Relation: Aller Fuernemmen und gedenckwuerdigen Historien: so sich hin und wider in Hoch- und Nieder-Teutschland, auch in [...] verlauffen und zutragen möchte. [Straßburg], 1609.32. Zeitung auß Cöln/ vom 14. Augustj. Anno 1609. LEtzte Brieff auß dem Hage melden/ daß sich die Herrn Staden auff 5. diß daselbst Auß Rom/ vom 25. Julij. Sambstags hat der Bapst etliche Schreiben in Teutschland an Kay. May. jre Durch. von
32. Zeitung auß Coͤln/ vom 14. Augustj. Anno 1609. LEtzte Brieff auß dem Hage melden/ daß sich die Herrn Staden auff 5. diß daselbst Auß Rom/ vom 25. Julij. Sambstags hat der Bapst etliche Schreiben in Teutschland an Kay. May. jre Durch. von
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32.
Zeitung auß Coͤln/ vom 14. Augustj. Anno 1609.
LEtzte Brieff auß dem Hage melden/ daß sich die Herrn Staden auff 5. diß daselbst
widerumb versamlet/ vber die approbation deß Koͤnigs in Hispania ein voͤllige vnnd
endliche resolution zunemen/ ob sie dieselben vor gut oder nicht halten wollen/ inmit-
telst ist auch alda ein gesander von Ertzhertzog Leopoldo erschienen/ seine werbung ist vnbewust.
Bey den Fuͤrsten Brandenburg vnd Newburg ist der handel zu Guͤlich gar verdaͤchtig/ weiln
daselbst ins Schloß so mancherley Kriegsmunition vnd andere sachen von vnderschiedlichen
ortten hingefuͤhrt werden/ auch hat man den Burgern alda die Wehren genommen vnd an-
dere Soldaten ins Schloß gelegt/ neben dem der Baumeister von Reinberg newlicher tagen
dahin gefordert/ anleitung zu geben/ die Statt vnd Schloß noch mehr zubefestigen zu welchem
ende von hinnen viel Tennene bort vnnd andere sachen dahin geschickt worden/ welches sich
vbel zum frieden schickt/ dieweil obgemelte Fuͤrsten dieses alles sehen/ haben sie anordnung ge-
than/ daß die 400. Soldaten/ so zu Muͤlheim vnnd daherumb angenommen/ auff dato ge-
mustert werden sollen. Vorgestern ist der Pfaltzgraff von newburg auß dem Guͤlicher Land
mit dem Graffen von Solms/ alda jhnen fast alle Staͤtte Schloͤsser vnd Flecken handgeluͤbd
gethan vnnd geleistet/ zu Dusseldorff wider angelangt/ man erwartet auch daselbst heut den
Marggraffen von Brandenburg/ welcher vor wenig tagen zu Bercheimb/ alda er sich wegen
abdanckung vnd wider annehmung derselben Soldaten auffgehalten/ so er wider gestilt. Die
Spanischen so in beiden Schantzen bey Ruhrort gelegen/ sind newlicher tagen von dannen
gezogen/ die Schantzen zerschleifft/ auch die Haͤuser vnd Huͤtten den benachbarten verkaufft.
Auß Londen haben wir mit Brieffen von 28. passato, das der Koͤnig den Herrn Charon, als
gesanden der Herrn Staden der unierten provincien wol empfangen vnd angenommen/ des-
sen die Spanische vnd Brusselische ministri nit wol zufrieden/ haben auch beide gesanden deß
Koͤnigs auß Spania vnd Ertzhertzogs Alberti sich gewiegert/ das Buch/ so hochermelter Koͤ-
nig wider den Bapst außgehen lassen/ anzunemen/ vnangesehen der Koͤnig von Frankreich
solches angenommen vnd gelesen hat.
Auß Rom/ vom 25. Julij.
Sambstags hat der Bapst etliche Schreiben in Teutschland an Kay. May. jre Durch.
zu Graͤtz/ Hertzog in Bayern vnd andere Catholische Fuͤrsten abgehen lassen/ welche er hoch er-
mahnt/ sich der protestirenden vnnd jhren anhengern zu wider setzen/ hierzu er jhnen mit aller
macht beystehen wolle. Weil man sich noch vor der Tuͤrckischen Armada einfall besorgen thut/
also sollen die Sicilianische vnd Neapolitanische Galleren die Meer Staͤtt zubewahren/ da-
hin geordnet werden. Auß Franckreich hat man/ der Koͤnig habe Copias wegen der Jntereßir-
ten Fuͤrsten prætensionen, auff die Hertzogethumb Guͤlich/ Cleve vñ Berge empfangen/ scheint
auch/ als wann jhre May. dem Hertzog von Nivers vnnd Graffen von der Marck zu jhrer ge-
rechtigkeit beystehen woll. Brieff auß Spannia avisiren, der Koͤnig hab abermahl ein partita
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