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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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im Menschen
Warheit in allen Geberden vnd wor-
ten des Menschen/ Ein Bilde der All-
macht in der gegebenen Herrschafft vber
den gantzen Erdbodem/ Vnnd in der
Frucht vber alle Thier/ Ein Bilde der
Ewigkeit in der Vnsterbligkeit des
Menschen.

Daraus solte der Mensch Gott sei-Rechter
gebrauch
des Bil-
des Got-
tes.

nen Schöpffer/ vnd sich selbst erkennen:
Den Schöpffer also/ daß Gott alles
were/ vnd das einige höchste Wesen/
von welchem alles sein Wesen hat/ auch
daß Gott alles wesentlich were/ dessen
Bilde der Mensch trüge/ denn weil der
Mensch ein Bilde der Gütigkeit Got-
tes ist/ so muß Gott wesentlich das
höchste/ Gut vnd alles Gut seyn/ ErGott ist
alles Gut
wesentlich

mus wesentlich die Liebe seyn/ er muß
wesentlich das Leben seyn/ er mus we-
sentlich heilig seyn. Darumb auch Got
alle Ehr/ Lob/ Ruhm/ Preis/ Herrlig-Werumb
Gott alle
Ehre ge-
bühret.

keit/ Stercke/ Gewalt vnd Krafft ge-
bühret/ Vnd keiner Creatur/ sondern
allein Gott/ der diß alles selbst wesent-
lich ist. Darumb als Matt. 19. einer den

HErrn

im Menſchen
Warheit in allen Geberden vnd wor-
ten des Menſchen/ Ein Bilde der All-
macht in der gegebenẽ Herrſchafft vber
den gantzen Erdbodem/ Vnnd in der
Frucht vber alle Thier/ Ein Bilde der
Ewigkeit in der Vnſterbligkeit des
Menſchen.

Daraus ſolte der Menſch Gott ſei-Rechter
gebrauch
des Bil-
des Got-
tes.

nen Schoͤpffer/ vnd ſich ſelbſt erkennẽ:
Den Schoͤpffer alſo/ daß Gott alles
were/ vnd das einige hoͤchſte Weſen/
von welchem alles ſein Weſẽ hat/ auch
daß Gott alles weſentlich were/ deſſen
Bilde der Menſch truͤge/ denn weil der
Menſch ein Bilde der Guͤtigkeit Got-
tes iſt/ ſo muß Gott weſentlich das
hoͤchſte/ Gut vnd alles Gut ſeyn/ ErGott iſt
alles Gut
weſentlich

mus weſentlich die Liebe ſeyn/ er muß
weſentlich das Leben ſeyn/ er mus we-
ſentlich heilig ſeyn. Darumb auch Got
alle Ehr/ Lob/ Ruhm/ Preis/ Herrlig-Werumb
Gott alle
Ehre ge-
buͤhret.

keit/ Stercke/ Gewalt vnd Krafft ge-
buͤhret/ Vnd keiner Creatur/ ſondern
allein Gott/ der diß alles ſelbſt weſent-
lich iſt. Darumb als Matt. 19. einer dẽ

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[5/0037] im Menſchen Warheit in allen Geberden vnd wor- ten des Menſchen/ Ein Bilde der All- macht in der gegebenẽ Herrſchafft vber den gantzen Erdbodem/ Vnnd in der Frucht vber alle Thier/ Ein Bilde der Ewigkeit in der Vnſterbligkeit des Menſchen. Daraus ſolte der Menſch Gott ſei- nen Schoͤpffer/ vnd ſich ſelbſt erkennẽ: Den Schoͤpffer alſo/ daß Gott alles were/ vnd das einige hoͤchſte Weſen/ von welchem alles ſein Weſẽ hat/ auch daß Gott alles weſentlich were/ deſſen Bilde der Menſch truͤge/ denn weil der Menſch ein Bilde der Guͤtigkeit Got- tes iſt/ ſo muß Gott weſentlich das hoͤchſte/ Gut vnd alles Gut ſeyn/ Er mus weſentlich die Liebe ſeyn/ er muß weſentlich das Leben ſeyn/ er mus we- ſentlich heilig ſeyn. Darumb auch Got alle Ehr/ Lob/ Ruhm/ Preis/ Herrlig- keit/ Stercke/ Gewalt vnd Krafft ge- buͤhret/ Vnd keiner Creatur/ ſondern allein Gott/ der diß alles ſelbſt weſent- lich iſt. Darumb als Matt. 19. einer dẽ HErrn Rechter gebrauch des Bil- des Got- tes. Gott iſt alles Gut weſentlich Werumb Gott alle Ehre ge- buͤhret.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/37>, abgerufen am 21.11.2024.