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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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zum lob Gottes anmahnen sol.

6. So ist vnser vnd aller Creaturen
lob viel zu gering/ Gott ist grösser dann
aller Creaturen lob/ Er ist herrlicher dannDeus o.
mni laude
maior.

aller Creaturen Ehre/ die sie jhm geben/
Er ist löblicher dann aller Creaturen
Ruhm vnnd Preiß. Niemand wird sein
Lob erreichen können. Wann wir ohn
vrterlaß Gott loben/ so ists doch noch zu
geung/ Er ist noch grösser. Dann wer
kan die grossen thaten des Herren
aufreden/ vnd alle seine löbliche Wercke
presen? Darumb wann die HeiligenVerwun-
dern kön-
nen wir
vns vber
Gottes
Wercken/
aber Gott
nit gnug-
sam loben.

Gottes Gott loben wollen/ verwundern
sie sich mehr als daß sie Gottes lob errei-
chensolten. Sie haben wol den willen
vnd Vorsatz/ aber sie könnens nicht er-
reichen. Wie gewaltig redet der H. Da-
vid dauon in vielen Psalmen/ vnd redet
sich selbst vnd seine Seele an Gott zu lo-
ben. Moses Exod. 15. Der Herr ist
meine stercke vnnd mein Heyl/ das ist/
mein Gott/ ich will jhn preisen/ er ist mei-
nes Vaters Gott/ ich will jhn erheben.
Er spricht: Gott sey seine stercke. Wann

Got-
K k v
zum lob Gottes anmahnen ſol.

6. So iſt vnſer vnd aller Creaturen
lob viel zu gering/ Gott iſt groͤſſer dann
aller Creaturen lob/ Er iſt herrlicher dannDeus o.
mni laude
maior.

aller Creaturen Ehre/ die ſie jhm geben/
Er iſt loͤblicher dann aller Creaturen
Ruhm vnnd Preiß. Niemand wird ſein
Lob erreichen koͤnnen. Wann wir ohn
vrterlaß Gott loben/ ſo iſts doch noch zu
geung/ Er iſt noch groͤſſer. Dann wer
kan die groſſen thaten des Herren
aufreden/ vnd alle ſeine loͤbliche Wercke
preſen? Darumb wann die HeiligenVerwun-
dern koͤn-
nen wir
vns vber
Gottes
Wercken/
aber Gott
nit gnug-
ſam loben.

Gottes Gott loben wollen/ verwundern
ſie ſich mehr als daß ſie Gottes lob errei-
chenſolten. Sie haben wol den willen
vnd Vorſatz/ aber ſie koͤnnens nicht er-
reichen. Wie gewaltig redet der H. Da-
vid dauon in vielen Pſalmen/ vnd redet
ſich ſelbſt vnd ſeine Seele an Gott zu lo-
ben. Moſes Exod. 15. Der Herr iſt
meine ſtercke vnnd mein Heyl/ das iſt/
mein Gott/ ich will jhn preiſen/ er iſt mei-
nes Vaters Gott/ ich will jhn erheben.
Er ſpricht: Gott ſey ſeine ſtercke. Wann

Got-
K k v
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[503/0527] zum lob Gottes anmahnen ſol. 6. So iſt vnſer vnd aller Creaturen lob viel zu gering/ Gott iſt groͤſſer dann aller Creaturen lob/ Er iſt herrlicher dann aller Creaturen Ehre/ die ſie jhm geben/ Er iſt loͤblicher dann aller Creaturen Ruhm vnnd Preiß. Niemand wird ſein Lob erreichen koͤnnen. Wann wir ohn vrterlaß Gott loben/ ſo iſts doch noch zu geung/ Er iſt noch groͤſſer. Dann wer kan die groſſen thaten des Herren aufreden/ vnd alle ſeine loͤbliche Wercke preſen? Darumb wann die Heiligen Gottes Gott loben wollen/ verwundern ſie ſich mehr als daß ſie Gottes lob errei- chenſolten. Sie haben wol den willen vnd Vorſatz/ aber ſie koͤnnens nicht er- reichen. Wie gewaltig redet der H. Da- vid dauon in vielen Pſalmen/ vnd redet ſich ſelbſt vnd ſeine Seele an Gott zu lo- ben. Moſes Exod. 15. Der Herr iſt meine ſtercke vnnd mein Heyl/ das iſt/ mein Gott/ ich will jhn preiſen/ er iſt mei- nes Vaters Gott/ ich will jhn erheben. Er ſpricht: Gott ſey ſeine ſtercke. Wann Got- Deus o. mni laude maior. Verwun- dern koͤn- nen wir vns vber Gottes Wercken/ aber Gott nit gnug- ſam loben. K k v

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/527>, abgerufen am 22.11.2024.