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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Trost wie man sich in Geistliche

Ob nun wol ein Mensch in dieser
angst marter vnnd zagen offt vngedültig
ist/ ja auch lestert/ so rechnet es jhm Gott
doch nicht zu. Dann es geschicht wieder
den willen des Menschen/ vnnd ist seine
höchste Proba/ dardurch jhn Gott leu-
tert/ vnd die Sünde außfeget. Ja es sind
keine grössere Heiligen vnd liebeste Kin-
der GOttes dann eben diese/ die solche
Proba vnnd Züchtigung außhalten/ als
Job 42.
Jer. 20.
Glauben
lernet man
nicht ohne
Creutz.
wir an Job/ David/ vnd Jeremia sehen.
Dann diese lernen den Glauben in der
rechten Schulen. Die zarten Creutzfleuch-
tigen Heiligen meinen/ sie wollen den Glau-
ben auff Polstern ohne Creutz lernen.

2. Bedencke den herrlichen Spruch
in den Klagliedern Jeremiae am 2. Der
Herr betrübet wol/ aber er verstosset
nicht ewiglich/ sondern er erbarmet sich
wieder nach seiner grossen Barmhertzig-
Vrsprung
der hohen
Anfechtung
keit. Dann er nicht von Hertzen die Men-
schen plaget noch betrübt. Daraus lerne
nun erstlich/ daß dich der Herr betrü-
bet habe/ aber er wird darumb nicht

ewig
Troſt wie man ſich in Geiſtliche

Ob nun wol ein Menſch in dieſer
angſt marter vnnd zagen offt vngeduͤltig
iſt/ ja auch leſtert/ ſo rechnet es jhm Gott
doch nicht zu. Dann es geſchicht wieder
den willen des Menſchen/ vnnd iſt ſeine
hoͤchſte Proba/ dardurch jhn Gott leu-
tert/ vnd die Suͤnde außfeget. Ja es ſind
keine groͤſſere Heiligen vnd liebeſte Kin-
der GOttes dann eben dieſe/ die ſolche
Proba vnnd Zuͤchtigung außhalten/ als
Job 42.
Jer. 20.
Glauben
lernet mã
nicht ohne
Creutz.
wir an Job/ David/ vnd Jeremia ſehen.
Dann dieſe lernen den Glauben in der
rechtẽ Schulen. Die zarten Creutzfleuch-
tigẽ Heiligen meinen/ ſie wollẽ den Glau-
ben auff Polſtern ohne Creutz lernen.

2. Bedencke den herrlichen Spruch
in den Klagliedern Jeremiae am 2. Der
Herr betruͤbet wol/ aber er verſtoſſet
nicht ewiglich/ ſondern er erbarmet ſich
wieder nach ſeiner groſſen Barmhertzig-
Vrſprung
der hohen
Anfechtũg
keit. Dann er nicht von Hertzen die Men-
ſchen plaget noch betruͤbt. Daraus lerne
nun erſtlich/ daß dich der Herr betruͤ-
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[628/0652] Troſt wie man ſich in Geiſtliche Ob nun wol ein Menſch in dieſer angſt marter vnnd zagen offt vngeduͤltig iſt/ ja auch leſtert/ ſo rechnet es jhm Gott doch nicht zu. Dann es geſchicht wieder den willen des Menſchen/ vnnd iſt ſeine hoͤchſte Proba/ dardurch jhn Gott leu- tert/ vnd die Suͤnde außfeget. Ja es ſind keine groͤſſere Heiligen vnd liebeſte Kin- der GOttes dann eben dieſe/ die ſolche Proba vnnd Zuͤchtigung außhalten/ als wir an Job/ David/ vnd Jeremia ſehen. Dann dieſe lernen den Glauben in der rechtẽ Schulen. Die zarten Creutzfleuch- tigẽ Heiligen meinen/ ſie wollẽ den Glau- ben auff Polſtern ohne Creutz lernen. Job 42. Jer. 20. Glauben lernet mã nicht ohne Creutz. 2. Bedencke den herrlichen Spruch in den Klagliedern Jeremiae am 2. Der Herr betruͤbet wol/ aber er verſtoſſet nicht ewiglich/ ſondern er erbarmet ſich wieder nach ſeiner groſſen Barmhertzig- keit. Dann er nicht von Hertzen die Men- ſchen plaget noch betruͤbt. Daraus lerne nun erſtlich/ daß dich der Herr betruͤ- bet habe/ aber er wird darumb nicht ewig Vrſprung der hohen Anfechtũg

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 628. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/652>, abgerufen am 22.11.2024.