Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

zum lob Gottes anmahnen sol.
kennen vnd sagen/ wann Gott straffet/
so ist noch allewege gnade vnd freundlig-
keit dabey/ vnnd GOttes straffen sind
noch allewege geringer dann vnsere
Sünde. Darumb muß Gott innerlich/
gründlich/ wesentlich die höheste güte/
trewe vnd freundligkeit seyn. Das erfehrt
ein jeder teglich an jhm selbst.

Gott redet in seinem Wort so freund-
lich mit vns/ vnnd hat sich so holdselig
abgebildet/ das kein Vater vnd Mutter
jhre weinende Kinder freundlicher vnnd
liebkosender anreden können. Bistu nicht
mein liebes Kind/ vnnd mein trawter
Sohn? Darumb bricht mir mein Hertz/Jer. 31.
ich muß mich dein erbarmen/ spricht vn-
ser Gott.

Was hat er vns für grosse liebewer-
cke vnd freundligkeit erzeigt an Leib vnd
Seele? Es soll mir eine lust seyn/ daßJer. 32.
ich jhnen gutes thue/ spricht GOTT.
So gütig vnd so liebreich ist GOTT/Vrsach
des lobes
Gottes.

daß er sich frewet/ daß er einen findet/
der seiner Gütigkeit geniesse Das ist

der

zum lob Gottes anmahnen ſol.
kennen vnd ſagen/ wann Gott ſtraffet/
ſo iſt noch allewege gnade vnd freundlig-
keit dabey/ vnnd GOttes ſtraffen ſind
noch allewege geringer dann vnſere
Suͤnde. Darumb muß Gott innerlich/
gruͤndlich/ weſentlich die hoͤheſte guͤte/
trewe vnd freundligkeit ſeyn. Das erfehrt
ein jeder teglich an jhm ſelbſt.

Gott redet in ſeinem Wort ſo freund-
lich mit vns/ vnnd hat ſich ſo holdſelig
abgebildet/ das kein Vater vnd Mutter
jhre weinende Kinder freundlicher vnnd
liebkoſender anreden koͤnnen. Biſtu nicht
mein liebes Kind/ vnnd mein trawter
Sohn? Darumb bricht mir mein Hertz/Jer. 31.
ich muß mich dein erbarmen/ ſpricht vn-
ſer Gott.

Was hat er vns fuͤr groſſe liebewer-
cke vnd freundligkeit erzeigt an Leib vnd
Seele? Es ſoll mir eine luſt ſeyn/ daßJer. 32.
ich jhnen gutes thue/ ſpricht GOTT.
So guͤtig vnd ſo liebreich iſt GOTT/Vrſach
des lobes
Gottes.

daß er ſich frewet/ daß er einen findet/
der ſeiner Guͤtigkeit genieſſe Das iſt

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0517" n="493"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">zum lob Gottes anmahnen &#x017F;ol.</hi></fw><lb/>
kennen vnd &#x017F;agen/ wann Gott &#x017F;traffet/<lb/>
&#x017F;o i&#x017F;t noch allewege gnade vnd freundlig-<lb/>
keit dabey/ vnnd GOttes &#x017F;traffen &#x017F;ind<lb/>
noch allewege geringer dann vn&#x017F;ere<lb/>
Su&#x0364;nde. Darumb muß Gott innerlich/<lb/>
gru&#x0364;ndlich/ we&#x017F;entlich die ho&#x0364;he&#x017F;te gu&#x0364;te/<lb/>
trewe vnd freundligkeit &#x017F;eyn. Das erfehrt<lb/>
ein jeder teglich an jhm &#x017F;elb&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Gott redet in &#x017F;einem Wort &#x017F;o freund-<lb/>
lich mit vns/ vnnd hat &#x017F;ich &#x017F;o hold&#x017F;elig<lb/>
abgebildet/ das kein Vater vnd Mutter<lb/>
jhre weinende Kinder freundlicher vnnd<lb/>
liebko&#x017F;ender anreden ko&#x0364;nnen. Bi&#x017F;tu nicht<lb/>
mein liebes Kind/ vnnd mein trawter<lb/>
Sohn? Darumb bricht mir mein Hertz/<note place="right">Jer. 31.</note><lb/>
ich muß mich dein erbarmen/ &#x017F;pricht vn-<lb/>
&#x017F;er Gott.</p><lb/>
          <p>Was hat er vns fu&#x0364;r gro&#x017F;&#x017F;e liebewer-<lb/>
cke vnd freundligkeit erzeigt an Leib vnd<lb/>
Seele? Es &#x017F;oll mir eine lu&#x017F;t &#x017F;eyn/ daß<note place="right">Jer. 32.</note><lb/>
ich jhnen gutes thue/ &#x017F;pricht GOTT.<lb/>
So gu&#x0364;tig vnd &#x017F;o liebreich i&#x017F;t GOTT/<note place="right">Vr&#x017F;ach<lb/>
des lobes<lb/>
Gottes.</note><lb/>
daß er &#x017F;ich frewet/ daß er einen findet/<lb/>
der &#x017F;einer Gu&#x0364;tigkeit genie&#x017F;&#x017F;e Das i&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[493/0517] zum lob Gottes anmahnen ſol. kennen vnd ſagen/ wann Gott ſtraffet/ ſo iſt noch allewege gnade vnd freundlig- keit dabey/ vnnd GOttes ſtraffen ſind noch allewege geringer dann vnſere Suͤnde. Darumb muß Gott innerlich/ gruͤndlich/ weſentlich die hoͤheſte guͤte/ trewe vnd freundligkeit ſeyn. Das erfehrt ein jeder teglich an jhm ſelbſt. Gott redet in ſeinem Wort ſo freund- lich mit vns/ vnnd hat ſich ſo holdſelig abgebildet/ das kein Vater vnd Mutter jhre weinende Kinder freundlicher vnnd liebkoſender anreden koͤnnen. Biſtu nicht mein liebes Kind/ vnnd mein trawter Sohn? Darumb bricht mir mein Hertz/ ich muß mich dein erbarmen/ ſpricht vn- ſer Gott. Jer. 31. Was hat er vns fuͤr groſſe liebewer- cke vnd freundligkeit erzeigt an Leib vnd Seele? Es ſoll mir eine luſt ſeyn/ daß ich jhnen gutes thue/ ſpricht GOTT. So guͤtig vnd ſo liebreich iſt GOTT/ daß er ſich frewet/ daß er einen findet/ der ſeiner Guͤtigkeit genieſſe Das iſt der Jer. 32. Vrſach des lobes Gottes.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/517
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/517>, abgerufen am 22.11.2024.