Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Lebens-Lauff.
den bekant gemacht. Mein Ende wer-
de wie dieses Ende!

Diesen Lebens-Lauff habe ich des
sel. Kindes hinterbliebenen Eltern zum
Trost und Erweckung aufzusetzen nicht
unterlassen wollen/ weil ich so wohl bey
seinem Leben kurtz zuvor/ ehe ich vom
Halberstädtischen Consistorio | aus
Zerbst hinweg gefordert und zum Pre-
dig-Amt beruffen worden/ sein Infor-
mator gewesen/ als auch kurtz vor sei-
nem Ende/ da ich einiger Geschäffte hal-
ber nach Zerbst reisete/ und einige Tage
bey seinen lieben Eltern mich aufhielte/ und
zwar zu eben derselbigen Zeit/ da diese
selige Seele zu ihrem Heylande aufge-
nommen wurde/ aus sonderbarer göttli-
chen Schickung/ so wol bey seinem Ende/
als bey seiner Beerdigung/ ich mich so
occasionaliter einfinden/ und demsel-
ben beywohnen müssen. Daß also von
allem/ was ich hier geschrieben/ gar ge-

naue

Lebens-Lauff.
den bekant gemacht. Mein Ende wer-
de wie dieſes Ende!

Dieſen Lebens-Lauff habe ich des
ſel. Kindes hinterbliebenen Eltern zum
Troſt und Erweckung aufzuſetzen nicht
unterlaſſen wollen/ weil ich ſo wohl bey
ſeinem Leben kurtz zuvor/ ehe ich vom
Halberſtaͤdtiſchen Conſiſtorio | aus
Zerbſt hinweg gefordert und zum Pre-
dig-Amt beruffen worden/ ſein Infor-
mator geweſen/ als auch kurtz vor ſei-
nem Ende/ da ich einiger Geſchaͤffte hal-
ber nach Zerbſt reiſete/ und einige Tage
bey ſeinen lieben Eltern mich aufhielte/ uñ
zwar zu eben derſelbigen Zeit/ da dieſe
ſelige Seele zu ihrem Heylande aufge-
nommen wurde/ aus ſonderbarer goͤttli-
chen Schickung/ ſo wol bey ſeinem Ende/
als bey ſeiner Beerdigung/ ich mich ſo
occaſionaliter einfinden/ und demſel-
ben beywohnen muͤſſen. Daß alſo von
allem/ was ich hier geſchrieben/ gar ge-

naue
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0071" n="45"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Lebens-Lauff.</hi></fw><lb/>
den bekant gemacht. Mein Ende wer-<lb/>
de wie die&#x017F;es Ende!</p><lb/>
        <p>Die&#x017F;en Lebens-Lauff habe ich des<lb/>
&#x017F;el. Kindes hinterbliebenen Eltern zum<lb/>
Tro&#x017F;t und Erweckung aufzu&#x017F;etzen nicht<lb/>
unterla&#x017F;&#x017F;en wollen/ weil ich &#x017F;o wohl bey<lb/>
&#x017F;einem Leben kurtz zuvor/ ehe ich vom<lb/>
Halber&#x017F;ta&#x0364;dti&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Con&#x017F;i&#x017F;torio</hi> | aus<lb/>
Zerb&#x017F;t hinweg gefordert und zum Pre-<lb/>
dig-Amt beruffen worden/ &#x017F;ein <hi rendition="#aq">Infor-<lb/>
mator</hi> gewe&#x017F;en/ als auch kurtz vor &#x017F;ei-<lb/>
nem Ende/ da ich einiger Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte hal-<lb/>
ber nach Zerb&#x017F;t rei&#x017F;ete/ und einige Tage<lb/>
bey &#x017F;einen lieben Eltern mich aufhielte/ un&#x0303;<lb/>
zwar zu eben der&#x017F;elbigen Zeit/ da die&#x017F;e<lb/>
&#x017F;elige Seele zu ihrem Heylande aufge-<lb/>
nommen wurde/ aus &#x017F;onderbarer go&#x0364;ttli-<lb/>
chen Schickung/ &#x017F;o wol bey &#x017F;einem Ende/<lb/>
als bey &#x017F;einer Beerdigung/ ich mich &#x017F;o<lb/><hi rendition="#aq">occa&#x017F;ionaliter</hi> einfinden/ und dem&#x017F;el-<lb/>
ben beywohnen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Daß al&#x017F;o von<lb/>
allem/ was ich hier ge&#x017F;chrieben/ gar ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">naue</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[45/0071] Lebens-Lauff. den bekant gemacht. Mein Ende wer- de wie dieſes Ende! Dieſen Lebens-Lauff habe ich des ſel. Kindes hinterbliebenen Eltern zum Troſt und Erweckung aufzuſetzen nicht unterlaſſen wollen/ weil ich ſo wohl bey ſeinem Leben kurtz zuvor/ ehe ich vom Halberſtaͤdtiſchen Conſiſtorio | aus Zerbſt hinweg gefordert und zum Pre- dig-Amt beruffen worden/ ſein Infor- mator geweſen/ als auch kurtz vor ſei- nem Ende/ da ich einiger Geſchaͤffte hal- ber nach Zerbſt reiſete/ und einige Tage bey ſeinen lieben Eltern mich aufhielte/ uñ zwar zu eben derſelbigen Zeit/ da dieſe ſelige Seele zu ihrem Heylande aufge- nommen wurde/ aus ſonderbarer goͤttli- chen Schickung/ ſo wol bey ſeinem Ende/ als bey ſeiner Beerdigung/ ich mich ſo occaſionaliter einfinden/ und demſel- ben beywohnen muͤſſen. Daß alſo von allem/ was ich hier geſchrieben/ gar ge- naue

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/71
Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/71>, abgerufen am 24.11.2024.