benden ausgenommen. Auch die Kranken, die be- reits einen Monat lang bettlägerig sind, und bei denen keine sichere Aussicht auf baldige Genesung besteht, können nach dem klugen Rate des Beichtvaters ein- oder zweimal wöchentlich die heilige Kommunion empfangen, auch wenn sie vorher ein Heilmittel (fest oder flüssig) oder etwas Flüssiges (z. B. Milch mit Ei, Schokolade, Fleisch- brühe usw.) zu sich genommen haben. (Reues Kirchl. Gesetzbuch can. 858.) - Moralische Unmöglichkeit, die Nüchternheit zu beobachten, ist also nicht erfordert; nur soll man sich nach dem klugen Rat des Beichtvaters richten.
Kommuniziere oft. - Denke nicht: Es genügt, wenn ich einmal im Jahre kommu- niziere; die heilige Kirche verlangt ja nicht mehr. - Allerdings schreibt die hei- lige Kirche im 5. Kirchengebote nur eine heilige Kommunion für die österliche Zeit vor, aber damit verlangt sie nur das Aller- notwendigste. Ihr sehnlichster Wunsch ist es, daß ihre Kinder öfter im Jahre die heilige Kommunion empfangen. So wünscht es ja auch der Heiland selbst. Wenn er uns die heilige Kommunion als Nahrung darbietet, ist es dann nicht sein Wunsch, daß wir sie oft, ja täglich, wie Speise und Trank, empfangen sollen? Wenn der Herr sich uns unter der Gestalt der gewöhnlich- sten Speise darreicht, unter der Gestalt des Brotes, das die tägliche Nahrung aller Menschen ist, müssen wir daraus nicht schließen, er verlange, daß mir uns ebenso täglich nähren durch die heilige Kommu- nion, wie wir uns täglich nähren durch das Brot? Zudem befiehlt uns der Hei-
benden ausgenommen. Auch die Kranken, die be- reits einen Monat lang bettlägerig sind, und bei denen keine sichere Aussicht auf baldige Genesung besteht, können nach dem klugen Rate des Beichtvaters ein- oder zweimal wöchentlich die heilige Kommunion empfangen, auch wenn sie vorher ein Heilmittel (fest oder flüssig) oder etwas Flüssiges (z. B. Milch mit Ei, Schokolade, Fleisch- brühe usw.) zu sich genommen haben. (Reues Kirchl. Gesetzbuch can. 858.) – Moralische Unmöglichkeit, die Nüchternheit zu beobachten, ist also nicht erfordert; nur soll man sich nach dem klugen Rat des Beichtvaters richten.
Kommuniziere oft. – Denke nicht: Es genügt, wenn ich einmal im Jahre kommu- niziere; die heilige Kirche verlangt ja nicht mehr. – Allerdings schreibt die hei- lige Kirche im 5. Kirchengebote nur eine heilige Kommunion für die österliche Zeit vor, aber damit verlangt sie nur das Aller- notwendigste. Ihr sehnlichster Wunsch ist es, daß ihre Kinder öfter im Jahre die heilige Kommunion empfangen. So wünscht es ja auch der Heiland selbst. Wenn er uns die heilige Kommunion als Nahrung darbietet, ist es dann nicht sein Wunsch, daß wir sie oft, ja täglich, wie Speise und Trank, empfangen sollen? Wenn der Herr sich uns unter der Gestalt der gewöhnlich- sten Speise darreicht, unter der Gestalt des Brotes, das die tägliche Nahrung aller Menschen ist, müssen wir daraus nicht schließen, er verlange, daß mir uns ebenso täglich nähren durch die heilige Kommu- nion, wie wir uns täglich nähren durch das Brot? Zudem befiehlt uns der Hei-
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benden ausgenommen. Auch die Kranken, die be-
reits einen Monat lang bettlägerig sind, und bei denen
keine sichere Aussicht auf baldige Genesung besteht,
können nach dem klugen Rate des Beichtvaters ein- oder
zweimal wöchentlich die heilige Kommunion empfangen,
auch wenn sie vorher ein Heilmittel (fest oder flüssig) oder
etwas Flüssiges (z. B. Milch mit Ei, Schokolade, Fleisch-
brühe usw.) zu sich genommen haben. (Reues Kirchl.
Gesetzbuch can. 858.) – Moralische Unmöglichkeit, die
Nüchternheit zu beobachten, ist also nicht erfordert; nur
soll man sich nach dem klugen Rat des Beichtvaters richten.
Kommuniziere oft. – Denke nicht: Es
genügt, wenn ich einmal im Jahre kommu-
niziere; die heilige Kirche verlangt ja
nicht mehr. – Allerdings schreibt die hei-
lige Kirche im 5. Kirchengebote nur eine
heilige Kommunion für die österliche Zeit
vor, aber damit verlangt sie nur das Aller-
notwendigste. Ihr sehnlichster Wunsch ist
es, daß ihre Kinder öfter im Jahre die
heilige Kommunion empfangen. So wünscht
es ja auch der Heiland selbst. Wenn er
uns die heilige Kommunion als Nahrung
darbietet, ist es dann nicht sein Wunsch,
daß wir sie oft, ja täglich, wie Speise und
Trank, empfangen sollen? Wenn der Herr
sich uns unter der Gestalt der gewöhnlich-
sten Speise darreicht, unter der Gestalt des
Brotes, das die tägliche Nahrung aller
Menschen ist, müssen wir daraus nicht
schließen, er verlange, daß mir uns ebenso
täglich nähren durch die heilige Kommu-
nion, wie wir uns täglich nähren durch
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/110>, abgerufen am 11.12.2024.
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