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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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des ersten Buchs.
nicht Wort finden kan/ dieselbe außzu-
reden/ wie der 14. Psalm/ vnd die Epi-
stel an die Römer am 3. vnd S. Jaco-
bus am 3. die böse gifftige Vnart des
Lügenmauls/ vnd falscher Zungen be-
schreibet/ da du nichts anders verstehen
solt/ denn diese teuffelische diabolischeDiabo-
lisch Gifft
[in] der See
len.
Wz Gott
im Men-
schen an-
klage.

Gifft in der Seelen. Denn Gott kla-
get in seinem Gesetz/ nicht allein das
Maul/ Zunge/ Hände vnd Füsse an/
sondern den gantzen Menschen/ sein
Hertz vnd die Seele/ den Brunnen alles
bösen/ wie er solches in den beyden letz-
ten Geboten von den bösen Lüsten ge-
nugsam zu verstehen gibt: Das lerne
nur wol.

Diß ist das Bilde des Sathans/ so
der Teuffel der menschlichen Seelen an
stat des Bildes Gottes eingedrucket
vnd eingepflantzet/ daß solche böse Vn-
art zu sündigen/ zu verleumbden/ den
Nechsten zu vernichten/ des Menschen
gröste Lust vnnd Freude ist/ Wie man-
cher/ der doch ein guter Christ seyn wil-
offt Vrsach suchet seinen Gifft wieder

seinen

des erſten Buchs.
nicht Wort finden kan/ dieſelbe außzu-
reden/ wie der 14. Pſalm/ vnd die Epi-
ſtel an die Roͤmer am 3. vnd S. Jaco-
bus am 3. die boͤſe gifftige Vnart des
Luͤgenmauls/ vnd falſcher Zungen be-
ſchreibet/ da du nichts anders verſtehen
ſolt/ denn dieſe teuffeliſche diaboliſcheDiabo-
liſch Gifft
[in] der See
len.
Wz Gott
im Men-
ſchen an-
klage.

Gifft in der Seelen. Denn Gott kla-
get in ſeinem Geſetz/ nicht allein das
Maul/ Zunge/ Haͤnde vnd Fuͤſſe an/
ſondern den gantzen Menſchen/ ſein
Hertz vñ die Seele/ den Brunnen alles
boͤſen/ wie er ſolches in den beyden letz-
ten Geboten von den boͤſen Luͤſten ge-
nugſam zu verſtehen gibt: Das lerne
nur wol.

Diß iſt das Bilde des Sathans/ ſo
der Teuffel der menſchlichẽ Seelen an
ſtat des Bildes Gottes eingedrucket
vnd eingepflantzet/ daß ſolche boͤſe Vn-
art zu ſuͤndigen/ zu verleumbden/ den
Nechſten zu vernichten/ des Menſchen
groͤſte Luſt vnnd Freude iſt/ Wie man-
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ſeinen
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[469/0501] des erſten Buchs. nicht Wort finden kan/ dieſelbe außzu- reden/ wie der 14. Pſalm/ vnd die Epi- ſtel an die Roͤmer am 3. vnd S. Jaco- bus am 3. die boͤſe gifftige Vnart des Luͤgenmauls/ vnd falſcher Zungen be- ſchreibet/ da du nichts anders verſtehen ſolt/ denn dieſe teuffeliſche diaboliſche Gifft in der Seelen. Denn Gott kla- get in ſeinem Geſetz/ nicht allein das Maul/ Zunge/ Haͤnde vnd Fuͤſſe an/ ſondern den gantzen Menſchen/ ſein Hertz vñ die Seele/ den Brunnen alles boͤſen/ wie er ſolches in den beyden letz- ten Geboten von den boͤſen Luͤſten ge- nugſam zu verſtehen gibt: Das lerne nur wol. Diabo- liſch Gifft in der See len. Wz Gott im Men- ſchen an- klage. Diß iſt das Bilde des Sathans/ ſo der Teuffel der menſchlichẽ Seelen an ſtat des Bildes Gottes eingedrucket vnd eingepflantzet/ daß ſolche boͤſe Vn- art zu ſuͤndigen/ zu verleumbden/ den Nechſten zu vernichten/ des Menſchen groͤſte Luſt vnnd Freude iſt/ Wie man- cher/ der doch ein guter Chriſt ſeyn wil- offt Vrſach ſuchet ſeinen Gifft wieder ſeinen

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/501>, abgerufen am 22.05.2024.