Arent, Wilhelm (Hrsg.): Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig, [1885].Heinrich Hart. Müde. 1882. Pessimisten-Gesangbuch u. a. O bange Stunden, Wo alles Qual ist Und was empfunden, Verrucht und schal ist. Bald möcht' in Thränen Das Aug' zerfließen, Bald trotzig Wähnen Das Herz verschließen. Müde zu hassen, Müde der Liebe -- Ach könnt' ich fassen, Was ewig bliebe. Alleins. 1881. Deutsche Romanbibliothek u. a. Nacht fließt in Tag und Tag in Nacht, Der Bach zum Strom, der Strom zum Meer -- In Tod zerrinnt des Lebens Pracht, Und Tod zeugt Leben licht und hehr. Und jeder Geist, der brünstig strebt, Dringt wie ein Quell in alle Welt, -- Was du erlebst, hab' ich erlebt, Was mich erhellt, hat dich erhellt. All' sind wir eines Baums Getrieb, Ob Zweig, ob Ast, ob Mark, ob Blatt -- Gleich hat Natur uns Alle lieb, Sie unser Aller Ruhestatt. 12*
Heinrich Hart. Müde. 1882. Peſſimiſten-Geſangbuch u. a. O bange Stunden, Wo alles Qual iſt Und was empfunden, Verrucht und ſchal iſt. Bald möcht’ in Thränen Das Aug’ zerfließen, Bald trotzig Wähnen Das Herz verſchließen. Müde zu haſſen, Müde der Liebe — Ach könnt’ ich faſſen, Was ewig bliebe. Alleins. 1881. Deutſche Romanbibliothek u. a. Nacht fließt in Tag und Tag in Nacht, Der Bach zum Strom, der Strom zum Meer — In Tod zerrinnt des Lebens Pracht, Und Tod zeugt Leben licht und hehr. Und jeder Geiſt, der brünſtig ſtrebt, Dringt wie ein Quell in alle Welt, — Was du erlebſt, hab’ ich erlebt, Was mich erhellt, hat dich erhellt. All’ ſind wir eines Baums Getrieb, Ob Zweig, ob Aſt, ob Mark, ob Blatt — Gleich hat Natur uns Alle lieb, Sie unſer Aller Ruheſtatt. 12*
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Heinrich Hart.
Müde.
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Peſſimiſten-Geſangbuch u. a.
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Wo alles Qual iſt
Und was empfunden,
Verrucht und ſchal iſt.
Bald möcht’ in Thränen
Das Aug’ zerfließen,
Bald trotzig Wähnen
Das Herz verſchließen.
Müde zu haſſen,
Müde der Liebe —
Ach könnt’ ich faſſen,
Was ewig bliebe.
Alleins.
1881.
Deutſche Romanbibliothek u. a.
Nacht fließt in Tag und Tag in Nacht,
Der Bach zum Strom, der Strom zum Meer —
In Tod zerrinnt des Lebens Pracht,
Und Tod zeugt Leben licht und hehr.
Und jeder Geiſt, der brünſtig ſtrebt,
Dringt wie ein Quell in alle Welt, —
Was du erlebſt, hab’ ich erlebt,
Was mich erhellt, hat dich erhellt.
All’ ſind wir eines Baums Getrieb,
Ob Zweig, ob Aſt, ob Mark, ob Blatt —
Gleich hat Natur uns Alle lieb,
Sie unſer Aller Ruheſtatt.
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