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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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eines Christlichen Lebens
Gütigkeit zur Busse? diesen Weg hat
vns S. Paulus für geschrieben Rom.
12. Lasset euch nicht das Böse vberwin-
den/ sonderen vberwinde das Böse mit
guten: Das ist der Sieg.

XI.

Wenn du sihest/ das ein andern von
Gott eine gabe hat/ die du nicht hast/
so neide jhn darumm nicht/ vnnd vergön-
ne es jhm nit/ sondern frewe dich des/
vnd dancke GOtt dafür. Denn die
gleubigen vnnd Ausserwehlten sind ein
Leib/ vnnd die gabe vnnd Zierde eines
Gleubigen Gliedes gereichet dem gan-Eines an-
dern Ga-
ben nicht
zu neiden
Eines an-
dern Elen-
de zu be-
trawren

tzen Leib zu Ehren. Im Gegentheil
wenn du eines andern Elend sihest/ so
soltu es für dein eigen Elend achten/
vnd darüber trawren/ denn es ist ein all-
gemeiner menschlicher Jammer/ dem
alles Fleisch vnterworffen/ vnd in wel-
chem Menschen kein Mitleiden vnnd
Barmhertzigkeit ist/ der ist auch kein
Glied. des Leibes Christi. Hat nicht
Christus vnser Elend führ sein eigen

Elend
G g ij

eines Chriſtlichen Lebens
Guͤtigkeit zur Buſſe? dieſen Weg hat
vns S. Paulus fuͤr geſchrieben Rom.
12. Laſſet euch nicht das Boͤſe vberwin-
den/ ſonderen vberwinde das Boͤſe mit
guten: Das iſt der Sieg.

XI.

Wenn du ſiheſt/ das ein andern von
Gott eine gabe hat/ die du nicht haſt/
ſo neide jhn darum̃ nicht/ vnnd vergoͤn-
ne es jhm nit/ ſondern frewe dich des/
vnd dancke GOtt dafuͤr. Denn die
gleubigen vnnd Auſſerwehlten ſind ein
Leib/ vnnd die gabe vnnd Zierde eines
Gleubigen Gliedes gereichet dem gan-Eines an-
dern Ga-
ben nicht
zu neiden
Eines an-
dern Elen-
de zu be-
trawren

tzen Leib zu Ehren. Im Gegentheil
wenn du eines andern Elend ſiheſt/ ſo
ſoltu es fuͤr dein eigen Elend achten/
vnd daruͤber trawren/ denn es iſt ein all-
gemeiner menſchlicher Jammer/ dem
alles Fleiſch vnterworffen/ vnd in wel-
chem Menſchen kein Mitleiden vnnd
Barmhertzigkeit iſt/ der iſt auch kein
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Chriſtus vnſer Elend fuͤhr ſein eigen

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[441/0473] eines Chriſtlichen Lebens Guͤtigkeit zur Buſſe? dieſen Weg hat vns S. Paulus fuͤr geſchrieben Rom. 12. Laſſet euch nicht das Boͤſe vberwin- den/ ſonderen vberwinde das Boͤſe mit guten: Das iſt der Sieg. XI. Wenn du ſiheſt/ das ein andern von Gott eine gabe hat/ die du nicht haſt/ ſo neide jhn darum̃ nicht/ vnnd vergoͤn- ne es jhm nit/ ſondern frewe dich des/ vnd dancke GOtt dafuͤr. Denn die gleubigen vnnd Auſſerwehlten ſind ein Leib/ vnnd die gabe vnnd Zierde eines Gleubigen Gliedes gereichet dem gan- tzen Leib zu Ehren. Im Gegentheil wenn du eines andern Elend ſiheſt/ ſo ſoltu es fuͤr dein eigen Elend achten/ vnd daruͤber trawren/ denn es iſt ein all- gemeiner menſchlicher Jammer/ dem alles Fleiſch vnterworffen/ vnd in wel- chem Menſchen kein Mitleiden vnnd Barmhertzigkeit iſt/ der iſt auch kein Glied. des Leibes Chriſti. Hat nicht Chriſtus vnſer Elend fuͤhr ſein eigen Elend Eines an- dern Ga- ben nicht zu neiden Eines an- dern Elen- de zu be- trawren G g ij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 441. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/473>, abgerufen am 22.11.2024.