Anzengruber, Ludwig: Der G'wissenswurm. Wien, 1874. Rosl. Jesses, der Bauer hat a Kind kriegt! Wastl. No is's halt a reich Bauerstochter -- und ich kann mer's Maul abwischen. Grillhofer. Du bist a Trottel, kannst ja net wißen ob mir net lang scho, ein solchen wie Du bist, zum Schwieger- suhn wünsch. Wastl. Aber Bauer -- Jesses und Josef -- dös is doch Alles z'viel -- aber ih nimms schon! Grillhofer. Und no weiß ich mir schon mei Ausnehmerei und no fahr'n mer morg'n doch nach der Kreisstadt. Dusterer (ganz vergessen schreit auf). Mir fahr'n doch nach der Kreisstadt! Grillhofer. Mir!! (Deutet auf sich und Wastl und Liesl.) Aber net mir! Hast mer viel eing'redt und viel vorg'log'n, damit ich mein', ich war der Schwärzeste, aber unser Herrgott kennt a ein g'farbten Schimmel, hat mich wieder fein sauber g'striegelt und hat mer dö in's Haus g'schickt und g'sagt, da hast z'gleich Dein Buß und Dein Sorg' und Dein Freudigkeit. Du aber, Du trauriger Wurmdoctor, Du bleibst mer aus mein' Haus, deine Kinder magst mer schicken, was net für ihr'n Vatern können, daß mer an ihnen was thut. Liesl. Aber für Dich weiß ich a Lehr, is a wahre Christenlehr, Dusterer, nimm Dir's z'Herzen. (Singt.) Schlußlied. Der Herrgott hat's Leb'n Zum Freudigsein geb'n, Und was wir oft schlecht, Er macht's do no recht. Drum sorg' für das Deine Mach Niemanden irr' -- Grillhofer. Und misch Dich net eini, Du kriegst nix dafür! Alle. Und misch Dich net eini, Du kriegst nix dafür! Aktus. Ende. Rosl. Jeſſes, der Bauer hat a Kind kriegt! Waſtl. No is’s halt a reich Bauerstochter — und ich kann mer’s Maul abwiſchen. Grillhofer. Du biſt a Trottel, kannſt ja net wißen ob mir net lang ſcho, ein ſolchen wie Du biſt, zum Schwieger- ſuhn wünſch. Waſtl. Aber Bauer — Jeſſes und Joſef — dös is doch Alles z’viel — aber ih nimms ſchon! Grillhofer. Und no weiß ich mir ſchon mei Ausnehmerei und no fahr’n mer morg’n doch nach der Kreisſtadt. Duſterer (ganz vergeſſen ſchreit auf). Mir fahr’n doch nach der Kreisſtadt! Grillhofer. Mir!! (Deutet auf ſich und Waſtl und Liesl.) Aber net mir! Haſt mer viel eing’redt und viel vorg’log’n, damit ich mein’, ich war der Schwärzeſte, aber unſer Herrgott kennt a ein g’farbten Schimmel, hat mich wieder fein ſauber g’ſtriegelt und hat mer dö in’s Haus g’ſchickt und g’ſagt, da haſt z’gleich Dein Buß und Dein Sorg’ und Dein Freudigkeit. Du aber, Du trauriger Wurmdoctor, Du bleibſt mer aus mein’ Haus, deine Kinder magſt mer ſchicken, was net für ihr’n Vatern können, daß mer an ihnen was thut. Liesl. Aber für Dich weiß ich a Lehr, is a wahre Chriſtenlehr, Duſterer, nimm Dir’s z’Herzen. (Singt.) Schlußlied. Der Herrgott hat’s Leb’n Zum Freudigſein geb’n, Und was wir oft ſchlecht, Er macht’s do no recht. Drum ſorg’ für das Deine Mach Niemanden irr’ — Grillhofer. Und miſch Dich net eini, Du kriegſt nix dafür! Alle. Und miſch Dich net eini, Du kriegſt nix dafür! Aktus. Ende. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0071" n="63"/> <sp who="#ROS"> <speaker> <hi rendition="#b">Rosl.</hi> </speaker> <p>Jeſſes, der Bauer hat a Kind kriegt!</p> </sp><lb/> <sp who="#WAS"> <speaker> <hi rendition="#b">Waſtl.</hi> </speaker> <p>No is’s halt a reich Bauerstochter — und ich<lb/> kann mer’s Maul abwiſchen.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRI"> <speaker> <hi rendition="#b">Grillhofer.</hi> </speaker> <p>Du biſt a Trottel, kannſt ja net wißen ob<lb/> mir net lang ſcho, ein ſolchen wie Du biſt, zum Schwieger-<lb/> ſuhn wünſch.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAS"> <speaker> <hi rendition="#b">Waſtl.</hi> </speaker> <p>Aber Bauer — Jeſſes und Joſef — dös is doch<lb/> Alles z’viel — aber ih nimms ſchon!</p> </sp><lb/> <sp who="#GRI"> <speaker> <hi rendition="#b">Grillhofer.</hi> </speaker> <p>Und no weiß ich mir ſchon mei Ausnehmerei<lb/> und no fahr’n mer morg’n doch nach der Kreisſtadt.</p> </sp><lb/> <sp who="#DUS"> <speaker> <hi rendition="#b">Duſterer</hi> </speaker> <stage>(ganz vergeſſen ſchreit auf).</stage> <p>Mir fahr’n doch nach der<lb/> Kreisſtadt!</p> </sp><lb/> <sp who="#GRI"> <speaker> <hi rendition="#b">Grillhofer.</hi> </speaker> <p>Mir!!</p> <stage>(Deutet auf ſich und Waſtl und Liesl.)</stage> <p>Aber net<lb/> mir! Haſt mer viel eing’redt und viel vorg’log’n, damit ich<lb/> mein’, ich war der Schwärzeſte, aber unſer Herrgott kennt a<lb/> ein g’farbten Schimmel, hat mich wieder fein ſauber g’ſtriegelt<lb/> und hat mer dö in’s Haus g’ſchickt und g’ſagt, da haſt z’gleich<lb/> Dein Buß und Dein Sorg’ und Dein Freudigkeit. Du aber,<lb/> Du trauriger Wurmdoctor, Du bleibſt mer aus mein’ Haus,<lb/> deine Kinder magſt mer ſchicken, was net für ihr’n Vatern<lb/> können, daß mer an ihnen was thut.</p> </sp><lb/> <sp who="#LIE"> <speaker> <hi rendition="#b">Liesl.</hi> </speaker> <p>Aber für Dich weiß ich a Lehr, is a wahre<lb/> Chriſtenlehr, Duſterer, nimm Dir’s z’Herzen.</p> <stage>(Singt.)</stage><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Schlußlied</hi>.</hi> </p><lb/> <p>Der Herrgott hat’s Leb’n<lb/> Zum Freudigſein geb’n,<lb/> Und was wir oft ſchlecht,<lb/> Er macht’s do no recht.<lb/> Drum ſorg’ für das Deine<lb/> Mach Niemanden irr’ —</p> </sp><lb/> <sp who="#GRI"> <speaker> <hi rendition="#b">Grillhofer.</hi> </speaker><lb/> <p>Und miſch Dich net eini,<lb/> Du kriegſt nix dafür!</p> </sp><lb/> <sp who="#GRI #LIE #DUS #WAS #ROS"> <speaker> <hi rendition="#b">Alle.</hi> </speaker><lb/> <p>Und miſch Dich net eini,<lb/> Du kriegſt nix dafür!</p><lb/> <stage>Aktus.<lb/><hi rendition="#g">Ende</hi>.</stage> </sp> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [63/0071]
Rosl. Jeſſes, der Bauer hat a Kind kriegt!
Waſtl. No is’s halt a reich Bauerstochter — und ich
kann mer’s Maul abwiſchen.
Grillhofer. Du biſt a Trottel, kannſt ja net wißen ob
mir net lang ſcho, ein ſolchen wie Du biſt, zum Schwieger-
ſuhn wünſch.
Waſtl. Aber Bauer — Jeſſes und Joſef — dös is doch
Alles z’viel — aber ih nimms ſchon!
Grillhofer. Und no weiß ich mir ſchon mei Ausnehmerei
und no fahr’n mer morg’n doch nach der Kreisſtadt.
Duſterer (ganz vergeſſen ſchreit auf). Mir fahr’n doch nach der
Kreisſtadt!
Grillhofer. Mir!! (Deutet auf ſich und Waſtl und Liesl.) Aber net
mir! Haſt mer viel eing’redt und viel vorg’log’n, damit ich
mein’, ich war der Schwärzeſte, aber unſer Herrgott kennt a
ein g’farbten Schimmel, hat mich wieder fein ſauber g’ſtriegelt
und hat mer dö in’s Haus g’ſchickt und g’ſagt, da haſt z’gleich
Dein Buß und Dein Sorg’ und Dein Freudigkeit. Du aber,
Du trauriger Wurmdoctor, Du bleibſt mer aus mein’ Haus,
deine Kinder magſt mer ſchicken, was net für ihr’n Vatern
können, daß mer an ihnen was thut.
Liesl. Aber für Dich weiß ich a Lehr, is a wahre
Chriſtenlehr, Duſterer, nimm Dir’s z’Herzen. (Singt.)
Schlußlied.
Der Herrgott hat’s Leb’n
Zum Freudigſein geb’n,
Und was wir oft ſchlecht,
Er macht’s do no recht.
Drum ſorg’ für das Deine
Mach Niemanden irr’ —
Grillhofer.
Und miſch Dich net eini,
Du kriegſt nix dafür!
Alle.
Und miſch Dich net eini,
Du kriegſt nix dafür!
Aktus.
Ende.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |