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Arent, Wilhelm (Hrsg.): Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig, [1885].

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Wilhelm Arent.
Seh' ich dein Aug' in Starrheit süß verloren ...

Gedichte 1883 S. 66.

Seh' ich dein Aug' in Starrheit süß verloren,
Dem sonst so sonniges Leben hold entsprüht,
Dünkt mir, Anna: du seist nicht erdgeboren,
Daß fremder Welten Zauber dich umblüht.
Seh' ich dann Thränen deine Wangen feuchten,
Schimmern in zarter Wimper Perlen gleich,
Erschließt mir deiner Züge Wetterleuchten,
Wie thaufrisch deine Seele und wie reich!
Ich weiß: du möchtest gern ein Herz beglücken,
So schön, so lieb, wie nimmer es geschieht.
Ich weiß: du möchtest es der Welt entrücken,
Daß also keusch und rein es auch erglüht:
Wie all' die Träume, die dich lind umweben,
Wie all' die Lust, die jauchzend aus dir bricht,
Wie all' die Strahlen, die dich leis' umschweben,
Du schöne Himmelsseele hehr und licht.


Meine Gottheit bist du in Ewigkeit.

Original-Beitrag.

O Anna glaub', ich lieb' nur dich,
Nur dich sucht meine Seele,
Du bist der Schönheit Stern für mich:
Ganz Licht, ganz ohne Fehle.
Dein Wort mein dürstend Herz nur füllt,
Dein Glück hellt meine Nacht --
Kämpf' ich auch jetzt nebelumhüllt:
Als Sieger end' ich die Schlacht.
Als Sieger kehr' ich zu dir mein Kind,
Meiner Tage Sehnsucht und Traum,
Dein Odem umweht mich friedenslind,
Daß ich fern je -- weiß ich kaum.
An deiner Brust stirbt der Dämon Schmerz ...
O holde Mährchenstund'!
Immer wieder küss' ich, du einziges Herz,
Deinen vielsüßen Kindermund.
Wilhelm Arent.
Seh’ ich dein Aug’ in Starrheit ſüß verloren …

Gedichte 1883 S. 66.

Seh’ ich dein Aug’ in Starrheit ſüß verloren,
Dem ſonſt ſo ſonniges Leben hold entſprüht,
Dünkt mir, Anna: du ſeiſt nicht erdgeboren,
Daß fremder Welten Zauber dich umblüht.
Seh’ ich dann Thränen deine Wangen feuchten,
Schimmern in zarter Wimper Perlen gleich,
Erſchließt mir deiner Züge Wetterleuchten,
Wie thaufriſch deine Seele und wie reich!
Ich weiß: du möchteſt gern ein Herz beglücken,
So ſchön, ſo lieb, wie nimmer es geſchieht.
Ich weiß: du möchteſt es der Welt entrücken,
Daß alſo keuſch und rein es auch erglüht:
Wie all’ die Träume, die dich lind umweben,
Wie all’ die Luſt, die jauchzend aus dir bricht,
Wie all’ die Strahlen, die dich leiſ’ umſchweben,
Du ſchöne Himmelsſeele hehr und licht.


Meine Gottheit biſt du in Ewigkeit.

Original-Beitrag.

O Anna glaub’, ich lieb’ nur dich,
Nur dich ſucht meine Seele,
Du biſt der Schönheit Stern für mich:
Ganz Licht, ganz ohne Fehle.
Dein Wort mein dürſtend Herz nur füllt,
Dein Glück hellt meine Nacht —
Kämpf’ ich auch jetzt nebelumhüllt:
Als Sieger end’ ich die Schlacht.
Als Sieger kehr’ ich zu dir mein Kind,
Meiner Tage Sehnſucht und Traum,
Dein Odem umweht mich friedenslind,
Daß ich fern je — weiß ich kaum.
An deiner Bruſt ſtirbt der Dämon Schmerz …
O holde Mährchenſtund’!
Immer wieder küſſ’ ich, du einziges Herz,
Deinen vielſüßen Kindermund.
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[13/0031] Wilhelm Arent. Seh’ ich dein Aug’ in Starrheit ſüß verloren … Gedichte 1883 S. 66. Seh’ ich dein Aug’ in Starrheit ſüß verloren, Dem ſonſt ſo ſonniges Leben hold entſprüht, Dünkt mir, Anna: du ſeiſt nicht erdgeboren, Daß fremder Welten Zauber dich umblüht. Seh’ ich dann Thränen deine Wangen feuchten, Schimmern in zarter Wimper Perlen gleich, Erſchließt mir deiner Züge Wetterleuchten, Wie thaufriſch deine Seele und wie reich! Ich weiß: du möchteſt gern ein Herz beglücken, So ſchön, ſo lieb, wie nimmer es geſchieht. Ich weiß: du möchteſt es der Welt entrücken, Daß alſo keuſch und rein es auch erglüht: Wie all’ die Träume, die dich lind umweben, Wie all’ die Luſt, die jauchzend aus dir bricht, Wie all’ die Strahlen, die dich leiſ’ umſchweben, Du ſchöne Himmelsſeele hehr und licht. Meine Gottheit biſt du in Ewigkeit. Original-Beitrag. O Anna glaub’, ich lieb’ nur dich, Nur dich ſucht meine Seele, Du biſt der Schönheit Stern für mich: Ganz Licht, ganz ohne Fehle. Dein Wort mein dürſtend Herz nur füllt, Dein Glück hellt meine Nacht — Kämpf’ ich auch jetzt nebelumhüllt: Als Sieger end’ ich die Schlacht. Als Sieger kehr’ ich zu dir mein Kind, Meiner Tage Sehnſucht und Traum, Dein Odem umweht mich friedenslind, Daß ich fern je — weiß ich kaum. An deiner Bruſt ſtirbt der Dämon Schmerz … O holde Mährchenſtund’! Immer wieder küſſ’ ich, du einziges Herz, Deinen vielſüßen Kindermund.

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Zitationshilfe: Arent, Wilhelm (Hrsg.): Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig, [1885], S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arent_dichtercharaktere_1885/31>, abgerufen am 23.11.2024.