Gottes; mit einem Feinde über, der mit Ueberlegung unversöhnt bleiben will, kann auch Gott sich nicht versöhnen. - Hast du nur läßliche Sünden zu beichten, so ist es ratsam, die eine oder andere Sünde aus dem früheren Leben, die du wahrhaft bereust, wieder in die Beicht einzuschließen.
4. Mit der Reue muß derVorsatz verbunden sein, in Zukunft nicht mehr zu sündigen. Wer nicht entschlossen ist, die Todsünde zu meiden, der verabscheut sie offenbar nicht als das größte Uebel und hat somit keine wahre Reue. Der Vorsatz, in Zukunft nicht mehr zu sündigen, erfordert auch, daß man ent- schlossen ist, jede freiwillige nächste Ge- legenheit zur schweren Sünde sorgfältig zu meiden, alle notwendigen Besserungs- mittel anzuwenden, und den durch die Sünde zugefügten Schaden nach Kräften wieder gut zu machen. Das ist selbstver- ständlich. Wer einen Zweck will, muß auch die zu diesem Zwecke notwendigen Mittel wollen. Hat nun aber der diesen Vorsatz, der zwar sagt, es reue ihn von ganzem Herzen, Gott beleidigt zu haben, aber dann gleich nach der Beichte, ohne allen Widerstand, ohne die Mittel der Besserung an- zuwenden, die der Beichtvater angegeben, immer wieder in die alten Sünden zurückfällt,
Gottes; mit einem Feinde über, der mit Ueberlegung unversöhnt bleiben will, kann auch Gott sich nicht versöhnen. – Hast du nur läßliche Sünden zu beichten, so ist es ratsam, die eine oder andere Sünde aus dem früheren Leben, die du wahrhaft bereust, wieder in die Beicht einzuschließen.
4. Mit der Reue muß derVorsatz verbunden sein, in Zukunft nicht mehr zu sündigen. Wer nicht entschlossen ist, die Todsünde zu meiden, der verabscheut sie offenbar nicht als das größte Uebel und hat somit keine wahre Reue. Der Vorsatz, in Zukunft nicht mehr zu sündigen, erfordert auch, daß man ent- schlossen ist, jede freiwillige nächste Ge- legenheit zur schweren Sünde sorgfältig zu meiden, alle notwendigen Besserungs- mittel anzuwenden, und den durch die Sünde zugefügten Schaden nach Kräften wieder gut zu machen. Das ist selbstver- ständlich. Wer einen Zweck will, muß auch die zu diesem Zwecke notwendigen Mittel wollen. Hat nun aber der diesen Vorsatz, der zwar sagt, es reue ihn von ganzem Herzen, Gott beleidigt zu haben, aber dann gleich nach der Beichte, ohne allen Widerstand, ohne die Mittel der Besserung an- zuwenden, die der Beichtvater angegeben, immer wieder in die alten Sünden zurückfällt,
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Gottes; mit einem Feinde über, der mit
Ueberlegung unversöhnt bleiben will, kann
auch Gott sich nicht versöhnen. – Hast du
nur läßliche Sünden zu beichten, so
ist es ratsam, die eine oder andere Sünde
aus dem früheren Leben, die du wahrhaft
bereust, wieder in die Beicht einzuschließen.
4. Mit der Reue muß der Vorsatz
verbunden sein, in Zukunft
nicht mehr zu sündigen. Wer nicht
entschlossen ist, die Todsünde zu meiden,
der verabscheut sie offenbar nicht als das
größte Uebel und hat somit keine wahre
Reue. Der Vorsatz, in Zukunft nicht mehr
zu sündigen, erfordert auch, daß man ent-
schlossen ist, jede freiwillige nächste Ge-
legenheit zur schweren Sünde sorgfältig
zu meiden, alle notwendigen Besserungs-
mittel anzuwenden, und den durch die
Sünde zugefügten Schaden nach Kräften
wieder gut zu machen. Das ist selbstver-
ständlich. Wer einen Zweck will, muß auch
die zu diesem Zwecke notwendigen Mittel
wollen. Hat nun aber der diesen Vorsatz,
der zwar sagt, es reue ihn von ganzem
Herzen, Gott beleidigt zu haben, aber
dann gleich nach der Beichte,
ohne allen Widerstand, ohne
die Mittel der Besserung an-
zuwenden, die der Beichtvater
angegeben, immer wieder in
die alten Sünden zurückfällt,
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/81>, abgerufen am 23.11.2024.
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