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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921.

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gegenüber der unendlichen Liebe deines
Gottes, der sich dir in diesem Himmels-
brote geschenkt hat, du sorgst schlecht
für deine unsterbliche Seele
.
Stirbst du im Laufe des Jahres eines
plötzlichen Todes im Zustande der
Todsünde, dann kann die Osterkommunion
dir nicht helfen. Die monatliche Kom-
munion aber ist eines der zuverlässigsten
Mittel, dich vor der schweren Sünde und
der schweren Verletzung deiner Standes-
pflichten zu bewahren.

Sage auch nicht: Ich habe keine
Zeit
. Diese Ausrede ist nicht männlich
und ehrlich. Zeit hast du zu so mancher
Stunde im Wirtshaus und beim Vergnü-
gen, und kein Halbstündchen hast du mo-
natlich für die Beicht und Kommunion?
Wenn du Sonntagsmorgens nur eine
halbe Stunde Schlaf opfern wolltest oder
sonst deiner Bequemlichkeit eine Entsagung
aufzuerlegen dich entschließen könntest, du
hättest die schönste Zeit. Nicht Mangel an
Zeit und Gelegenheit ist es, die so manche
Männer von der Kommunionbank zurück-
hält, sondern es ist Mangel an lebendigem
Glauben, der selbst die schönste Blüte un-
serer Religion, die Kommunion, nicht
mehr wertet und schätzt; es ist Mangel an
Opfergeist und Mangel an innerer Frei-
heit, weil man mit einer Leidenschaft, mit
einer unchristlichen Anschauung über die

gegenüber der unendlichen Liebe deines
Gottes, der sich dir in diesem Himmels-
brote geschenkt hat, du sorgst schlecht
für deine unsterbliche Seele
.
Stirbst du im Laufe des Jahres eines
plötzlichen Todes im Zustande der
Todsünde, dann kann die Osterkommunion
dir nicht helfen. Die monatliche Kom-
munion aber ist eines der zuverlässigsten
Mittel, dich vor der schweren Sünde und
der schweren Verletzung deiner Standes-
pflichten zu bewahren.

Sage auch nicht: Ich habe keine
Zeit
. Diese Ausrede ist nicht männlich
und ehrlich. Zeit hast du zu so mancher
Stunde im Wirtshaus und beim Vergnü-
gen, und kein Halbstündchen hast du mo-
natlich für die Beicht und Kommunion?
Wenn du Sonntagsmorgens nur eine
halbe Stunde Schlaf opfern wolltest oder
sonst deiner Bequemlichkeit eine Entsagung
aufzuerlegen dich entschließen könntest, du
hättest die schönste Zeit. Nicht Mangel an
Zeit und Gelegenheit ist es, die so manche
Männer von der Kommunionbank zurück-
hält, sondern es ist Mangel an lebendigem
Glauben, der selbst die schönste Blüte un-
serer Religion, die Kommunion, nicht
mehr wertet und schätzt; es ist Mangel an
Opfergeist und Mangel an innerer Frei-
heit, weil man mit einer Leidenschaft, mit
einer unchristlichen Anschauung über die

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[310/0311] gegenüber der unendlichen Liebe deines Gottes, der sich dir in diesem Himmels- brote geschenkt hat, du sorgst schlecht für deine unsterbliche Seele. Stirbst du im Laufe des Jahres eines plötzlichen Todes im Zustande der Todsünde, dann kann die Osterkommunion dir nicht helfen. Die monatliche Kom- munion aber ist eines der zuverlässigsten Mittel, dich vor der schweren Sünde und der schweren Verletzung deiner Standes- pflichten zu bewahren. Sage auch nicht: Ich habe keine Zeit. Diese Ausrede ist nicht männlich und ehrlich. Zeit hast du zu so mancher Stunde im Wirtshaus und beim Vergnü- gen, und kein Halbstündchen hast du mo- natlich für die Beicht und Kommunion? Wenn du Sonntagsmorgens nur eine halbe Stunde Schlaf opfern wolltest oder sonst deiner Bequemlichkeit eine Entsagung aufzuerlegen dich entschließen könntest, du hättest die schönste Zeit. Nicht Mangel an Zeit und Gelegenheit ist es, die so manche Männer von der Kommunionbank zurück- hält, sondern es ist Mangel an lebendigem Glauben, der selbst die schönste Blüte un- serer Religion, die Kommunion, nicht mehr wertet und schätzt; es ist Mangel an Opfergeist und Mangel an innerer Frei- heit, weil man mit einer Leidenschaft, mit einer unchristlichen Anschauung über die

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Zitationshilfe: Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/311>, abgerufen am 21.11.2024.