Relation: Aller Fuernemmen und gedenckwuerdigen Historien: so sich hin und wider in Hoch- und Nieder-Teutschland, auch in [...] verlauffen und zutragen möchte. [Straßburg], 1609.
Auß Venedig/ vom 2. Dito. Jüngste Maylendische berichten die ankunfft deß Printzen von Maroco auß Spannia ENDE.
Auß Venedig/ vom 2. Dito. Juͤngste Maylendische berichten die ankunfft deß Printzen von Maroco auß Spannia ENDE. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0015" n="[11]"/><lb/> kommen. Alhie gibt man auß/ das theis der Evangelischen Stende vnd deß Reichs Solda-<lb/> ten zu Gauversdorff in dem Quatier zu sammen kommen/ vneins worden/ vnd der Stende<lb/> Volck eingebuͤst haben sollen. Den Ober Enserischen sollen auch auß dem Reich 500. Reut-<lb/> ter zu geschickt worden sein. Sonst solle der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Jllishaskij</hi></hi> mit den vornemsten <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Officiren</hi></hi> auff den<lb/> H. Drey Koͤnig tag auch allherkommen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Auß Venedig/ vom 2. Dito.</hi> </hi> </head><lb/> <p>Juͤngste Maylendische berichten die ankunfft deß Printzen von Maroco auß Spannia<lb/> alda/ welchen der Hertzog von Ascoli ein guten weg biß in Koͤniglichen Pallast einbegleitet/<lb/> auch der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Fuentes</hi></hi> gar freundlich empfangen/ gedachter <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Fuentes</hi></hi> solle auch hinfuͤro das Koͤnig-<lb/> liche <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">sudicat</hi></hi> vn <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">molestirt</hi></hi> lassen sonst hat er das <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Decret</hi></hi> vber die Muͤntzen wider <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">publicirt</hi></hi>, doch<lb/> mit vorbehalt/ das man die Venedische Ducaten/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Justinen</hi></hi> vnd <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Cuquini</hi></hi>, so im <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Decret</hi></hi> verbot-<lb/> ten gewesen/ vngeacht sie schon beschnitten/ zu 4. schilling außgeben moͤge/ er hab auch bey den<lb/> Schweitzern den Paß von 7000. Soldaten nach Flandern zu senden erhalten/ dem solle<lb/> auch juͤngst angedeute Million Golts auß Spannia von den Meer Staͤtten ehest zukomen/<lb/> davon er den Schweitzern jhren außstand bezahlen solle. Auß Spannia vernimbt man/ der<lb/> Koͤnig hab daselbst den Ablaß deß Jubeljahrs zu erlangen/ ein stattliche <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Proceßion</hi></hi> gehalten/<lb/> auch dem Anthonio Scherlin Engellaͤnder befohlen/ ein stattliche Armada außzuruͤsten/ den<lb/> Hollendern widerstand zuthun/ welcher sich nach Algaeri begeben/ deßgleichen ist von Lisabona<lb/> ein Armada nach den Portugalischen Jndien mit 3000. Portugesen abgelauffen/ die Hol-<lb/> lender gaͤntzlich zuvertilgen/ welche sich mit dem Tuͤrcken sollen verbunden haben. Brieff auß<lb/> Constantinopl melden/ der General vber die Armada oberhalb Rodis/ als er viel Christen<lb/> Galleren ersehen/ vnd solchen auß forcht nit entgegen fahrn woͤllen/ sondern zu ruck nach Mil-<lb/> lo begeben/ so ein Jnsel in <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Arcipelago</hi></hi> ist/ wie solches Sultanus erfahren/ hat er jhn allda ein-<lb/> ziehen/ die vornemsten Tuͤrcken aber auff die Galleren schmieden/ auch den Lateinischen Bi-<lb/> schoff vbel <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">tractiren</hi></hi>, vnd die Kirchen sambt desselben Closter zureissen lassen/ der hat auch dem<lb/> Tartarischen Koͤnig befohlen/ ein groß Kriegsheer den Persianer zubekriegen zuversamblen/<lb/> wie gleichfals alle Paßen auff seinen Graͤntzen thun sollen. Sonsten werden auß der ordinari<lb/> Schiff allein 4. kleine Galleren zugeruͤst. Von Florentz wird bestettiget/ daß versuncken deß<lb/> Tuͤrckischen Gallions/ ob welchem die grosse Beut vnd <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tribution Allessandria</hi></hi> gewest sein/ daß<lb/> man mit muͤh allein 60. Ballen Seiden davon erretten moͤgen/ vnnd sollen zu Livorno von<lb/> newem wider 4 Perdonen außgeruͤst werden:</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">ENDE.</hi> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[11]/0015]
kommen. Alhie gibt man auß/ das theis der Evangelischen Stende vnd deß Reichs Solda-
ten zu Gauversdorff in dem Quatier zu sammen kommen/ vneins worden/ vnd der Stende
Volck eingebuͤst haben sollen. Den Ober Enserischen sollen auch auß dem Reich 500. Reut-
ter zu geschickt worden sein. Sonst solle der Jllishaskij mit den vornemsten Officiren auff den
H. Drey Koͤnig tag auch allherkommen.
Auß Venedig/ vom 2. Dito.
Juͤngste Maylendische berichten die ankunfft deß Printzen von Maroco auß Spannia
alda/ welchen der Hertzog von Ascoli ein guten weg biß in Koͤniglichen Pallast einbegleitet/
auch der Fuentes gar freundlich empfangen/ gedachter Fuentes solle auch hinfuͤro das Koͤnig-
liche sudicat vn molestirt lassen sonst hat er das Decret vber die Muͤntzen wider publicirt, doch
mit vorbehalt/ das man die Venedische Ducaten/ Justinen vnd Cuquini, so im Decret verbot-
ten gewesen/ vngeacht sie schon beschnitten/ zu 4. schilling außgeben moͤge/ er hab auch bey den
Schweitzern den Paß von 7000. Soldaten nach Flandern zu senden erhalten/ dem solle
auch juͤngst angedeute Million Golts auß Spannia von den Meer Staͤtten ehest zukomen/
davon er den Schweitzern jhren außstand bezahlen solle. Auß Spannia vernimbt man/ der
Koͤnig hab daselbst den Ablaß deß Jubeljahrs zu erlangen/ ein stattliche Proceßion gehalten/
auch dem Anthonio Scherlin Engellaͤnder befohlen/ ein stattliche Armada außzuruͤsten/ den
Hollendern widerstand zuthun/ welcher sich nach Algaeri begeben/ deßgleichen ist von Lisabona
ein Armada nach den Portugalischen Jndien mit 3000. Portugesen abgelauffen/ die Hol-
lender gaͤntzlich zuvertilgen/ welche sich mit dem Tuͤrcken sollen verbunden haben. Brieff auß
Constantinopl melden/ der General vber die Armada oberhalb Rodis/ als er viel Christen
Galleren ersehen/ vnd solchen auß forcht nit entgegen fahrn woͤllen/ sondern zu ruck nach Mil-
lo begeben/ so ein Jnsel in Arcipelago ist/ wie solches Sultanus erfahren/ hat er jhn allda ein-
ziehen/ die vornemsten Tuͤrcken aber auff die Galleren schmieden/ auch den Lateinischen Bi-
schoff vbel tractiren, vnd die Kirchen sambt desselben Closter zureissen lassen/ der hat auch dem
Tartarischen Koͤnig befohlen/ ein groß Kriegsheer den Persianer zubekriegen zuversamblen/
wie gleichfals alle Paßen auff seinen Graͤntzen thun sollen. Sonsten werden auß der ordinari
Schiff allein 4. kleine Galleren zugeruͤst. Von Florentz wird bestettiget/ daß versuncken deß
Tuͤrckischen Gallions/ ob welchem die grosse Beut vnd Tribution Allessandria gewest sein/ daß
man mit muͤh allein 60. Ballen Seiden davon erretten moͤgen/ vnnd sollen zu Livorno von
newem wider 4 Perdonen außgeruͤst werden:
ENDE.
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