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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Lauterkeit der Lehre
alles beysammen seyn/ vnnd hanget an
einander/ wie ein Haupt mit den Glie-
dern/ vnd wie eine Vrsach/ daraus die
wirckung vnd Früchte folgen müssen/
Schöne
Einigkeit
der Tu-
genden.
wie solche Cohaerentz vnd Einigkeit des
Christlichen Glaubens vnd Lebens S.
Petrus beschreibet 2. Pet. 1. Reichet da
in ewrem Glauben die Tugend/ in der
Tugend Bescheidenheit/ in der beschei-
denheit Mässigkeit/ in der Mässigkeit
Gedult/ in der Gedult Gottseligkeit/
in der Gottseligkeit brüderliche Liebe/
in der brüderlichen Liebe gemeine liebe.
Wo solches reichlich bey euch ist/ wirds
euch nicht faull noch vnfruchtbar seyn
lassen in der Erkentnis vnsers Herrn
Jesu Christi. Welcher aber solchs nit
hat/ der ist blind/ vnnd tappet mit der
Hand/ vnd vergisset der Reinigung der
vorigen Sünde. Da saget S. Petrus
ausdrücklich/ bei welchem solche Einig-
keit Christliches Glaubens vnd Lebens
nicht ist/ der kennet CHristum nicht
recht/ der hat den Glauben verloren/ vnd
wandelt in der Finsternis/ denn das ist

der

Lauterkeit der Lehre
alles beyſammen ſeyn/ vnnd hanget an
einander/ wie ein Haupt mit den Glie-
dern/ vnd wie eine Vrſach/ daraus die
wirckung vnd Fruͤchte folgen muͤſſen/
Schoͤne
Einigkeit
der Tu-
genden.
wie ſolche Cohærentz vnd Einigkeit des
Chriſtlichen Glaubens vnd Lebens S.
Petrus beſchreibet 2. Pet. 1. Reichet da
in ewrem Glauben die Tugend/ in der
Tugend Beſcheidenheit/ in der beſchei-
denheit Maͤſſigkeit/ in der Maͤſſigkeit
Gedult/ in der Gedult Gottſeligkeit/
in der Gottſeligkeit bruͤderliche Liebe/
in der bruͤderlichen Liebe gemeine liebe.
Wo ſolches reichlich bey euch iſt/ wirds
euch nicht faull noch vnfruchtbar ſeyn
laſſen in der Erkentnis vnſers Herrn
Jeſu Chriſti. Welcher aber ſolchs nit
hat/ der iſt blind/ vnnd tappet mit der
Hand/ vnd vergiſſet der Reinigung der
vorigen Suͤnde. Da ſaget S. Petrus
ausdruͤcklich/ bei welchem ſolche Einig-
keit Chriſtliches Glaubens vnd Lebens
nicht iſt/ der kennet CHriſtum nicht
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[428/0460] Lauterkeit der Lehre alles beyſammen ſeyn/ vnnd hanget an einander/ wie ein Haupt mit den Glie- dern/ vnd wie eine Vrſach/ daraus die wirckung vnd Fruͤchte folgen muͤſſen/ wie ſolche Cohærentz vnd Einigkeit des Chriſtlichen Glaubens vnd Lebens S. Petrus beſchreibet 2. Pet. 1. Reichet da in ewrem Glauben die Tugend/ in der Tugend Beſcheidenheit/ in der beſchei- denheit Maͤſſigkeit/ in der Maͤſſigkeit Gedult/ in der Gedult Gottſeligkeit/ in der Gottſeligkeit bruͤderliche Liebe/ in der bruͤderlichen Liebe gemeine liebe. Wo ſolches reichlich bey euch iſt/ wirds euch nicht faull noch vnfruchtbar ſeyn laſſen in der Erkentnis vnſers Herrn Jeſu Chriſti. Welcher aber ſolchs nit hat/ der iſt blind/ vnnd tappet mit der Hand/ vnd vergiſſet der Reinigung der vorigen Suͤnde. Da ſaget S. Petrus ausdruͤcklich/ bei welchem ſolche Einig- keit Chriſtliches Glaubens vnd Lebens nicht iſt/ der kennet CHriſtum nicht recht/ der hat den Glauben verloren/ vñ wandelt in der Finſternis/ denn das iſt der Schoͤne Einigkeit der Tu- genden.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/460>, abgerufen am 22.11.2024.