Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Was Busse thun heisse/ vns handlen lassen als ein Medicus miteinem Patienten. Sehet ein Schäfflein an/ wann es tendo. Darumb sollen wir stets zu GOtt daß
Was Buſſe thun heiſſe/ vns handlen laſſen als ein Medicus miteinem Patienten. Sehet ein Schaͤfflein an/ wann es tendo. Darumb ſollen wir ſtets zu GOtt daß
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Was Buſſe thun heiſſe/
vns handlen laſſen als ein Medicus mit
einem Patienten.
Sehet ein Schaͤfflein an/ wann es
verbaſet iſt/ vnd in der Irre leufft/ vnnd
hoͤret von ferne deß Hirten Stimme/
ſo keret es in puncto auff dem Irrewe-
ge wider vmb/ vnd leufft zu ruͤck nach der
Stimme deß Hirten zu. Warumb thun
wir das auch nicht? Sind wir dann vn-
verſtendiger dann das tumme Viehe?
Vnd zwar der Prophet Eſaias klagt dar-
uͤber. Ein Ochs kennet ſeinen Herrn/
vnd ein Eſel die Krippe ſeines Herrn/
Aber Iſrael kennet mein nicht. Vnnd
der Prophet Jeremias: Wer iſt doch der
da felt/ der nicht gern wider auffſtuͤnde?
Wer iſt/ der da jrre gehet/ der nicht gern
wieder zu recht kaͤme? Ein Storch vnd
Schwalbe wiſſen die zeit/ wann ſie ſollen
wider kommen/ Aber mein Volck wils
nicht wiſſen.
Eſai. 1.
Jerem. 8.
Darumb ſollen wir ſtets zu GOtt
ſeufftzen/ Daß Er ja ſeine Gnaden-
handt nicht wolle von vns abziehen/
daß
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