Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.gewissen Orth anruffen. im Himmel worden/ an einem seligenort/ Auch were Adam im Paradiß nit in sünde gefallen etc. Vnd so der ort solte ver- dammen/ würde kein Mensch selig/ DannDz Reich Gottes ist kein ge- wisser ort Luce. 17. wir sind alle in der Welt vnter deß Teuf- fels Reich/ der ein Fürst der Welt ist. Also kan ein Mensch im Reich GOttes sein auch in der tieffe deß Meers/ wie Jonas/ so er nur gleubet. Dargegen kan einer ins Teuffels Reich sein durch den Vnglau- ben/ ob er schon mitten in der Kirchen were/ Predigt höret vnd Sacrament brau- chet/ Ein solcher ist dennoch für den Au- gen Gottes daraussen. O Herr Jesu Christe einiger weg/ mir C c iiij
gewiſſen Orth anruffen. im Himmel worden/ an einem ſeligenort/ Auch were Adam im Paradiß nit in ſuͤnde gefallen ꝛc. Vnd ſo der ort ſolte ver- dammen/ wuͤrde kein Menſch ſelig/ DañDz Reich Gottes iſt kein ge- wiſſer ort Luce. 17. wir ſind alle in der Welt vnter deß Teuf- fels Reich/ der ein Fuͤrſt der Welt iſt. Alſo kan ein Menſch im Reich GOttes ſein auch in der tieffe deß Meers/ wie Jonas/ ſo er nur gleubet. Dargegen kan einer ins Teuffels Reich ſein durch den Vnglau- ben/ ob er ſchon mitten in der Kirchen were/ Predigt hoͤret vñ Sacrament brau- chet/ Ein ſolcher iſt dennoch fuͤr den Au- gen Gottes darauſſen. O Herr Jeſu Chriſte einiger weg/ mir C c iiij
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gewiſſen Orth anruffen.
im Himmel worden/ an einem ſeligen
ort/ Auch were Adam im Paradiß nit in
ſuͤnde gefallen ꝛc. Vnd ſo der ort ſolte ver-
dammen/ wuͤrde kein Menſch ſelig/ Dañ
wir ſind alle in der Welt vnter deß Teuf-
fels Reich/ der ein Fuͤrſt der Welt iſt. Alſo
kan ein Menſch im Reich GOttes ſein
auch in der tieffe deß Meers/ wie Jonas/
ſo er nur gleubet. Dargegen kan einer ins
Teuffels Reich ſein durch den Vnglau-
ben/ ob er ſchon mitten in der Kirchen
were/ Predigt hoͤret vñ Sacrament brau-
chet/ Ein ſolcher iſt dennoch fuͤr den Au-
gen Gottes darauſſen.
Dz Reich
Gottes iſt
kein ge-
wiſſer ort
Luce. 17.
O Herr Jeſu Chriſte einiger weg/
Liecht vnd Pfort zum Himmel/ ich preiſe
dich von hertzen/ daß du mich durch ſol-
che betrachtung verſtendigeſt/ wie ich in
dir vnd du in mir ſeyeſt/ ich ſey gleich an
welchẽ ende der Welt ich wolle/ ja du leh-
reſt mich/ wie du warhafftiger einiger
Prieſter bey mir ſeyeſt/ vnnd abſolviereſt
mich von Suͤnden/ ſo offt ich ſeufftze.
Ob ich ſchon wandel im finſtern Thal
fuͤrcht ich mich nichts/ Dann du biſt bey
mir
C c iiij
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