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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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als die höchste Schönheit
jhrem Glantz/ vnd alle Außerwehlten inGottes
wesendli-
che schön-
heit vber-
trifft alle
geschaffe-
ne schön-
heit.

jhrer Verklerung da auff einen hauffen
stünden/ so würde man doch sehen/ das
alle jhre Schönheit vnnd Klarheit von
Gott vnd aus Gott/ als aus der ewigen
Klarheit vnd Schönheit/ aus dem ewi-
gen vnendlichen Liecht vnd Glantz jhren
Vrsprung haben. Dann gleich wie Gott
alles Gut vnd das höchste Gut ist: Also ist
er auch alle schönheit/ zierde vnd schmuck.

Vnd wann man Gottes Herrligkeit
im Geist anschawet/ so vergisset man al-
ler Creaturen/ ja aller Engel schönheit/
vnd trauret nirgend vber so sehr/ dann dzWer Gott
recht ken-
net/ trau-
ret darü-
ber das er
jhn belei-
diget hat.

ein Mensch ein solches hohes Gut mit
seiner Boßheit vnd eine so ewige vnend-
liche Schönheit vnd Klarheit mit seiner
Vnreinigkeit beleidigt hat.

Weil aber Gottes Sohn der Glantz
der Herrligkeit Gottes ist Mensch wor-Heb. 3.
den/ so hat Er die Menschen seiner
Göttlichen Natur vnnd Schönheit2. Pet. 1.
theilhafftig gemacht als das alle die
durch den Glauben in Christo sein/ die

sind
Y iiij

als die hoͤchſte Schoͤnheit
jhrem Glantz/ vnd alle Außerwehlten inGottes
weſendli-
che ſchoͤn-
heit vber-
trifft alle
geſchaffe-
ne ſchoͤn-
heit.

jhrer Verklerung da auff einen hauffen
ſtuͤnden/ ſo wuͤrde man doch ſehen/ das
alle jhre Schoͤnheit vnnd Klarheit von
Gott vnd aus Gott/ als aus der ewigen
Klarheit vnd Schoͤnheit/ aus dem ewi-
gen vnendlichen Liecht vnd Glantz jhren
Vrſprung haben. Dann gleich wie Gott
alles Gut vnd das hoͤchſte Gut iſt: Alſo iſt
er auch alle ſchoͤnheit/ zierde vñ ſchmuck.

Vnd wann man Gottes Herꝛligkeit
im Geiſt anſchawet/ ſo vergiſſet man al-
ler Creaturen/ ja aller Engel ſchoͤnheit/
vnd trauret nirgend vber ſo ſehr/ dann dzWer Gott
recht ken-
net/ trau-
ret daruͤ-
ber das er
jhn belei-
diget hat.

ein Menſch ein ſolches hohes Gut mit
ſeiner Boßheit vnd eine ſo ewige vnend-
liche Schoͤnheit vnd Klarheit mit ſeiner
Vnreinigkeit beleidigt hat.

Weil aber Gottes Sohn der Glantz
der Herrligkeit Gottes iſt Menſch wor-Heb. 3.
den/ ſo hat Er die Menſchen ſeiner
Goͤttlichen Natur vnnd Schoͤnheit2. Pet. 1.
theilhafftig gemacht als das alle die
durch den Glauben in Chriſto ſein/ die

ſind
Y iiij
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[325/0349] als die hoͤchſte Schoͤnheit jhrem Glantz/ vnd alle Außerwehlten in jhrer Verklerung da auff einen hauffen ſtuͤnden/ ſo wuͤrde man doch ſehen/ das alle jhre Schoͤnheit vnnd Klarheit von Gott vnd aus Gott/ als aus der ewigen Klarheit vnd Schoͤnheit/ aus dem ewi- gen vnendlichen Liecht vnd Glantz jhren Vrſprung haben. Dann gleich wie Gott alles Gut vnd das hoͤchſte Gut iſt: Alſo iſt er auch alle ſchoͤnheit/ zierde vñ ſchmuck. Gottes weſendli- che ſchoͤn- heit vber- trifft alle geſchaffe- ne ſchoͤn- heit. Vnd wann man Gottes Herꝛligkeit im Geiſt anſchawet/ ſo vergiſſet man al- ler Creaturen/ ja aller Engel ſchoͤnheit/ vnd trauret nirgend vber ſo ſehr/ dann dz ein Menſch ein ſolches hohes Gut mit ſeiner Boßheit vnd eine ſo ewige vnend- liche Schoͤnheit vnd Klarheit mit ſeiner Vnreinigkeit beleidigt hat. Wer Gott recht ken- net/ trau- ret daruͤ- ber das er jhn belei- diget hat. Weil aber Gottes Sohn der Glantz der Herrligkeit Gottes iſt Menſch wor- den/ ſo hat Er die Menſchen ſeiner Goͤttlichen Natur vnnd Schoͤnheit theilhafftig gemacht als das alle die durch den Glauben in Chriſto ſein/ die ſind Heb. 3. 2. Pet. 1. Y iiij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/349>, abgerufen am 22.11.2024.