Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.der Welt tragen sollen. jhnen durch viel Trübsal zum ReichGottes eingehen: Vnn/ wie seine Ver- achtung vnnd Schmach/ eine Artzney seyn soll/ vnser Verachtung: Item daß wir lernen seinem verschmeheten Bilde gerne ehnlich werden/ auff daß wir jhm helffen seine Schmach tragen/ damit wir auch seinem verklerten Bild mügen ehnlich werden in der Herrligkeit. Wie nun der 109. Psalm ein Gebet 1. Klagt er vber grosse Hertzenangst freu- N
der Welt tragen ſollen. jhnen durch viel Truͤbſal zum ReichGottes eingehen: Vnn/ wie ſeine Ver- achtung vnnd Schmach/ eine Artzney ſeyn ſoll/ vnſer Verachtung: Item daß wir lernen ſeinem verſchmeheten Bilde gerne ehnlich werden/ auff daß wir jhm helffen ſeine Schmach tragen/ damit wir auch ſeinem verklerten Bild muͤgen ehnlich werden in der Herꝛligkeit. Wie nun der 109. Pſalm ein Gebet 1. Klagt er vber groſſe Hertzenangſt freu- N
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der Welt tragen ſollen.
jhnen durch viel Truͤbſal zum Reich
Gottes eingehen: Vnn/ wie ſeine Ver-
achtung vnnd Schmach/ eine Artzney
ſeyn ſoll/ vnſer Verachtung: Item daß
wir lernen ſeinem verſchmeheten Bilde
gerne ehnlich werden/ auff daß wir jhm
helffen ſeine Schmach tragen/ damit
wir auch ſeinem verklerten Bild muͤgen
ehnlich werden in der Herꝛligkeit.
Wie nun der 109. Pſalm ein Gebet
Chriſti iſt in ſeinem Leydẽ: Alſo klagt er zu
Ende des Pſalms noch vber dreyerley
Leyden/ ſo er empfunden.
1. Klagt er vber groſſe Hertzenangſt
vnd Trawrigkeit: Ich bin Arm vnd E-
lend/ mein Hertz iſt zerſchlagen in mir.
Sehet dieſe hohe vnd heilige Perſon an/
warumb klagt er ſo? Auff daß wirs hoͤ-
ren ſollen/ was er vnſerthalben gelitten.
Er ſagt/ Ich bin Arm/ vnnd du kanſt
Reichthumbs nit ſat werden? Er ſaget/
Ich bin Elend/ vnd du wilt bey jederman
herꝛlich ſeyn. Er klagt mein Hertz iſt zer-
ſchlahen in mir/ vnnd du wilt immer in
freu-
Chriſti
Hertzen-
angſt ſoll
in vns ge-
dult wir-
cken.
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