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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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das Gott vnser Gebet gewiß erhöre.
dem Menschen zu erkennen gegeben: Al-
so in dem Buch der H. Schrifft hat er
vnzehlicher weise seine Gnade vnd Liebe
geoffenbaret. Welches alles in Christo
Jesu erfüllet ist. Dann in Christo ist zu-
sammen gefasset alles gute vnd Liebe im
Himmel vnnd Erden/ darin ists alles.

Was nun gut vnd vber gut ist/ das
theilet sich gern selbst mit/ sonst könts
nit gut seyn. Dann wie wü[s]te man sonst/
obs gut were/ wann sichs nicht zu erken-
nen gebe? Was wüste man von demOmnebo-
num com-
municati-
uum sui:
alias non
esset bo-
num.

Weinstock/ daß er gut were/ wann er
seine Trauben nicht gebe? Also hette nie-
mand gewust/ wie gut vnd gnedig GOtt
were/ wann er seine güte vnd gnade nicht
geoffenbaret vnd mitgetheilet hette. Wer
hette gewust/ wer CHristus were/
wann er seine Liebe nicht an vns bewei-
sete?

Warumb hat sich Gott aber geof-
fenbaret/ daß er gut/ gnedig/ vnd Barm-
hertzig sey? Darumb/ daß wir an jhn

gleu-

das Gott vnſer Gebet gewiß erhoͤre.
dem Menſchen zu erkennen gegeben: Al-
ſo in dem Buch der H. Schrifft hat er
vnzehlicher weiſe ſeine Gnade vnd Liebe
geoffenbaret. Welches alles in Chriſto
Jeſu erfuͤllet iſt. Dann in Chriſto iſt zu-
ſammen gefaſſet alles gute vnd Liebe im
Himmel vnnd Erden/ darin iſts alles.

Was nun gut vnd vber gut iſt/ das
theilet ſich gern ſelbſt mit/ ſonſt koͤnts
nit gut ſeyn. Dann wie wuͤ[ſ]te man ſonſt/
obs gut were/ wann ſichs nicht zu erken-
nen gebe? Was wuͤſte man von demOmnebo-
num com-
municati-
uum ſui:
alias non
eſſet bo-
num.

Weinſtock/ daß er gut were/ wann er
ſeine Trauben nicht gebe? Alſo hette nie-
mand gewuſt/ wie gut vnd gnedig GOtt
were/ wann er ſeine guͤte vnd gnade nicht
geoffenbaret vnd mitgetheilet hette. Wer
hette gewuſt/ wer CHriſtus were/
wann er ſeine Liebe nicht an vns bewei-
ſete?

Warumb hat ſich Gott aber geof-
fenbaret/ daß er gut/ gnedig/ vnd Barm-
hertzig ſey? Darumb/ daß wir an jhn

gleu-
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[429/0453] das Gott vnſer Gebet gewiß erhoͤre. dem Menſchen zu erkennen gegeben: Al- ſo in dem Buch der H. Schrifft hat er vnzehlicher weiſe ſeine Gnade vnd Liebe geoffenbaret. Welches alles in Chriſto Jeſu erfuͤllet iſt. Dann in Chriſto iſt zu- ſammen gefaſſet alles gute vnd Liebe im Himmel vnnd Erden/ darin iſts alles. Was nun gut vnd vber gut iſt/ das theilet ſich gern ſelbſt mit/ ſonſt koͤnts nit gut ſeyn. Dann wie wuͤſte man ſonſt/ obs gut were/ wann ſichs nicht zu erken- nen gebe? Was wuͤſte man von dem Weinſtock/ daß er gut were/ wann er ſeine Trauben nicht gebe? Alſo hette nie- mand gewuſt/ wie gut vnd gnedig GOtt were/ wann er ſeine guͤte vnd gnade nicht geoffenbaret vnd mitgetheilet hette. Wer hette gewuſt/ wer CHriſtus were/ wann er ſeine Liebe nicht an vns bewei- ſete? Omnebo- num com- municati- uum ſui: alias non eſſet bo- num. Warumb hat ſich Gott aber geof- fenbaret/ daß er gut/ gnedig/ vnd Barm- hertzig ſey? Darumb/ daß wir an jhn gleu-

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/453>, abgerufen am 22.11.2024.