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Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

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Lebens-Lauff.
vorhanden gewesen/ die ihm eine irdische
Freude verursachen mögen. Ob aber
wol die weitere Bezeugung empfindli-
cher ungemeinen Freude von denen lieben
Eltern damals wenig attendiret wor-
den/ so haben sie doch nachhero/ und da
ihnen selbst von GOTT mehr Erkänt-
niß seiner Göttlichen Wahrheit verlie-
hen worden/ dieselbe ihres Kindes Freu-
de als einen Vorboten der ferneren sich
an ihm kräfftig erzeigenden Gnade GOt-
tes angesehen.

Es hat dieser unser Christlieb Le-
berecht
unter seinen Eltern/ Geschwi-
stern und Haußgenossen allezeit geleuch-
tet/ als der Mond unter den Sternen/
dergestalt/ daß er mit recht Göttlicher
Weißheit das gantze Hauß zum Glau-
ben aufgemuntert/ und durch seine ge-
heiligte Conversation in jedes Gemüth
gedrungen/ und es überzeuget hat. Die
Gaben der Natur äusserten sich bey die-
sem Kinde durch sein herrliches Gedächt-
niß sowol als durch seinen Verstand:

Er

Lebens-Lauff.
vorhanden geweſen/ die ihm eine irdiſche
Freude verurſachen moͤgen. Ob aber
wol die weitere Bezeugung empfindli-
cher ungemeinen Freude von denen lieben
Eltern damals wenig attendiret wor-
den/ ſo haben ſie doch nachhero/ und da
ihnen ſelbſt von GOTT mehr Erkaͤnt-
niß ſeiner Goͤttlichen Wahrheit verlie-
hen worden/ dieſelbe ihres Kindes Freu-
de als einen Vorboten der ferneren ſich
an ihm kraͤfftig erzeigenden Gnade GOt-
tes angeſehen.

Es hat dieſer unſer Chriſtlieb Le-
berecht
unter ſeinen Eltern/ Geſchwi-
ſtern und Haußgenoſſen allezeit geleuch-
tet/ als der Mond unter den Sternen/
dergeſtalt/ daß er mit recht Goͤttlicher
Weißheit das gantze Hauß zum Glau-
ben aufgemuntert/ und durch ſeine ge-
heiligte Converſation in jedes Gemuͤth
gedrungen/ und es uͤberzeuget hat. Die
Gaben der Natur aͤuſſerten ſich bey die-
ſem Kinde durch ſein herrliches Gedaͤcht-
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[4/0030] Lebens-Lauff. vorhanden geweſen/ die ihm eine irdiſche Freude verurſachen moͤgen. Ob aber wol die weitere Bezeugung empfindli- cher ungemeinen Freude von denen lieben Eltern damals wenig attendiret wor- den/ ſo haben ſie doch nachhero/ und da ihnen ſelbſt von GOTT mehr Erkaͤnt- niß ſeiner Goͤttlichen Wahrheit verlie- hen worden/ dieſelbe ihres Kindes Freu- de als einen Vorboten der ferneren ſich an ihm kraͤfftig erzeigenden Gnade GOt- tes angeſehen. Es hat dieſer unſer Chriſtlieb Le- berecht unter ſeinen Eltern/ Geſchwi- ſtern und Haußgenoſſen allezeit geleuch- tet/ als der Mond unter den Sternen/ dergeſtalt/ daß er mit recht Goͤttlicher Weißheit das gantze Hauß zum Glau- ben aufgemuntert/ und durch ſeine ge- heiligte Converſation in jedes Gemuͤth gedrungen/ und es uͤberzeuget hat. Die Gaben der Natur aͤuſſerten ſich bey die- ſem Kinde durch ſein herrliches Gedaͤcht- niß ſowol als durch ſeinen Verſtand: Er

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Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/30>, abgerufen am 21.11.2024.