Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.Wahres Christenth. C. XII. empfängt man den Fluch/ von dieser denSegen. Haben nun die Menschen die Selig- Denn das mag man nur gewiß seyn; Es kan sich gar nicht zusammen rei- Him- F 7
Wahres Chriſtenth. C. XII. empfaͤngt man den Fluch/ von dieſer denSegen. Haben nun die Menſchen die Selig- Denn das mag man nur gewiß ſeyn; Es kan ſich gar nicht zuſammen rei- Him- F 7
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Wahres Chriſtenth. C. XII.
empfaͤngt man den Fluch/ von dieſer den
Segen.
Haben nun die Menſchen die Selig-
keit lieb/ ſo moͤgen ſie das wahre Chri-
ſtenthum erwehlen/ und einmal durch-
brechen/ und nicht achten/ daß ſie uͤbel
ſcheinen; denn dort werden ſie beſſer
ſcheinen.
Denn das mag man nur gewiß ſeyn;
je mehr hier Freude/ je mehr dort Leiden;
je mehr hier wohl/ je mehr dort uͤbel;
Je mehr hier gut/ je mehr dort boͤſe.
Hingegen je mehr hier Leid/ je mehr dort
Freude; je mehr hier Angſt/ je mehr dort
Luſt/ je mehr hier Quaal/ je mehr dort Er-
quickung.
Es kan ſich gar nicht zuſammen rei-
men/ hie Himmel und dort Himmel/
gleichwie nicht kann Sommer und
Sommer ſeyn/ es muß erſt/ ehe Som-
mer kommt/ auch Winter ſeyn. Wer
es denn nun meynt zu haben/ hier Him-
mel und dort Himmel/ der wird ſich
betriegen/ denn da er wird meynen in den
Him-
F 7
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