An Gottes Segen ist alles gelegen. Darum sagt der göttliche Heiland: "Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, das übrige wird euch zuge- geben werden." (Matth. 6, 33.) Du kennst auch das alte Sprichwort: "Mit Gott fang an, mit Gott hör auf, das ist der schönste Lebenslauf." Die Erfahrung lehrt, daß, wer das Morgengebet gut verrichtet, den Tag über nicht leicht in eine Sünde fällt; daß aber in der Versuchung leicht unterliegt, wer es gar nicht oder schlecht verrichtet. Fängst du den Tag mit Gott an, so wirst du ihn gewöhnlich auch mit Gott beenden; fängst du ihn aber ohne Gott an, so ist sehr zu fürchten, daß du ihn auch ohne Gott mit der Sünde im Herzen beschließen wirst.
Allmächtiger, ewiger Gott, Schöpfer und Erhalter aller Dinge, ich danke dir von ganzem Herzen für alle Wohltaten, die du mir bis auf diese Stunde erwiesen, besonders aber, daß du mich diese Nacht vor allen Gefahren des Leibes und der Seele gnädig bewahrt und mich einen neuen Tag hast erleben lassen.
Mein Gott, ich glaube an dich, weil du die ewige Wahrheit bist; ich hoffe auf dich, weil du allmächtig, barmherzig, gü- tig und getreu bist: ich liebe dich, weil du das höchste Gut bist.
Sieben Jahre und siebenmal 40 Tage Ablaß. (28. Januar 1756.)
O Gott, alles, was ich heute denken, sprechen, tun und leiden werde, opfere ich dir zuliebe auf in Vereinigung mit dem bitteren Leiden und Sterben unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi. Ich mache die Meinung, alle Ablässe zu gewinnen, die
An Gottes Segen ist alles gelegen. Darum sagt der göttliche Heiland: „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, das übrige wird euch zuge- geben werden.“ (Matth. 6, 33.) Du kennst auch das alte Sprichwort: „Mit Gott fang an, mit Gott hör auf, das ist der schönste Lebenslauf.“ Die Erfahrung lehrt, daß, wer das Morgengebet gut verrichtet, den Tag über nicht leicht in eine Sünde fällt; daß aber in der Versuchung leicht unterliegt, wer es gar nicht oder schlecht verrichtet. Fängst du den Tag mit Gott an, so wirst du ihn gewöhnlich auch mit Gott beenden; fängst du ihn aber ohne Gott an, so ist sehr zu fürchten, daß du ihn auch ohne Gott mit der Sünde im Herzen beschließen wirst.
Allmächtiger, ewiger Gott, Schöpfer und Erhalter aller Dinge, ich danke dir von ganzem Herzen für alle Wohltaten, die du mir bis auf diese Stunde erwiesen, besonders aber, daß du mich diese Nacht vor allen Gefahren des Leibes und der Seele gnädig bewahrt und mich einen neuen Tag hast erleben lassen.
Mein Gott, ich glaube an dich, weil du die ewige Wahrheit bist; ich hoffe auf dich, weil du allmächtig, barmherzig, gü- tig und getreu bist: ich liebe dich, weil du das höchste Gut bist.
Sieben Jahre und siebenmal 40 Tage Ablaß. (28. Januar 1756.)
O Gott, alles, was ich heute denken, sprechen, tun und leiden werde, opfere ich dir zuliebe auf in Vereinigung mit dem bitteren Leiden und Sterben unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi. Ich mache die Meinung, alle Ablässe zu gewinnen, die
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An Gottes Segen ist alles gelegen. Darum sagt der
göttliche Heiland: „Suchet zuerst das Reich Gottes
und seine Gerechtigkeit, das übrige wird euch zuge-
geben werden.“ (Matth. 6, 33.) Du kennst auch das
alte Sprichwort: „Mit Gott fang an, mit Gott hör
auf, das ist der schönste Lebenslauf.“ Die Erfahrung
lehrt, daß, wer das Morgengebet gut verrichtet, den
Tag über nicht leicht in eine Sünde fällt; daß aber
in der Versuchung leicht unterliegt, wer es gar nicht
oder schlecht verrichtet. Fängst du den Tag mit
Gott an, so wirst du ihn gewöhnlich auch mit Gott
beenden; fängst du ihn aber ohne Gott an, so
ist sehr zu fürchten, daß du ihn auch ohne Gott mit
der Sünde im Herzen beschließen wirst.
Allmächtiger, ewiger Gott, Schöpfer
und Erhalter aller Dinge, ich danke dir
von ganzem Herzen für alle Wohltaten,
die du mir bis auf diese Stunde erwiesen,
besonders aber, daß du mich diese Nacht
vor allen Gefahren des Leibes und der
Seele gnädig bewahrt und mich einen
neuen Tag hast erleben lassen.
Mein Gott, ich glaube an dich, weil du
die ewige Wahrheit bist; ich hoffe auf
dich, weil du allmächtig, barmherzig, gü-
tig und getreu bist: ich liebe dich, weil
du das höchste Gut bist.
Sieben Jahre und siebenmal 40 Tage Ablaß.
(28. Januar 1756.)
O Gott, alles, was ich heute denken,
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/14>, abgerufen am 23.11.2024.
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