Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.Wer in Christo nicht lebet/ Magen nicht annimpt/ der Leib keineKrafft empfähet: Also schmecket die Seele nicht die Krafft des göttlichen Worts oder Himmelbrots/ wenn sie nicht dasselbe gantz vnd gar in sich ver- wandelt/ das ist/ ins Leben. Schön Gleichnis Vnd wie dem Menschen alles bitter Woher es kömt/ daß vielen Leuten dz Euange- lium nicht schmecket Daher kömpts/ das viel Menschen dern
Wer in Chriſto nicht lebet/ Magen nicht annimpt/ der Leib keineKrafft empfaͤhet: Alſo ſchmecket die Seele nicht die Krafft des goͤttlichen Worts oder Himmelbrots/ wenn ſie nicht daſſelbe gantz vnd gar in ſich ver- wandelt/ das iſt/ ins Leben. Schoͤn Gleichnis Vnd wie dem Menſchen alles bitter Woher es koͤmt/ daß vielen Leuten dz Euange- lium nicht ſchmecket Daher koͤmpts/ das viel Menſchen dern
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Wer in Chriſto nicht lebet/
Magen nicht annimpt/ der Leib keine
Krafft empfaͤhet: Alſo ſchmecket die
Seele nicht die Krafft des goͤttlichen
Worts oder Himmelbrots/ wenn ſie
nicht daſſelbe gantz vnd gar in ſich ver-
wandelt/ das iſt/ ins Leben.
Vnd wie dem Menſchen alles bitter
ſchmecket/ wenn er das Fieber hat: Alſo
denen/ die am Fieber dieſer Welt kranck
ligen/ an der Weltſucht/ an Geitz/
Hoffart/ vnd wolluſt/ denen ſohmecket
Gottes Wort bitter/ ja jhnen eckelt
darfuͤr wie den Febricitanten. Welche
aber den Geiſt Gottes haben/ die findẽ
darinnen dz verborgene Himmelbrot/
welche den Geiſt dieſer Welt haben/ die
ſchmeckens nicht/ denn keines nimpt dz
ander an.
Daher koͤmpts/ das viel Menſchen
wenig Luſt/ Freude vnnd geiſtlich Be-
gierde empfinden aus dem heiligen Eu-
angelio/ ob ſie es gleich taͤglich hoͤren.
Denn ſie haben den Geiſt Gottes nit/
ſie haben nit himliſche Gemuͤter/ ſon-
dern
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