Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.sol in vnsern Hertzen gedult wircken. gen sind mördliche Pfeile. Mit jhremMunde reden sie freundlich gegen den Nehesten/ Aber im Hertzen lauren sie auff denselben. Da hören wir/ wie es in der Stadt Der Prophet Micha klagt am 7. dern P p iiij
ſol in vnſern Hertzen gedult wircken. gen ſind moͤrdliche Pfeile. Mit jhremMunde reden ſie freundlich gegen den Neheſten/ Aber im Hertzen lauren ſie auff denſelben. Da hoͤren wir/ wie es in der Stadt Der Prophet Micha klagt am 7. dern P p iiij
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ſol in vnſern Hertzen gedult wircken.
gen ſind moͤrdliche Pfeile. Mit jhrem
Munde reden ſie freundlich gegen den
Neheſten/ Aber im Hertzen lauren ſie
auff denſelben.
Da hoͤren wir/ wie es in der Stadt
Jeruſalem zugangen iſt vor jhrer erſten
verſtoͤrung/ nemlich/ ſolch vntrew iſt in
der Stadt geweſen/ daß kein Menſch
dem andern hat trawen duͤrffen. Sie ha-
ben ſich nur darauff befliſſen/ wie einer
den andern hat muͤgen beliegen vnnd be-
triegen. Darauff haben ſie in jhrem
Hertzen gelauret/ vnd das iſt jhr verderb
vnd vntergang geweſt.
Vntergãg
einer
Stadt.
Der Prophet Micha klagt am 7.
auch daruͤber: Ach es gehet mir wie ei-
nem/ der im Weinberge nachlieſet/ da
man keine Trauben findet zu eſſen/ vnnd
wolte doch gern der beſten Fruͤchte ha-
ben. Die frommen Leute ſind weg aus
dieſem Lande/ vñ die Gerechten ſind nit
mehr vnter den Leuten. Sie lauren alle
auffs Blut. Ein ieglicher jagt den an-
dern
P p iiij
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 581. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/605>, abgerufen am 21.07.2024. |