Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Geistlichen Anfechtungen. rechnets Gott nicht zu. Dann es gehetgleich als wann die Feinde für der Stadt Fewr hinein schiessen/ das kan man jhnen nicht wehren/ man muß sie jhren muht- willen treiben lassen/ aber dem Fewr weh- ren wie man kan: Vnd Hißkia dem Rab-Es. 36. sace nicht wehren konte seine Lesterung: Also kan man auch dem Sathan nit we- ren daß er nicht außspeye solche Hellische Funcken. Das laß deine Seele leyden mit schmertzen vnnd seufftzen/ Rede aber die Lesterung nicht aus/ sondern halt deinen Mund zu/ wie Jeremias Thren. 3. vnnd dempffe das inwendige Fewr/ daß es nit außschlahe. Ja weil solche Anfechtungen wieder deinen willen geschehen/ so ist noch verhanden der kempffende Glaube/ dar- wider die Anfechtung streitet. 5. So ist das noch ein grosser trost/ Das
Geiſtlichen Anfechtungen. rechnets Gott nicht zu. Dann es gehetgleich als wann die Feinde fuͤr der Stadt Fewr hinein ſchieſſen/ das kan man jhnen nicht wehren/ man muß ſie jhren muht- willen treiben laſſen/ aber dem Fewr weh- ren wie man kan: Vnd Hißkia dem Rab-Eſ. 36. ſace nicht wehren konte ſeine Leſterung: Alſo kan man auch dem Sathan nit we- ren daß er nicht außſpeye ſolche Helliſche Funcken. Das laß deine Seele leyden mit ſchmertzen vnnd ſeufftzen/ Rede aber die Leſterung nicht aus/ ſondern halt deinen Mund zu/ wie Jeremias Thren. 3. vnnd dempffe das inwendige Fewr/ daß es nit außſchlahe. Ja weil ſolche Anfechtungen wieder deinen willen geſchehen/ ſo iſt noch verhanden der kempffende Glaube/ dar- wider die Anfechtung ſtreitet. 5. So iſt das noch ein groſſer troſt/ Das
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Geiſtlichen Anfechtungen.
rechnets Gott nicht zu. Dann es gehet
gleich als wann die Feinde fuͤr der Stadt
Fewr hinein ſchieſſen/ das kan man jhnen
nicht wehren/ man muß ſie jhren muht-
willen treiben laſſen/ aber dem Fewr weh-
ren wie man kan: Vnd Hißkia dem Rab-
ſace nicht wehren konte ſeine Leſterung:
Alſo kan man auch dem Sathan nit we-
ren daß er nicht außſpeye ſolche Helliſche
Funcken. Das laß deine Seele leyden mit
ſchmertzen vnnd ſeufftzen/ Rede aber die
Leſterung nicht aus/ ſondern halt deinen
Mund zu/ wie Jeremias Thren. 3. vnnd
dempffe das inwendige Fewr/ daß es nit
außſchlahe. Ja weil ſolche Anfechtungen
wieder deinen willen geſchehen/ ſo iſt noch
verhanden der kempffende Glaube/ dar-
wider die Anfechtung ſtreitet.
Eſ. 36.
5. So iſt das noch ein groſſer troſt/
wann noch ein Seufftzerlein im Hertzen
iſt/ das nach Gott ſeufftzet/ vnd noch ein
Woͤrtlein oder Spruͤchlein aus Gottes
Wort verhanden iſt. Dañ das iſt noch dz
kleine Fuͤncklein des Glaubens vñ Gei-
ſies/ ſo da iſt als ein glim̃endes Toͤchtlein:
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