Arent, Wilhelm (Hrsg.): Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig, [1885].Wilhelm Arent. Ich kann dich nicht retten Aus dem Pfuhl der Verderbniß, Du schöne Verlorene! . . Nicht darf ich mehr bergen Dein süßes Lockenhaupt An meine starke Pochende Männerbrust, Nicht mehr mit zitternden Fingern Voll seliger Trunkenheit Wühlen in deinem Seidenhaar. Ich lieb' eine Andere! . . Wie du mich liebst Mit all' der Stärke und Reine Und thaufrischen Frühlingsempfindung All' der herzfüllenden Leidenschaft Der wahren Liebe! -- -- -- Ach, nicht deiner Seele Holdes Geheimniß Suchte ich brünstig, Aug' in Auge gesenkt Lippe hangend an Lippe In der Wollustumarmung Wildlodernder Küsse, Nur deines Leibes Jungfräulich herber Berauschender Dufthauch Trieb mich fiebernd In deine weichen Arme, Daß ich wild an mich preßte Deiner weißwogenden Brüste Schimmernde Fülle, Zu sättigen der Sinne Ewig rege Dämonen ... Ich kann dich nicht retten ... O fluche nicht dem Unseligen! Auch ich bin gebannt In sternlose Nacht Wie du; Unstät und flüchtig Muß ich weiter irren Wilhelm Arent. Ich kann dich nicht retten Aus dem Pfuhl der Verderbniß, Du ſchöne Verlorene! . . Nicht darf ich mehr bergen Dein ſüßes Lockenhaupt An meine ſtarke Pochende Männerbruſt, Nicht mehr mit zitternden Fingern Voll ſeliger Trunkenheit Wühlen in deinem Seidenhaar. Ich lieb’ eine Andere! . . Wie du mich liebſt Mit all’ der Stärke und Reine Und thaufriſchen Frühlingsempfindung All’ der herzfüllenden Leidenſchaft Der wahren Liebe! — — — Ach, nicht deiner Seele Holdes Geheimniß Suchte ich brünſtig, Aug’ in Auge geſenkt Lippe hangend an Lippe In der Wolluſtumarmung Wildlodernder Küſſe, Nur deines Leibes Jungfräulich herber Berauſchender Dufthauch Trieb mich fiebernd In deine weichen Arme, Daß ich wild an mich preßte Deiner weißwogenden Brüſte Schimmernde Fülle, Zu ſättigen der Sinne Ewig rege Dämonen … Ich kann dich nicht retten … O fluche nicht dem Unſeligen! Auch ich bin gebannt In ſternloſe Nacht Wie du; Unſtät und flüchtig Muß ich weiter irren <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0038" n="20"/> <fw place="top" type="header">Wilhelm Arent.</fw><lb/> <l>Ich kann dich nicht retten</l><lb/> <l>Aus dem Pfuhl der Verderbniß,</l><lb/> <l>Du ſchöne Verlorene! . .</l><lb/> <l>Nicht darf ich mehr bergen</l><lb/> <l>Dein ſüßes Lockenhaupt</l><lb/> <l>An meine ſtarke</l><lb/> <l>Pochende Männerbruſt,</l><lb/> <l>Nicht mehr mit zitternden Fingern</l><lb/> <l>Voll ſeliger Trunkenheit</l><lb/> <l>Wühlen in deinem Seidenhaar.</l><lb/> <l>Ich lieb’ eine Andere! . .</l><lb/> <l>Wie du mich liebſt</l><lb/> <l>Mit all’ der Stärke und Reine</l><lb/> <l>Und thaufriſchen Frühlingsempfindung</l><lb/> <l>All’ der herzfüllenden Leidenſchaft</l><lb/> <l>Der wahren Liebe! — — —</l><lb/> <l>Ach, nicht deiner Seele</l><lb/> <l>Holdes Geheimniß</l><lb/> <l>Suchte ich brünſtig,</l><lb/> <l>Aug’ in Auge geſenkt</l><lb/> <l>Lippe hangend an Lippe</l><lb/> <l>In der Wolluſtumarmung</l><lb/> <l>Wildlodernder Küſſe,</l><lb/> <l>Nur deines Leibes</l><lb/> <l>Jungfräulich herber</l><lb/> <l>Berauſchender Dufthauch</l><lb/> <l>Trieb mich fiebernd</l><lb/> <l>In deine weichen Arme,</l><lb/> <l>Daß ich wild an mich preßte</l><lb/> <l>Deiner weißwogenden Brüſte</l><lb/> <l>Schimmernde Fülle,</l><lb/> <l>Zu ſättigen der Sinne</l><lb/> <l>Ewig rege Dämonen …</l><lb/> <l>Ich kann dich nicht retten …</l><lb/> <l>O fluche nicht dem Unſeligen!</l><lb/> <l>Auch ich bin gebannt</l><lb/> <l>In ſternloſe Nacht</l><lb/> <l>Wie du;</l><lb/> <l>Unſtät und flüchtig</l><lb/> <l>Muß ich weiter irren</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0038]
Wilhelm Arent.
Ich kann dich nicht retten
Aus dem Pfuhl der Verderbniß,
Du ſchöne Verlorene! . .
Nicht darf ich mehr bergen
Dein ſüßes Lockenhaupt
An meine ſtarke
Pochende Männerbruſt,
Nicht mehr mit zitternden Fingern
Voll ſeliger Trunkenheit
Wühlen in deinem Seidenhaar.
Ich lieb’ eine Andere! . .
Wie du mich liebſt
Mit all’ der Stärke und Reine
Und thaufriſchen Frühlingsempfindung
All’ der herzfüllenden Leidenſchaft
Der wahren Liebe! — — —
Ach, nicht deiner Seele
Holdes Geheimniß
Suchte ich brünſtig,
Aug’ in Auge geſenkt
Lippe hangend an Lippe
In der Wolluſtumarmung
Wildlodernder Küſſe,
Nur deines Leibes
Jungfräulich herber
Berauſchender Dufthauch
Trieb mich fiebernd
In deine weichen Arme,
Daß ich wild an mich preßte
Deiner weißwogenden Brüſte
Schimmernde Fülle,
Zu ſättigen der Sinne
Ewig rege Dämonen …
Ich kann dich nicht retten …
O fluche nicht dem Unſeligen!
Auch ich bin gebannt
In ſternloſe Nacht
Wie du;
Unſtät und flüchtig
Muß ich weiter irren
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