Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Es ist keine Trübsal so groß/ zuspricht/ wie grosse Gnade/ grosse Him-lische vnnd Ewige güter Er vns darin verheisset/ so müssen wir ja freilich beken- nen vnd sagen/ das derselbige Trost weit Der Trost Gottes begreifft viel grös- ser Güter in sich den all vnser Elend ist.vbertrifft aller Menschen Elend. Es hat ja wol der liebe Syrach am 40. ein recht Conterfect vnnd Bilde des Menschli- chen Lebens beschrieben/ da Er spricht/ das es sey ein elend Jämmerlich ding vmb aller Menschen Leben von Mutter- Leibe an/ biß sie in die Erde Begraben werden/ die vnser aller Mutter ist. Da ist jmmer Sorge/ Furcht/ Hoffnung/ vnnd zu letzt der Todt. Aber dakegen muß man halten das Himlische ewige Leben mit seiner Herrligkeit vnd klarheit: So werden wir sehen/ das der Jammer die- ses Lebens weit vbertroffen wird durch die Herrligkeit des ewigen Lebens/ die vns in GOttes Wort verheissen wird. Was ist vnser kur- tzes Leben kegen die ewige her ligkeit.Es ist wol die Sünde ein grewlich vnnd erschrecklich vbell/ die wir Täglich am Halse tragen/ vmb welcher willen wir so viell Jammer vnd elend vnterworffen sind
Es iſt keine Truͤbſal ſo groß/ zuſpricht/ wie groſſe Gnade/ groſſe Him-liſche vnnd Ewige guͤter Er vns darin verheiſſet/ ſo muͤſſen wir ja freilich beken- nen vnd ſagen/ das derſelbige Troſt weit Der Troſt Gottes begreifft viel groͤſ- ſer Guͤter in ſich den all vnſer Elend iſt.vbertrifft aller Menſchen Elend. Es hat ja wol der liebe Syrach am 40. ein recht Conterfect vnnd Bilde des Menſchli- chen Lebens beſchrieben/ da Er ſpricht/ das es ſey ein elend Jaͤmmerlich ding vmb aller Menſchen Leben von Mutter- Leibe an/ biß ſie in die Erde Begraben werden/ die vnſer aller Mutter iſt. Da iſt jmmer Sorge/ Furcht/ Hoffnung/ vnnd zu letzt der Todt. Aber dakegen muß man halten das Himliſche ewige Leben mit ſeiner Herrligkeit vnd klarheit: So werden wir ſehen/ das der Jammer die- ſes Lebens weit vbertroffen wird durch die Herrligkeit des ewigen Lebens/ die vns in GOttes Wort verheiſſen wird. Was iſt vnſer kur- tzes Leben kegen die ewige her ligkeit.Es iſt wol die Suͤnde ein grewlich vnnd erſchrecklich vbell/ die wir Taͤglich am Halſe tragen/ vmb welcher willen wir ſo viell Jammer vnd elend vnterworffen ſind
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0594" n="570"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Es iſt keine Truͤbſal ſo groß/</hi></fw><lb/> zuſpricht/ wie groſſe Gnade/ groſſe Him-<lb/> liſche vnnd Ewige guͤter Er vns darin<lb/> verheiſſet/ ſo muͤſſen wir ja freilich beken-<lb/> nen vnd ſagen/ das derſelbige Troſt weit<lb/><note place="left">Der Troſt<lb/> Gottes<lb/> begreifft<lb/> viel groͤſ-<lb/> ſer Guͤter<lb/> in ſich den<lb/> all vnſer<lb/> Elend iſt.</note>vbertrifft aller Menſchen Elend. Es hat<lb/> ja wol der liebe Syrach am 40. ein recht<lb/><hi rendition="#aq">Conterfect</hi> vnnd Bilde des Menſchli-<lb/> chen Lebens beſchrieben/ da Er ſpricht/<lb/> das es ſey ein elend Jaͤmmerlich ding<lb/> vmb aller Menſchen Leben von Mutter-<lb/> Leibe an/ biß ſie in die Erde Begraben<lb/> werden/ die vnſer aller Mutter iſt. Da iſt<lb/> jmmer Sorge/ Furcht/ Hoffnung/ vnnd<lb/> zu letzt der Todt. Aber dakegen muß<lb/> man halten das Himliſche ewige Leben<lb/> mit ſeiner Herrligkeit vnd klarheit: So<lb/> werden wir ſehen/ das der Jammer die-<lb/> ſes Lebens weit vbertroffen wird durch<lb/> die Herrligkeit des ewigen Lebens/ die<lb/> vns in GOttes Wort verheiſſen wird.<lb/><note place="left">Was iſt<lb/> vnſer kur-<lb/> tzes Leben<lb/> kegen die<lb/> ewige her<lb/> ligkeit.</note>Es iſt wol die Suͤnde ein grewlich vnnd<lb/> erſchrecklich vbell/ die wir Taͤglich am<lb/> Halſe tragen/ vmb welcher willen wir<lb/> ſo viell Jammer vnd elend vnterworffen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſind</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [570/0594]
Es iſt keine Truͤbſal ſo groß/
zuſpricht/ wie groſſe Gnade/ groſſe Him-
liſche vnnd Ewige guͤter Er vns darin
verheiſſet/ ſo muͤſſen wir ja freilich beken-
nen vnd ſagen/ das derſelbige Troſt weit
vbertrifft aller Menſchen Elend. Es hat
ja wol der liebe Syrach am 40. ein recht
Conterfect vnnd Bilde des Menſchli-
chen Lebens beſchrieben/ da Er ſpricht/
das es ſey ein elend Jaͤmmerlich ding
vmb aller Menſchen Leben von Mutter-
Leibe an/ biß ſie in die Erde Begraben
werden/ die vnſer aller Mutter iſt. Da iſt
jmmer Sorge/ Furcht/ Hoffnung/ vnnd
zu letzt der Todt. Aber dakegen muß
man halten das Himliſche ewige Leben
mit ſeiner Herrligkeit vnd klarheit: So
werden wir ſehen/ das der Jammer die-
ſes Lebens weit vbertroffen wird durch
die Herrligkeit des ewigen Lebens/ die
vns in GOttes Wort verheiſſen wird.
Es iſt wol die Suͤnde ein grewlich vnnd
erſchrecklich vbell/ die wir Taͤglich am
Halſe tragen/ vmb welcher willen wir
ſo viell Jammer vnd elend vnterworffen
ſind
Der Troſt
Gottes
begreifft
viel groͤſ-
ſer Guͤter
in ſich den
all vnſer
Elend iſt.
Was iſt
vnſer kur-
tzes Leben
kegen die
ewige her
ligkeit.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |