Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.Lebens-Lauff. te er denn also in sein Gemüth gefasset/daß er zu sagen pflegen: der Mund des Lobers bewähret. Weil ihm denn die Gunst und das Jn seinem Briefe an mich/ seinen ge- wesenen
Lebens-Lauff. te er denn alſo in ſein Gemuͤth gefaſſet/daß er zu ſagen pflegen: der Mund des Lobers bewaͤhret. Weil ihm denn die Gunſt und das Jn ſeinem Briefe an mich/ ſeinen ge- weſenen
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Lebens-Lauff.
te er denn alſo in ſein Gemuͤth gefaſſet/
daß er zu ſagen pflegen: der Mund des
Lobers bewaͤhret.
Weil ihm denn die Gunſt und das
Lob der Menſchen den Kampff um die
Demuth ſo ſchwer machte/ ließ er ein
Viertel-Jahr vor ſeinem Abſchiede aus
der Welt die von GOTT empfangene
Gnade nicht ſo frey und offenbar aus-
flieſſen/ ſondern begab ſich mehr und
mehr in die Stille/ ſagte auch zu ſeinen
lieben Eltern/ wenn dieſe ſeine aufgeſetz-
ten Meditationes und Lieder zu ſehen
verlangeten: Er koͤnte ſie nicht vor-
zeigen/ denn man lobte ihn nur/ und
das machte ihm nur einen Kampff
in ſeiner Seele. Zu Gottloben ſei-
nem juͤngern Bruder hat er geſagt:
Wenn euch die Leute loben/ ſo thut
als hoͤretet ihr es nicht. Jch habe
mich nach dem Spruch Prov. 27/ 21.
gewoͤhnet: alles Lob anzuhoͤren/ als
waͤre mir nichts drum.
Jn ſeinem Briefe an mich/ ſeinen ge-
weſenen
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Zitationshilfe: | Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/44>, abgerufen am 16.07.2024. |