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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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nicht allein mit disputiren zu erhalten
tzen aber ist er ein böser Mensch/ vollWort be-
weisen kei-
nen Chri-
sten son-
dern das
Leben.

Hoffart/ Naid/ vnd Geitz/ daß kein är-
ger Basiliscken seyn kan. Sannct Pau-
lus setzet warlich nicht ohn Vrsach
Glauben vnnd Liebe zusammen/ 2.
Timoth. 1. sondern wil damit anzei-
gen/ daß Lehre vnnd Leben sollen vber-
ein stimmen.

3. Ob wir gleich nicht sagen/ daß
durch vnser Vermögen vnd Frömmig-
keit die Seligkeit erhalten werde/ denn
wir werden durch GOttes Macht be-
wahret zur Seligkeit/ 1. Pet. 1. So ist
doch offenbar/ das durch ein Gottlos
leben der H. Geist ausgestossen werde
sampt allen seinen Gaben/ vnter wel-
then die Gabe des Glaubens/ Erkent-
nis Verstand vnd Weisheit nicht die
geringsten sind. Wie kan denn ohn ein
heilig leben/ die Warheit der reinenGottlose
werden
nit erleu-
chter.

lehre erhalten werden? Darumb frey
lich die Gottlosen/ so Christo nicht fol-
gen/ nicht können mit dem rechten liecht
erleuchtet werden. Vnd im Gegen-
theil/ die im liecht wandeln/ das ist/

Christo

nicht allein mit diſputiren zu erhalten
tzen aber iſt er ein boͤſer Menſch/ vollWort be-
weiſen kei-
nen Chri-
ſten ſon-
dern das
Leben.

Hoffart/ Naid/ vnd Geitz/ daß kein aͤr-
ger Baſiliſcken ſeyn kan. Sannct Pau-
lus ſetzet warlich nicht ohn Vrſach
Glauben vnnd Liebe zuſammen/ 2.
Timoth. 1. ſondern wil damit anzei-
gen/ daß Lehre vnnd Leben ſollen vber-
ein ſtimmen.

3. Ob wir gleich nicht ſagen/ daß
durch vnſer Vermoͤgen vnd Froͤmmig-
keit die Seligkeit erhalten werde/ denn
wir werden durch GOttes Macht be-
wahret zur Seligkeit/ 1. Pet. 1. So iſt
doch offenbar/ das durch ein Gottlos
leben der H. Geiſt ausgeſtoſſen werde
ſampt allen ſeinen Gaben/ vnter wel-
then die Gabe des Glaubens/ Erkent-
nis Verſtand vnd Weisheit nicht die
geringſten ſind. Wie kan denn ohn ein
heilig leben/ die Warheit der reinenGottloſe
werden
nit erleu-
chter.

lehre erhalten werden? Darumb frey
lich die Gottloſen/ ſo Chriſto nicht fol-
gen/ nicht koͤñen mit dem rechten liecht
erleuchtet werden. Vnd im Gegen-
theil/ die im liecht wandeln/ das iſt/

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[421/0453] nicht allein mit diſputiren zu erhalten tzen aber iſt er ein boͤſer Menſch/ voll Hoffart/ Naid/ vnd Geitz/ daß kein aͤr- ger Baſiliſcken ſeyn kan. Sannct Pau- lus ſetzet warlich nicht ohn Vrſach Glauben vnnd Liebe zuſammen/ 2. Timoth. 1. ſondern wil damit anzei- gen/ daß Lehre vnnd Leben ſollen vber- ein ſtimmen. Wort be- weiſen kei- nen Chri- ſten ſon- dern das Leben. 3. Ob wir gleich nicht ſagen/ daß durch vnſer Vermoͤgen vnd Froͤmmig- keit die Seligkeit erhalten werde/ denn wir werden durch GOttes Macht be- wahret zur Seligkeit/ 1. Pet. 1. So iſt doch offenbar/ das durch ein Gottlos leben der H. Geiſt ausgeſtoſſen werde ſampt allen ſeinen Gaben/ vnter wel- then die Gabe des Glaubens/ Erkent- nis Verſtand vnd Weisheit nicht die geringſten ſind. Wie kan denn ohn ein heilig leben/ die Warheit der reinen lehre erhalten werden? Darumb frey lich die Gottloſen/ ſo Chriſto nicht fol- gen/ nicht koͤñen mit dem rechten liecht erleuchtet werden. Vnd im Gegen- theil/ die im liecht wandeln/ das iſt/ Chriſto Gottloſe werden nit erleu- chter.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/453>, abgerufen am 26.06.2024.