Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Streit des Geistes vnd Fleisches
Glaube vnd Geist eins/ wie geschrie-Glaube
vnd Geist
eins.

ben stehet/ 2. Corinth. 4. Weil wir den
Geist des Glaubens haben/ so reden
wir auch.

Es ist der viel stärcker/ der sich selbstGröster
Sieg sich
selbstvber
winden.

vberwindet/ vnd seine böse Lüste/ denn
der die Feinde vberwindet/ wie Prov.
am 16. geschrieben ist: Ein gedültiger
ist besser denn ein starcker/ vnd der sei-
nes Muts ein Herr/ ist besser denn der
Städte gewinnet: Wiltu nun einen
grossen Sieg haben/ so vberwinde dich
selbst/ deinen Zorn/ Hoffart/ Geitz vndWas da
heisse das
Reich des
Sathans
vberwin-
den.

böse Lust/ so hastu das Reich des Sa-
thans vberwunden/ denn in diesen Din-
gen allen hat der Sathan sein Reich.
Es sind wol viel Kriegsleute/ so haben
helffen Städte gewinnen/ aber sich selbst
haben sie nie vberwunden.

Hangstu dem Fleisch allzu sehrSieg der
Seelen ist
Erhal-
tung des
gantzen
Menschen

nach/ so tödtestu die Seele. Nun aber
ists besser/ dz die Seele vberwinde/ auf
das auch der Leib mit erhalten werde/
denn daß der Leib vberwinde/ vnd Leib

vnd
Erster Theil M

Streit des Geiſtes vnd Fleiſches
Glaube vnd Geiſt eins/ wie geſchrie-Glaube
vñ Geiſt
eins.

ben ſtehet/ 2. Corinth. 4. Weil wir den
Geiſt des Glaubens haben/ ſo reden
wir auch.

Es iſt der viel ſtaͤrcker/ der ſich ſelbſtGroͤſter
Sieg ſich
ſelbſtvber
winden.

vberwindet/ vnd ſeine boͤſe Luͤſte/ denn
der die Feinde vberwindet/ wie Prov.
am 16. geſchrieben iſt: Ein geduͤltiger
iſt beſſer denn ein ſtarcker/ vnd der ſei-
nes Muts ein Herr/ iſt beſſer denn der
Staͤdte gewinnet: Wiltu nun einen
groſſen Sieg haben/ ſo vberwinde dich
ſelbſt/ deinen Zorn/ Hoffart/ Geitz vndWas da
heiſſe das
Reich des
Sathans
vberwin-
den.

boͤſe Luſt/ ſo haſtu das Reich des Sa-
thans vberwunden/ deñ in dieſen Din-
gen allen hat der Sathan ſein Reich.
Es ſind wol viel Kriegsleute/ ſo haben
helffen Staͤdte gewinnẽ/ aber ſich ſelbſt
haben ſie nie vberwunden.

Hangſtu dem Fleiſch allzu ſehrSieg der
Seelen iſt
Erhal-
tung des
gantzen
Menſchen

nach/ ſo toͤdteſtu die Seele. Nun aber
iſts beſſer/ dz die Seele vberwinde/ auf
das auch der Leib mit erhalten werde/
denn daß der Leib vberwinde/ vnd Leib

vnd
Erſter Theil M
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0183" n="151"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Streit des Gei&#x017F;tes vnd Flei&#x017F;ches</hi></fw><lb/>
Glaube vnd Gei&#x017F;t eins/ wie ge&#x017F;chrie-<note place="right">Glaube<lb/>
vn&#x0303; Gei&#x017F;t<lb/>
eins.</note><lb/>
ben &#x017F;tehet/ 2. Corinth. 4. Weil wir den<lb/>
Gei&#x017F;t des Glaubens haben/ &#x017F;o reden<lb/>
wir auch.</p><lb/>
          <p>Es i&#x017F;t der viel &#x017F;ta&#x0364;rcker/ der &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t<note place="right">Gro&#x0364;&#x017F;ter<lb/>
Sieg &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;tvber<lb/>
winden.</note><lb/>
vberwindet/ vnd &#x017F;eine bo&#x0364;&#x017F;e Lu&#x0364;&#x017F;te/ denn<lb/>
der die Feinde vberwindet/ wie Prov.<lb/>
am 16. ge&#x017F;chrieben i&#x017F;t: Ein gedu&#x0364;ltiger<lb/>
i&#x017F;t be&#x017F;&#x017F;er denn ein &#x017F;tarcker/ vnd der &#x017F;ei-<lb/>
nes Muts ein Herr/ i&#x017F;t be&#x017F;&#x017F;er denn der<lb/>
Sta&#x0364;dte gewinnet: Wiltu nun einen<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Sieg haben/ &#x017F;o vberwinde dich<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t/ deinen Zorn/ Hoffart/ Geitz vnd<note place="right">Was da<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;e das<lb/>
Reich des<lb/>
Sathans<lb/>
vberwin-<lb/>
den.</note><lb/>
bo&#x0364;&#x017F;e Lu&#x017F;t/ &#x017F;o ha&#x017F;tu das Reich des Sa-<lb/>
thans vberwunden/ den&#x0303; in die&#x017F;en Din-<lb/>
gen allen hat der Sathan &#x017F;ein Reich.<lb/>
Es &#x017F;ind wol viel Kriegsleute/ &#x017F;o haben<lb/>
helffen Sta&#x0364;dte gewinne&#x0303;/ aber &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
haben &#x017F;ie nie vberwunden.</p><lb/>
          <p>Hang&#x017F;tu dem Flei&#x017F;ch allzu &#x017F;ehr<note place="right">Sieg der<lb/>
Seelen i&#x017F;t<lb/>
Erhal-<lb/>
tung des<lb/>
gantzen<lb/>
Men&#x017F;chen</note><lb/>
nach/ &#x017F;o to&#x0364;dte&#x017F;tu die Seele. Nun aber<lb/>
i&#x017F;ts be&#x017F;&#x017F;er/ dz die Seele vberwinde/ auf<lb/>
das auch der Leib mit erhalten werde/<lb/>
denn daß der Leib vberwinde/ vnd Leib<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Er&#x017F;ter Theil M</fw><fw place="bottom" type="catch">vnd</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[151/0183] Streit des Geiſtes vnd Fleiſches Glaube vnd Geiſt eins/ wie geſchrie- ben ſtehet/ 2. Corinth. 4. Weil wir den Geiſt des Glaubens haben/ ſo reden wir auch. Glaube vñ Geiſt eins. Es iſt der viel ſtaͤrcker/ der ſich ſelbſt vberwindet/ vnd ſeine boͤſe Luͤſte/ denn der die Feinde vberwindet/ wie Prov. am 16. geſchrieben iſt: Ein geduͤltiger iſt beſſer denn ein ſtarcker/ vnd der ſei- nes Muts ein Herr/ iſt beſſer denn der Staͤdte gewinnet: Wiltu nun einen groſſen Sieg haben/ ſo vberwinde dich ſelbſt/ deinen Zorn/ Hoffart/ Geitz vnd boͤſe Luſt/ ſo haſtu das Reich des Sa- thans vberwunden/ deñ in dieſen Din- gen allen hat der Sathan ſein Reich. Es ſind wol viel Kriegsleute/ ſo haben helffen Staͤdte gewinnẽ/ aber ſich ſelbſt haben ſie nie vberwunden. Groͤſter Sieg ſich ſelbſtvber winden. Was da heiſſe das Reich des Sathans vberwin- den. Hangſtu dem Fleiſch allzu ſehr nach/ ſo toͤdteſtu die Seele. Nun aber iſts beſſer/ dz die Seele vberwinde/ auf das auch der Leib mit erhalten werde/ denn daß der Leib vberwinde/ vnd Leib vnd Sieg der Seelen iſt Erhal- tung des gantzen Menſchen Erſter Theil M

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/183
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/183>, abgerufen am 04.12.2024.