Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Von der Krafft des Gebets/ erbetet vmb deinent willen. Darumb seingantzes Leben nichts anders gewest ist dann ein stetig Gebet vnd Seufftzen den willen Gottes zuthun. Darumm er auch sein Leben am Creutz mit dem Gebet beschlossen hat. So nun der Herr Christus vmb sie
Von der Krafft des Gebets/ erbetet vmb deinent willen. Darumb ſeingantzes Lebẽ nichts anders geweſt iſt dañ ein ſtetig Gebet vnd Seufftzen den willen Gottes zuthun. Darum̃ er auch ſein Lebẽ am Creutz mit dem Gebet beſchloſſen hat. So nun der Herr Chriſtus vmb ſie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0264" n="240"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Krafft des Gebets/</hi></fw><lb/> erbetet vmb deinent willen. Darumb ſein<lb/> gantzes Lebẽ nichts anders geweſt iſt dañ<lb/> ein ſtetig Gebet vnd Seufftzen den willen<lb/> Gottes zuthun. Darum̃ er auch ſein Lebẽ<lb/> am Creutz mit dem Gebet beſchloſſen hat.</p><lb/> <p>So nun der <hi rendition="#k">Herr</hi> Chriſtus vmb<lb/> deinent willen ſo hefftig gebetet/ vnd er-<lb/> hoͤret worden iſt. Ach ſo wird er dich auch<lb/> ja vmbſonſt nicht beten laſſen: Vnnd ſo<lb/> dein <hi rendition="#k">Herr</hi> vnd Erloͤſer durchs Gebet<lb/> alles erlanget hat dir zu gut/ meineſtu<lb/> dann/ daß du ohn Gebet etwas erlangen<lb/><note place="left">Herrliche<lb/> Vrſachen<lb/> des Ge-<lb/> bets.</note>wirſt? Du weiſt ja/ das ohn GOttes<lb/> Gnade/ Liecht/ Erkantnuß/ vnnd Glau-<lb/> ben niemand kan ſelig werden. Wiltu a-<lb/> ber Gottes Gnade/ Liecht vnd Erkant-<lb/> nuß haben/ ſo muſtu beten. Dann ohn<lb/> Gebet wirſtu es nicht erlangen. Bitte<lb/> vmb den Glauben/ vmb die Liebe/ vmb<lb/> die Hoffnung/ vmb Demut/ vmb Ge-<lb/> dult/ vmb den H. Geiſt/ vmb alle Chriſt-<lb/> liche Tugende/ ſie werden dir gegeben<lb/> vnnd vermehret werden durch den/ der<lb/> ſie hat. Dann der ſie nicht hat/ der kan<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſie</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [240/0264]
Von der Krafft des Gebets/
erbetet vmb deinent willen. Darumb ſein
gantzes Lebẽ nichts anders geweſt iſt dañ
ein ſtetig Gebet vnd Seufftzen den willen
Gottes zuthun. Darum̃ er auch ſein Lebẽ
am Creutz mit dem Gebet beſchloſſen hat.
So nun der Herr Chriſtus vmb
deinent willen ſo hefftig gebetet/ vnd er-
hoͤret worden iſt. Ach ſo wird er dich auch
ja vmbſonſt nicht beten laſſen: Vnnd ſo
dein Herr vnd Erloͤſer durchs Gebet
alles erlanget hat dir zu gut/ meineſtu
dann/ daß du ohn Gebet etwas erlangen
wirſt? Du weiſt ja/ das ohn GOttes
Gnade/ Liecht/ Erkantnuß/ vnnd Glau-
ben niemand kan ſelig werden. Wiltu a-
ber Gottes Gnade/ Liecht vnd Erkant-
nuß haben/ ſo muſtu beten. Dann ohn
Gebet wirſtu es nicht erlangen. Bitte
vmb den Glauben/ vmb die Liebe/ vmb
die Hoffnung/ vmb Demut/ vmb Ge-
dult/ vmb den H. Geiſt/ vmb alle Chriſt-
liche Tugende/ ſie werden dir gegeben
vnnd vermehret werden durch den/ der
ſie hat. Dann der ſie nicht hat/ der kan
ſie
Herrliche
Vrſachen
des Ge-
bets.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |