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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Deß alten vnd newen Menschen.
auß dir ein gros Vnheil entstehet/ oder
wann du etwas liebes verleurest/ War-
umb trawrestu dann nicht/ wann du
Christum aus deinem hertzen verleurest
vnd vertreibest/ vnd dein Leib vnd Seele
eine behausung der bösen Geister wird?

Aus diesem allen verstehestu nun/ wz A-
dam vnd Christus sey/ wie dieselbe beide in
dir sein/ vnd leben darzu gehöret auch dißIn Adam
sind wir
alle gleich
böse ohne
vnter-
scheidt.
Rom. 3.

erkentniß. Erstlich dz wir von natur in A-
dam alle gleichsein/ keiner besser dann der
ander. Dann wir sind alle gleich durch
vnd durch verdorben vnd vergifftet an Leib
vnd Seele/ wie S. Paulus spricht: Es
ist hie kein vnterscheid/ nicht allein vnter
Jüden vnd Heyden/ sondern auch vnter
allen Menschen. Es ist keiner vnter vns
besser für Gott dann der ergeste Mensch
vnnd Vbelthäter. Ob gleich die Boß-
heit nicht bey allen außbricht/ so richtet
doch Gott alle Menschen nach dem her-
tzen vnnd vergifften Brunnen. Es ist
auch keine sünde so groß/ die ein Mensch
nicht beginge von Natur/ wann jn Got-

tes

Deß alten vnd newen Menſchen.
auß dir ein gros Vnheil entſtehet/ oder
wann du etwas liebes verleureſt/ War-
umb trawreſtu dann nicht/ wann du
Chriſtum aus deinem hertzen verleureſt
vnd vertreibeſt/ vnd dein Leib vnd Seele
eine behauſung der boͤſen Geiſter wird?

Aus dieſem allen verſteheſtu nun/ wz A-
dam vñ Chriſtus ſey/ wie dieſelbe beide in
dir ſein/ vnd leben darzu gehoͤret auch dißIn Adam
ſind wir
alle gleich
boͤſe ohne
vnter-
ſcheidt.
Rom. 3.

erkentniß. Erſtlich dz wir von natur in A-
dam alle gleichſein/ keiner beſſer dann der
ander. Dann wir ſind alle gleich durch
vnd durch verdorben vñ vergifftet an Leib
vnd Seele/ wie S. Paulus ſpricht: Es
iſt hie kein vnterſcheid/ nicht allein vnter
Juͤden vnd Heyden/ ſondern auch vnter
allen Menſchen. Es iſt keiner vnter vns
beſſer fuͤr Gott dann der ergeſte Menſch
vnnd Vbelthaͤter. Ob gleich die Boß-
heit nicht bey allen außbricht/ ſo richtet
doch Gott alle Menſchen nach dem her-
tzen vnnd vergifften Brunnen. Es iſt
auch keine ſuͤnde ſo groß/ die ein Menſch
nicht beginge von Natur/ wann jn Got-

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[91/0115] Deß alten vnd newen Menſchen. auß dir ein gros Vnheil entſtehet/ oder wann du etwas liebes verleureſt/ War- umb trawreſtu dann nicht/ wann du Chriſtum aus deinem hertzen verleureſt vnd vertreibeſt/ vnd dein Leib vnd Seele eine behauſung der boͤſen Geiſter wird? Aus dieſem allen verſteheſtu nun/ wz A- dam vñ Chriſtus ſey/ wie dieſelbe beide in dir ſein/ vnd leben darzu gehoͤret auch diß erkentniß. Erſtlich dz wir von natur in A- dam alle gleichſein/ keiner beſſer dann der ander. Dann wir ſind alle gleich durch vnd durch verdorben vñ vergifftet an Leib vnd Seele/ wie S. Paulus ſpricht: Es iſt hie kein vnterſcheid/ nicht allein vnter Juͤden vnd Heyden/ ſondern auch vnter allen Menſchen. Es iſt keiner vnter vns beſſer fuͤr Gott dann der ergeſte Menſch vnnd Vbelthaͤter. Ob gleich die Boß- heit nicht bey allen außbricht/ ſo richtet doch Gott alle Menſchen nach dem her- tzen vnnd vergifften Brunnen. Es iſt auch keine ſuͤnde ſo groß/ die ein Menſch nicht beginge von Natur/ wann jn Got- tes In Adam ſind wir alle gleich boͤſe ohne vnter- ſcheidt. Rom. 3.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/115>, abgerufen am 24.11.2024.