcker Confoia
dahin gezogen sein.
Ent-
A ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
DFG-Projekt: Entstehung und Entwicklung der Zeitungssprache um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Tübingen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. GWLB Hannover, CIM 1/29)
(2013-06-05T14:17:31Z)
Stefanie Seim: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |