Aviso. Relation oder Zeitung. Wolfenbüttel, 1609.5. Die Gefangene sollen weiter nicht auffgehalten werden. 6. Die Vestung Weitzen/ so die Vnsern gebawet/ zuschleiffen/ weil sie
7. Künfftig besser Justitia zuhalten/ damit der Frieden ein rechten
Dem Bottschaffter ist ein verschlossenes Schreiben zugestelt/ vnnd
Die Behmische Stend haben etlich tag vmb Audientz angehalten/
Am Freytag haben die Piccarder jhren Prediger D. Cyrum zu S.
Die Presenten so J. M. dem Türck. Bottschaffter verehren lassen
vber
5. Die Gefangene sollen weiter nicht auffgehalten werden. 6. Die Vestung Weitzen/ so die Vnsern gebawet/ zuschleiffen/ weil sie
7. Kuͤnfftig besser Justitia zuhalten/ damit der Frieden ein rechten
Dem Bottschaffter ist ein verschlossenes Schreiben zugestelt/ vnnd
Die Behmische Stend haben etlich tag vmb Audientz angehalten/
Am Freytag haben die Piccarder jhren Prediger D. Cyrum zu S.
Die Presenten so J. M. dem Tuͤrck. Bottschaffter verehren lassen
vber
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0396"/> <p>5. Die Gefangene sollen weiter nicht auffgehalten werden.</p><lb/> <p>6. Die Vestung Weitzen/ so die Vnsern gebawet/ zuschleiffen/ weil sie<lb/> Ofen gar nahent ligt.</p> <p>7. Kuͤnfftig besser Justitia zuhalten/ damit der Frieden ein rechten<lb/> bestand haben moͤgte.</p><lb/> <p>Dem Bottschaffter ist ein verschlossenes Schreiben zugestelt/ vnnd<lb/> der Jnnhalt gar nicht vermelt worden/ dessen er sich hoͤchlich beklagt/ hat<lb/> bey J. M. wieder auffs new Audientz gehabt/ vnd ohn einen zugeordneten<lb/> Orator nicht abreisen wollen/ ist jhme aber außgeredt werden/ Jedoch sich<lb/> oͤffentlich verlauten lassen/ sie nur auff den Fruͤling wieder anfangen muͤs-<lb/> sen/ dann sein Großtuͤrck mit jhme nicht schertzen lasse/ Hat auch beym Chur-<lb/> fuͤrsten von Coͤlln (welcher Dinstages alhero kommen) am Freytag Au-<lb/> dientz gehabt/ vnd das jhr Churf. G. vmb zulassung der Audientz bey J. M.<lb/> intercedirn solle/ vnd das jhm ein Orator zugeben werden moͤcht/ angesucht/<lb/> ist aber von jhr Churf. G. abgewiesen worden/ mit vermeldung J. M. koͤn-<lb/> ne der zeit anderst nicht thun/ es wollen aber J. M. wann sie zuuor die Sa-<lb/> chen mit dem Roͤm: Reich berathschlaget haben/ alsdann ein Orator nach<lb/> Constant: absenden/ immittelst wolle er bey seinem großmechtigen Keyser/<lb/> wie auch beym Bassa zu Ofen beflissen sein/ damit guter Frieden an den<lb/> Grentzen gehalten werden/ gleichsfals solle es auff J. M. seiten auch beschehen/<lb/> da aber von jhnen etwas feindlich fuͤrgenommen werden/ so moͤchte<lb/> er wissen das er als ein fuͤrnembs Glied des Roͤm: Reichs neben den andern<lb/> J. M. mit Leib/ Gut vnnd Blut beyspringen vnd eusserstes daran setzen/<lb/> Vnd obwol anjtzo wegen der Religion im Reich ein Mißverstandt/ so wuͤr-<lb/> de vnd solte doch solches J. M. zur Defension gar nicht hindern/ vnd lasse<lb/> das Roͤm: Reich mit jhm auch nicht schertzen.</p><lb/> <p>Die Behmische Stend haben etlich tag vmb Audientz angehalten/<lb/> aber nichts erhalten koͤnnen.</p><lb/> <p>Am Freytag haben die Piccarder jhren Prediger D. Cyrum zu S.<lb/> Bethlehem introducirt vnd eingesetzet/ Herr Keyser Richter hat die Schluͤs-<lb/> sel zur Pfar nicht hergeben wollen/ darauff jhme von den Directoribus an-<lb/> gedeut worden/ werde er die Schluͤssel nicht hergeben/ so solle jhm eben das<lb/> widerfahren/ welches dem Primaß widerfahren sey/ also hat er die Schluͤssel<lb/> hergeben muͤssen.</p><lb/> <p>Die Presenten so J. M. dem Tuͤrck. Bottschaffter verehren lassen<lb/> ist jhnen allzu schlecht gewesen/ haben auch die Tapetzerey/ das Bett mit dem<lb/> Fuͤrhang darin der Bottschaffter gelegen/ Jtem die Silberne Flaschen/<lb/> vnd was bey der Taffel gebraucht worden/ begehren doͤrffen/ ist auch sonst<lb/> <fw type="catch" place="bottom">vber</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0396]
5. Die Gefangene sollen weiter nicht auffgehalten werden.
6. Die Vestung Weitzen/ so die Vnsern gebawet/ zuschleiffen/ weil sie
Ofen gar nahent ligt.
7. Kuͤnfftig besser Justitia zuhalten/ damit der Frieden ein rechten
bestand haben moͤgte.
Dem Bottschaffter ist ein verschlossenes Schreiben zugestelt/ vnnd
der Jnnhalt gar nicht vermelt worden/ dessen er sich hoͤchlich beklagt/ hat
bey J. M. wieder auffs new Audientz gehabt/ vnd ohn einen zugeordneten
Orator nicht abreisen wollen/ ist jhme aber außgeredt werden/ Jedoch sich
oͤffentlich verlauten lassen/ sie nur auff den Fruͤling wieder anfangen muͤs-
sen/ dann sein Großtuͤrck mit jhme nicht schertzen lasse/ Hat auch beym Chur-
fuͤrsten von Coͤlln (welcher Dinstages alhero kommen) am Freytag Au-
dientz gehabt/ vnd das jhr Churf. G. vmb zulassung der Audientz bey J. M.
intercedirn solle/ vnd das jhm ein Orator zugeben werden moͤcht/ angesucht/
ist aber von jhr Churf. G. abgewiesen worden/ mit vermeldung J. M. koͤn-
ne der zeit anderst nicht thun/ es wollen aber J. M. wann sie zuuor die Sa-
chen mit dem Roͤm: Reich berathschlaget haben/ alsdann ein Orator nach
Constant: absenden/ immittelst wolle er bey seinem großmechtigen Keyser/
wie auch beym Bassa zu Ofen beflissen sein/ damit guter Frieden an den
Grentzen gehalten werden/ gleichsfals solle es auff J. M. seiten auch beschehen/
da aber von jhnen etwas feindlich fuͤrgenommen werden/ so moͤchte
er wissen das er als ein fuͤrnembs Glied des Roͤm: Reichs neben den andern
J. M. mit Leib/ Gut vnnd Blut beyspringen vnd eusserstes daran setzen/
Vnd obwol anjtzo wegen der Religion im Reich ein Mißverstandt/ so wuͤr-
de vnd solte doch solches J. M. zur Defension gar nicht hindern/ vnd lasse
das Roͤm: Reich mit jhm auch nicht schertzen.
Die Behmische Stend haben etlich tag vmb Audientz angehalten/
aber nichts erhalten koͤnnen.
Am Freytag haben die Piccarder jhren Prediger D. Cyrum zu S.
Bethlehem introducirt vnd eingesetzet/ Herr Keyser Richter hat die Schluͤs-
sel zur Pfar nicht hergeben wollen/ darauff jhme von den Directoribus an-
gedeut worden/ werde er die Schluͤssel nicht hergeben/ so solle jhm eben das
widerfahren/ welches dem Primaß widerfahren sey/ also hat er die Schluͤssel
hergeben muͤssen.
Die Presenten so J. M. dem Tuͤrck. Bottschaffter verehren lassen
ist jhnen allzu schlecht gewesen/ haben auch die Tapetzerey/ das Bett mit dem
Fuͤrhang darin der Bottschaffter gelegen/ Jtem die Silberne Flaschen/
vnd was bey der Taffel gebraucht worden/ begehren doͤrffen/ ist auch sonst
vber
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
DFG-Projekt: Entstehung und Entwicklung der Zeitungssprache um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Tübingen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. GWLB Hannover, CIM 1/29)
(2013-06-05T14:17:31Z)
Stefanie Seim: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-03-18T14:17:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |