Antonius Anthus [i. e. Blumröder, Gustav]: Vorlesungen über Esskunst. Leipzig, 1838.meiner eigenen Meinung, die ich für mich behalte, -- Eine Rechtfertigung ist oft von einer Entschul- Wollte ein und der andere meiner sehr verehrten Uebrigens sind sie zwar zunächst für sinnige Eß- meiner eigenen Meinung, die ich fuͤr mich behalte, — Eine Rechtfertigung iſt oft von einer Entſchul- Wollte ein und der andere meiner ſehr verehrten Uebrigens ſind ſie zwar zunaͤchſt fuͤr ſinnige Eß- <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0011" n="V"/> meiner eigenen Meinung, die ich fuͤr mich behalte, —<lb/> einer beſſeren Einſicht meiner ſehr verehrten Leſer.</p><lb/> <p>Eine Rechtfertigung iſt oft von einer Entſchul-<lb/> digung kaum zu unterſcheiden, und nuͤtzt gerade da<lb/> am wenigſten, wo ſie am noͤthigſten ſcheint. So be-<lb/> gnuͤge ich mich denn, nur noch zu bemerken, daß vor-<lb/> liegendes Buͤchlein nicht bei nuͤchternem Magen, oder<lb/> im Zuſtande des Hungerns, ſondern am fuͤglichſten nach<lb/> Tiſch, und zwar nicht auf einmal, ſondern nach und<lb/> nach, zu leſen waͤre.</p><lb/> <p>Wollte ein und der andere meiner ſehr verehrten<lb/> Leſer dieſe Vorleſungen vorleſen, ſo wuͤrde er, wenn<lb/> er ſie vorher durchgeleſen, finden, daß ſie manche<lb/> deklamatoriſch dankbaren und ausdrucksvollen Stellen<lb/> enthielten, und daß man noch allerlei heraus und hin-<lb/> ein leſen koͤnnte.</p><lb/> <p>Uebrigens ſind ſie zwar zunaͤchſt fuͤr ſinnige Eß-<lb/> liebhaber beſtimmt, doch wird auch jeder Gelehrte<lb/> und Kuͤnſtler, der Philoſoph, Zahnarzt, Philolog<lb/> und Paͤdagog, Buͤrſtenbinder, Chemiker, Koch,<lb/> Staatsmann, Gaſtwirth, Meſſerſchmied, Schauſpie-<lb/> ler, Wurſtfabrikant, ꝛc., ꝛc., kurz jeder Gebildete,<lb/> wohl dieß und jenes ihm ſpeziell Zuſagende oder nicht<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [V/0011]
meiner eigenen Meinung, die ich fuͤr mich behalte, —
einer beſſeren Einſicht meiner ſehr verehrten Leſer.
Eine Rechtfertigung iſt oft von einer Entſchul-
digung kaum zu unterſcheiden, und nuͤtzt gerade da
am wenigſten, wo ſie am noͤthigſten ſcheint. So be-
gnuͤge ich mich denn, nur noch zu bemerken, daß vor-
liegendes Buͤchlein nicht bei nuͤchternem Magen, oder
im Zuſtande des Hungerns, ſondern am fuͤglichſten nach
Tiſch, und zwar nicht auf einmal, ſondern nach und
nach, zu leſen waͤre.
Wollte ein und der andere meiner ſehr verehrten
Leſer dieſe Vorleſungen vorleſen, ſo wuͤrde er, wenn
er ſie vorher durchgeleſen, finden, daß ſie manche
deklamatoriſch dankbaren und ausdrucksvollen Stellen
enthielten, und daß man noch allerlei heraus und hin-
ein leſen koͤnnte.
Uebrigens ſind ſie zwar zunaͤchſt fuͤr ſinnige Eß-
liebhaber beſtimmt, doch wird auch jeder Gelehrte
und Kuͤnſtler, der Philoſoph, Zahnarzt, Philolog
und Paͤdagog, Buͤrſtenbinder, Chemiker, Koch,
Staatsmann, Gaſtwirth, Meſſerſchmied, Schauſpie-
ler, Wurſtfabrikant, ꝛc., ꝛc., kurz jeder Gebildete,
wohl dieß und jenes ihm ſpeziell Zuſagende oder nicht
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