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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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vnd was es müsse für grundt haben.
vergelten offentlich: Aber damit bindet
Er das Gebet an keinen gewissen Ort/
sondern er redets nur wieder die Heuch-
ler/ die nur zum schein offentlich beten.
Gen. 24.Vom H. Ertzvater Isaac lesen wir/ daß
er gegen Abendt auffs Feldt gangen sey
zu beten. Ja vom HErrn Christo selbst
Luc. 6.lesen wir/ daß er allein auff einen Berg
gangen sey zu beten/ vnd die gantze nacht
im Gebet verharret: Also können wir
auch an allen Orten/ vnd zu allen zeiten
beten/ sonderlich wann wir allein seyn/
vnnd von Menschlichem Gespräch ge-
müssiget. So sols vns eine Anmahnung
seyn/ daß wir mit Gott ein Gespräch an-
stellen/ vnd stets hieran gedencken/ was
Dauidt hie sagt: HErr/ du bist nahe.
Das beste
werck mit
Gott re-
den.
Ist dann der HErr nahe/ so können wir
ja nichts bessers thun dann mit jhm reden.
Esai. 55. Ruffet jhn an/ weil er nahe ist.
Psal. 145. Der HErr ist nahe allen/ die
jhn anruffen.

So stercket auch Gottes Warheit
vnser Gebet mechtiglich. Dann wir wis-

sen/

vnd was es muͤſſe fuͤr grundt haben.
vergelten offentlich: Aber damit bindet
Er das Gebet an keinen gewiſſen Ort/
ſondern er redets nur wieder die Heuch-
ler/ die nur zum ſchein offentlich beten.
Gen. 24.Vom H. Ertzvater Iſaac leſen wir/ daß
er gegen Abendt auffs Feldt gangen ſey
zu beten. Ja vom HErrn Chriſto ſelbſt
Luc. 6.leſen wir/ daß er allein auff einen Berg
gangen ſey zu beten/ vnd die gantze nacht
im Gebet verharret: Alſo koͤnnen wir
auch an allen Orten/ vnd zu allen zeiten
beten/ ſonderlich wann wir allein ſeyn/
vnnd von Menſchlichem Geſpraͤch ge-
muͤſſiget. So ſols vns eine Anmahnung
ſeyn/ daß wir mit Gott ein Geſpraͤch an-
ſtellen/ vnd ſtets hieran gedencken/ was
Dauidt hie ſagt: HErr/ du biſt nahe.
Das beſte
werck mit
Gott re-
den.
Iſt dann der HErr nahe/ ſo koͤnnen wir
ja nichts beſſers thun dañ mit jhm reden.
Eſai. 55. Ruffet jhn an/ weil er nahe iſt.
Pſal. 145. Der HErr iſt nahe allen/ die
jhn anruffen.

So ſtercket auch Gottes Warheit
vnſer Gebet mechtiglich. Dann wir wiſ-

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[414/0438] vnd was es muͤſſe fuͤr grundt haben. vergelten offentlich: Aber damit bindet Er das Gebet an keinen gewiſſen Ort/ ſondern er redets nur wieder die Heuch- ler/ die nur zum ſchein offentlich beten. Vom H. Ertzvater Iſaac leſen wir/ daß er gegen Abendt auffs Feldt gangen ſey zu beten. Ja vom HErrn Chriſto ſelbſt leſen wir/ daß er allein auff einen Berg gangen ſey zu beten/ vnd die gantze nacht im Gebet verharret: Alſo koͤnnen wir auch an allen Orten/ vnd zu allen zeiten beten/ ſonderlich wann wir allein ſeyn/ vnnd von Menſchlichem Geſpraͤch ge- muͤſſiget. So ſols vns eine Anmahnung ſeyn/ daß wir mit Gott ein Geſpraͤch an- ſtellen/ vnd ſtets hieran gedencken/ was Dauidt hie ſagt: HErr/ du biſt nahe. Iſt dann der HErr nahe/ ſo koͤnnen wir ja nichts beſſers thun dañ mit jhm reden. Eſai. 55. Ruffet jhn an/ weil er nahe iſt. Pſal. 145. Der HErr iſt nahe allen/ die jhn anruffen. Gen. 24. Luc. 6. Das beſte werck mit Gott re- den. So ſtercket auch Gottes Warheit vnſer Gebet mechtiglich. Dann wir wiſ- ſen/

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/438>, abgerufen am 31.10.2024.