Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.Wahres Christenth. C. IX. keinem andern den Weg zum Leben undWahrheit suchen dürffe/ denn bey ihm. Auch will er uns dieses lehren/ daß alles/ was man ohne ihn thue/ nichts wäre/ Joh. 15, 5. Ohne mich könnet ihr nichts thun. Und daß es eben nicht daran gelegen wäre/ daß man/ (wie die Welt sagt) wenn man lehren will/ auf Universitäten müsse gewesen seyn/ son- dern daß er dieses schon lehren könte ei- nen jedweden/ er sey Bauer/ Bürger/ Doctor/ Edelmann/ Fürst oder König/ wenn er sich nur will lehren lassen von ihm. Denn also heißt es: ich/ ich/ NB. ich/ nicht der oder der Doctor/ will dich unterweisen und dir den Weg zei- gen d). Es wäre ja ein schrecklich Wunder/ ren d) Menschliche Unterweisung wird hiermit
nicht verworfen/ sondern nur angezeiget/ daß GOtt an dieselbe nicht gebunden/ und daß er der rechte und beste Lehrer sey. Wahres Chriſtenth. C. IX. keinem andern den Weg zum Leben undWahrheit ſuchen duͤrffe/ denn bey ihm. Auch will er uns dieſes lehren/ daß alles/ was man ohne ihn thue/ nichts waͤre/ Joh. 15, 5. Ohne mich koͤnnet ihr nichts thun. Und daß es eben nicht daran gelegen waͤre/ daß man/ (wie die Welt ſagt) wenn man lehren will/ auf Univerſitaͤten muͤſſe geweſen ſeyn/ ſon- dern daß er dieſes ſchon lehren koͤnte ei- nen jedweden/ er ſey Bauer/ Buͤrger/ Doctor/ Edelmann/ Fuͤrſt oder Koͤnig/ wenn er ſich nur will lehren laſſen von ihm. Denn alſo heißt es: ich/ ich/ NB. ich/ nicht der oder der Doctor/ will dich unterweiſen und dir den Weg zei- gen d). Es waͤre ja ein ſchrecklich Wunder/ ren d) Menſchliche Unterweiſung wird hiermit
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Wahres Chriſtenth. C. IX.
keinem andern den Weg zum Leben und
Wahrheit ſuchen duͤrffe/ denn bey ihm.
Auch will er uns dieſes lehren/ daß alles/
was man ohne ihn thue/ nichts waͤre/
Joh. 15, 5. Ohne mich koͤnnet ihr
nichts thun. Und daß es eben nicht
daran gelegen waͤre/ daß man/ (wie die
Welt ſagt) wenn man lehren will/ auf
Univerſitaͤten muͤſſe geweſen ſeyn/ ſon-
dern daß er dieſes ſchon lehren koͤnte ei-
nen jedweden/ er ſey Bauer/ Buͤrger/
Doctor/ Edelmann/ Fuͤrſt oder Koͤnig/
wenn er ſich nur will lehren laſſen von
ihm. Denn alſo heißt es: ich/ ich/ NB.
ich/ nicht der oder der Doctor/ will dich
unterweiſen und dir den Weg zei-
gen d).
Es waͤre ja ein ſchrecklich Wunder/
wenn Chriſtus nicht einen/ der auf Uni-
verſitaͤten nicht geweſen waͤre/ ſolte leh-
ren
d) Menſchliche Unterweiſung wird hiermit
nicht verworfen/ ſondern nur angezeiget/
daß GOtt an dieſelbe nicht gebunden/ und
daß er der rechte und beſte Lehrer ſey.
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